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2221 - Die Sekte erwacht

Titel: 2221 - Die Sekte erwacht
Autoren: Unbekannt
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Wohnungsbesitzer herein- und herauszulassen. Dank der ungeheuren Speicherkapazitäten, der enormen Prozessorleistung und der perfekten Vernetzung mit anderen Syntrons waren viele Türsyntroniken auch oftmals in der Lage zu erkennen, ob die Begleitung des Bewohners willkommen war oder nicht, ob also ein gewaltsames Eindringen versucht wurde oder ob ein Gast mitgebracht wurde.
    Scanner prüften in Sekundenbruchteilen die Augen von Personen und erkannten anhand der Iris, was zu tun oder nicht zu tun war, ob es sich um gesuchte Personen handelte - selbst wenn es sich nur um ein Kind handelte, das den Eltern aus den Augen geraten war -, um besonders prominente Besucher, denen eine VIP-Behandlung zuteil zu werden hatte, oder Personen, von denen eine Gefahr für andere ausging, sodass sie unauffällig in Bereiche gelenkt werden mussten, in denen sie verhaftet werden konnten.
    Ein Großteil der Syntroniken war in „Sub-Netzen" konfiguriert, angefangen bei internen Hausnetzen über Lokalnetze bis hin zum Systemnetz, und gemeinsam bildeten all diese Syntroniken und SubNetze das Grid, das Gitternetz, dessen Knotenpunkte je nach Bedarf bestimmte Sub-Netze oder, auf unterster Ebene, die einzelnen Syntrons waren. Auf diese Weise hatte jeder Teilnehmer Zugriff auf die notwendige Rechenkapazität. Das Grid bedeutete damit einerseits eine gewaltige Entlastung für NATHAN, dessen Kapazitäten hierdurch anderen Aufgaben zur Verfügung standen, andererseits konnte der lunare Großrechner in einer Einwegschaltung auch im Extremfall das Grid mitbenutzen.
    Unzählige Dienstleistungen aller Art waren mittels Syntroniken erbracht worden - und waren weggefallen, als die Syntroniken versagt hatten.
    Glücklicherweise bot die Positroniktechnologie einen Ausweg. Positroniken waren bei weitem nicht so leistungsfähig wie Syntroniken, aber sie funktionierten wenigstens. Als Nachteile schlug derzeit zu Buche, dass sie nicht in ausreichender Menge zur Verfügung standen und für jedes einzelne Gerät eine Umrüstung vorgenommen werden musste: Nicht jedes Gerät schaltete automatisch auf Positronikmodus um, etliche mussten programmiert werden. Zunächst konnten daher nur die wichtigsten Einrichtungen mit positronischen Bauelementen versehen werden. Kühlschränke, Reinigungsroboter, Türschlösser und was der Dinge mehr waren, mussten warten.
    Die Nachfrage nach Positronikchips war gewaltig und das Angebot gering. Die Gesetze des Marktes führten nun dazu, dass überall auf der Erde Produktionsstätten für diese Technologie entstanden. Eigentlich hätten alle Menschen jede einzelne Fabrik begrüßen müssen. Doch das war nicht der Fall. Es gab Menschen - allen vor Carlosch Imberlock -, die jede neue Produktion erbittert bekämpften und als Werkzeug des Bösen verteufelten.
    Ein junger Mann mit tiefschwarzem Haar, das vorn widerborstig in die Höhe stand, und einem wuchtig wirkenden Oberlippenbart wurde auf sie aufmerksam und eilte heran. „Ich bin Flash Wohan, der Assistent des Chefs", stellte er sich vor. „Darf ich dich zu ihm bringen?" Er berührte sie kurz mit der Hand am Ellenbogen, um ihr die Richtung anzuzeigen.
    Mondra mochte die Berührung nicht. Sie rief eine instinktive Abwehr bei ihr hervor. Mit leichter Armbewegung und einem Schritt seitwärts schuf sie Distanz. Sie war eine selbstbewusste, erfolgreiche Frau. Ihr gefiel nicht, geführt zu werden. Sie war es gewohnt, ihn jeder Hinsicht ihren eigenen Weg zu gehen.
    Der junge Mann merkte, dass er etwas falsch gemacht hatte. Er beschleunigte seine Schritte, ging voran und brachte sie so durch die Menge zu einem Platz ganz vorn an einer Tribüne. Dabei brauchte er nicht auf Abstand zu achten. Das besorgte Mondra.
    Ein kleiner Mann mit schütterem blondem Haar kam ihnen breit lächelnd entgegen. „Doffran Goricellein", stellte er sich vor. „Ich freue mich, dass du den Weg zu uns gefunden hast und uns die Ehre gibst. Dies ist ein großer Tag. Wir machen einen großen Schritt in eine bessere Zukunft. Das wollen wir feiern."
    Er musste zu ihr hochsehen, doch das tat seinem Selbstbewusstsein offenbar keinen Abbruch. „Wie ich sehe, hast du eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen getroffen", sagte sie. „Ich habe mich erkundigt.
    Uns liegen keine Erkenntnisse über eine Gefährdung der Veranstaltung vor. Dennoch sollten wir wachsam sein.
    Den Ausfall der Syntroniken könnten terroristische Elemente nutzen. Sie wären längst entdeckt und entlarvt worden, wenn das Grid noch
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