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2221 - Die Sekte erwacht

Titel: 2221 - Die Sekte erwacht
Autoren: Unbekannt
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und riss sie aus der direkten Gefahrenzone. Plötzlich wich der Boden ganz von ihnen, und sie fielen mehrere Meter in die Dunkelheit, bis sie auf weichem Grund aufprallten, noch ein wenig weiterglitten und endlich zur Ruhe kamen. Mondra wälzte sich zur Seite, um den von oben herabstürzenden Steinen zu entgehen.
    Sie hörte, wie einige der Frauen schmerzerfüllt aufschrien.
    Allmählich wurde es ruhig. Hoch über ihnen befand sich ein Loch, durch das etwas Licht hereinschimmerte. Es war zu wenig, als dass sie ihre Umgebung erkennen konnten. Der Staatssekretärin fiel ein ebenso intensiver wie unangenehmer Geruch auf. „Pfui Teufel, wie das stinkt!", klagte Gsella. „Diese Schweine", fluchte eine der anderen Frauen. „Wenn ich könnte, würde ich die ganze Sekte ausrotten mit all ihren Anhängern und Carlosch Imberlock an der Spitze. Was sind das für Menschen, die auf Zivilisten mit Raketen feuern?"
    Mondra erinnerte sich an die Leuchte, die sie am Gürtel trug. Sie schaltete das kleine Gerät ein, und blendende Helligkeit verbreitete sich. Die Positronik stellte sich auf die örtlichen Gegebenheiten ein und regulierte das Lichtelement so ein, dass Mondra etwa zehn Meter weit sehen konnte. Erstaunt sah sie sich um. Sie befand sich in einem etwa sieben Meter hohen Tunnel, der durch das Erdreich gegraben worden war. Der Sandhügel, auf dem sie gelandet waren, erhob sich bis fast zur Decke, doch bestand keine Chance, auf dem gleichen Weg nach oben zu gelangen, auf dem sie hereingeraten waren. „Ist jemand verletzt?", fragte sie. „Nur in meinem Stolz", antwortete Gsella. Sie ging von einer Frau zur anderen, um sich davon zu überzeugen, dass niemand ernsthaften Schaden davongetragen hatte.
    Mondra Diamond hörte kaum hin. Sie ging einige Schritte in den Tunnel hinein, wobei sie ihre Hände über die Wände gleiten ließ. Der fremdartige Geruch ging von eben diesen Wänden aus. Sie war in höchstem Maße beunruhigt, ließ es die anderen jedoch nicht merken. Die Wände waren nicht glatt, sondern rau und uneben. In regelmäßigen Abständen wiesen sie bogenförmige Vorsprünge auf, die wie ein Gerippe aussahen, als habe der unbekannte Erbauer den Tunnel damit stützen wollen. Dieser Eindruck verstärkte sich dadurch, dass die Erde an diesen Stellen von einem glasig aussehenden Material überzogen wurde.
    Keine Maschine würde einen solchen Tunnel bauen. „Das ist kein Menschenwerk!", sagte Gsella, die ihr gefolgt war. Auch die anderen Frauen kamen nun heran. „Ich würde meinen, das muss ein Tier gewesen sein."
    „Ein Tier, das etwa sieben Meter hoch und acht Meter breit ist?", zweifelte eine blonde Frau. Sie hatte blutige Schrammen im Gesicht. „Du weißt selbst, dass es so was nicht gibt auf der Erde."
    Sie blickten einander an. Mondra fühlte, wie es ihr kalt über den Rücken lief. Eine der Frauen begann zu weinen.
    Einige andere drängten sich in panischer Angst aneinander. „Da drüben ist etwas!", rief eine füllige Frau. Furchtlos ging sie ins Dunkel.
    Mondra folgte ihr, um ihr zu leuchten. Und dann sah sie auch, was die Frau aufmerksam gemacht hatte. Aus der Tunneldecke ragte eine Tafel hervor. Sie hatte einen Durchmesser von sicherlich fünf Metern. Ein Sand- und Steinhaufen unter ihr zeugte davon, dass sie ebenso aus der Höhe herabgerutscht war wie die Gruppe der Frauen. „Gon-Orbhon!", schrie Gsella. „Das ist das Symbol der Sekte. Seht doch. Eine ovale Fläche wie ein See, über dem ein Schwert schwebt."
    „Dann ist alles klar", schnaufte die korpulente Frau. „Diesen Tunnel haben wir Gon-Orbhon zu verdanken."
    „Nein, nicht so voreilig", wandte Mondra ein. „Ein Schild allein ist noch kein Beweis." Vergeblich. Keine der Frauen hörte auf sie. Alle schwatzten laut durcheinander, und keine wollte etwas von Argumenten wissen, die die Sekte möglicherweise entlasteten. Alle waren davon überzeugt, dass Anhänger der Sekte die Raketen auf sie abgeschossen und den geheimnisvollen Tunnel angelegt hatten, um Terrania im Sinne des Wortes zu untergraben.
    Aus dem Dunkel wehte eine Wolke heran, die einen so intensiven Geruch verbreitete, dass Mondra sich unwillkürlich die Nase zuhielt. Sie entfernte sich einige Schritte von der Gruppe und horchte. Ihre schlimmsten Befürchtungen erfüllten sich, als sie ein eigenartiges Schaben und Knirschen vernahm, das allmählich lauter wurde und sich ihr näherte. Irgendetwas kroch heran, was tief und stöhnend atmete, als leide es große Qualen.
    Plötzlich fiel
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