Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2226 - Zwischen den Äonen

Titel: 2226 - Zwischen den Äonen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
vollständig ausfüllt. Aber das ist nur ein vorübergehender Zustand, der sich bald ändern wird. Dann, fast mühelos, gelingt es dir. Praktisch ohne jede Anstrengung, ein Anzeichen dafür, dass dein Zustand sich allmählich wieder normalisiert.
    Du öffnest die Augen und siehst die Holos, die dir alle wichtigen Informationen über die Station und die aktuelle Lage geben.
    Zuerst schaust du nach den Individualtastern. Dich überkommt sofort Bedauern. Keiner der Herren ist mehr hier, so viel ist gewiss.
    Doch du trägst es mit Fassung. Du bist ein perfekter Diener und dazu ausgebildet, alle nur erdenklichen Situationen zu bewältigen. Du bist überzeugt, dass es dir gelingen wird. Aber die Einsamkeit ... Trotz der Herren warst du schon einsam, als du in den Ewigen Schlaf gegangen bist. Herren sind Herren, Diener sind Diener. Du warst damals allein, und du befürchtest, auf ewig allein zu bleiben.
    Länger, als dein Ewiger Schlaf gewährt hat.
    Du weißt nicht, wie viel Zeit vergangen ist, seit du den Ewigen Schlaf angetreten hast.
    Zum ersten Mal verspürst du so etwas wie eine Regung. Bislang hast du die Lage nüchtern analysiert, wie man es von dir verlangt. Wie ein perfekter Diener. Aber die Einsamkeit nagt schon lange an dir.
    Wenn du ehrlich zu dir selbst bist, nagt sie nicht nur an dir. Sie frisst dich auf. Sie macht dir zu schaffen.
    Du kannst sie nicht ertragen.
    Die Hölle sind andere Cremashen, hat ein berühmter Dichter deines Volkes einmal geschrieben. Du bist anderer Ansicht. Die Hölle ist die Einsamkeit. Das Alleinsein. Was hat mich geweckt? Dieser Gedanke beweist, dass deine Funktionen sich langsam wieder normalisieren. Die körperlichen wie die geistigen. Du willst den Kopf drehen, und du drehst ihn. Vor wenigen Augenblicken – oder einer Ewigkeit – war dir das noch unmöglich.
    Du siehst weitere Holos und stellst fest, dass bereits vor einiger Zeit ein Alarmimpuls vom Planeten Anarimt in der Station eingetroffen ist.
    Das ist ein Problem. Aber bist du deshalb geweckt worden?
    Du weißt es nicht. Du benötigst mehr Informationen.
    Langsam, behutsam richtest du dich auf. Automatische Systeme massieren deinen Körper, langsam kommt dein Kreislauf wieder in Schwung. Deine Gedanken werden klarer. Du betrachtest die anderen Hologramme. Und stellst fest, dass der Alarm tatsächlich nicht der eigentliche Auslöser war.
    Eindringlinge haben die Station betreten, mit Hilfe eines Impulsschlüssels, der eine Kennung der Station von Anarimt ausstrahlt!
    Du erkennst sofort die Querverbindung.
    Du musst davon ausgehen, dass die Eindringlinge in deine Station mit jenen Personen identisch sind, die die Alarmimpulse von Anarimt ausgelöst haben!
    Du bist noch nicht vollständig handlungsfähig. Es wird eine Weile dauern, bis du dich überall uneingeschränkt bewegen kannst.
    Aber dir ist klar – du wirst etwas unternehmen müssen.
     
    1.
     
    10. Januar 1332 NGZ
     
    „Korphyria antwortet nicht!", hallte Raanes Stimme durch die Zentrale. Der groß gewachsene, ebenholzschwarze Kommandant im Rang eines Obersts schüttelte den Kopf. „Unsere Funksprüche werden ignoriert!"
    Trim Marath beugte sich in seinem Sessel vor. „Versucht es weiter." Der Mutant kniff die Augen zusammen.
    Die AMERIGO VESPUCCI würde in wenigen Minuten in die Umlaufbahn des Planeten schwenken.
    Allen Behinderungen durch die erhöhte Hyperimpedanz zum Trotz war es ausgeschlossen, dass man unter ihnen den ENTDECKER nicht wahrnahm. Mit einem Rumpfdurchmesser von 1800 Metern zählte das Schiff zu den größten in der Galaxis, und die konventionelle Ortung und der Normalfunk waren von der Erhöhung des Hyperphysikalischen Widerstands nicht betroffen.
    „Was ist da unten los?", murmelte der Para-Defensor und Kosmospürer fast im Selbstgespräch.
    „Dort unten sind sämtliche Syntroniken ausgefallen", meinte Scage van Raane, „und auch Qa'pesh hat einigen Schaden angerichtet. So viel können wir auch von hier aus erkennen."
    „Vielleicht hat das Schweigen andere Gründe", sagte Marath nachdenklich. „Vielleicht wollen uns die Arkoniden einfach nicht zur Kenntnis nehmen."
    Die Lage im Sektor Hayok war weiterhin angespannt. Ursprünglich war der Sternenarchipel unabhängig gewesen, aber mit der Liga Freier Terraner assoziiert, bis er vor 32 Jahren vom Kristallimperium annektiert worden war. Dessen Imperator hatte sich darauf berufen, dass Hayok ursprünglich von arkonidischen Siedlern kolonisiert worden sei.
    Doch mittlerweile hatte sich das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher