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222 - Angriff auf die Wolkenstadt

222 - Angriff auf die Wolkenstadt

Titel: 222 - Angriff auf die Wolkenstadt
Autoren: Jo Zybell
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Späher haben Angehörige der kaiserlichen Truppen ausgekundschaftet!«
    Daa’tan riss Decken und Kleider über Elloas und seinen nackten Körper. »Was fällt dir ein, Grao?!« Mit vorwurfsvoller Miene blickte er zum Zelteingang.
    »Komm schon, zieh dich an! Willst du nicht einen Krieg führen? Für das hier hast du später immer noch Zeit!« Die Plane fiel vor den Eingang, die Schritte des Göttlichen entfernten sich.
    Schimpfend erhob sich Daa’tan von seinem Hochzeitslager, suchte seine Kleider zusammen und zog sich an. »Warte hier auf mich«, sagte er, bevor er das Zelt verließ. »Ich bin bald zurück, ich liebe dich!«
    »Ich werde warten«, versprach sie. »Komm bald zurück, bitte…!« Sie spitzte ihre Lippen zum Kuss und mimte die Schmachtende. Hoffentlich haben Osamaos Männer die verdammte Seherin geschnappt, dachte sie, und hoffentlich bleibt mir dieses wilde weiße Tier solange wie möglich vom Leibe.
    Daa’tan trat aus dem Zelt. Elloa hörte, wie seine Schritte sich entfernten. Sie stand auf, huschte nackt zum Zelteingang und spähte durch die Lücken zwischen Eingangsplane und Zelt hinaus. Die Menge der Krieger, die noch am Morgen rund um das Zelt applaudierte und feierte, hatte sich längst zerstreut.
    Nur eine zehnköpfige Wachmannschaft patrouillierte rund um das königliche Hochzeitszelt. Zwischen Absperrung und Zelteingang standen Daa’tan, Mombassa, General Sango und der Göttliche mit einigen Spähern. Diese erstatteten Bericht.
    Das Wesentliche konnte Elloa verstehen: Ein Spähtrupp des Heeres hatte eine schwer bewaffnete Patrouille der Kaiserlichen entdeckt. Von Norden her näherte sie sich dem Heerlager. Sie würden es unweigerlich entdecken und die nichts ahnenden Bewohner der Wolkenstadt warnen.
    Daa’tan besprach sich mit dem General, Mombassa und dem Göttlichen. Danach befahl er dem General, eine hundertköpfige Kampftruppe aufzustellen.
    Der junge König selbst wollte sie gegen die kaiserliche Patrouille führen. Seinem Generalfeldmarschall Mombassa übergab Daa’tan für die Zeit seiner Abwesenheit das Kommando über das Heerlager.
    Elloa atmete auf. Eine Zeitlang würde sie ihre Ruhe haben.
    Sie zog sich an. Wenig später hörte sie das Stampfen der Dampfmaschinen. Offenbar nahm der junge König auch ein paar Kavalleristen mit, um die feindliche Patrouille anzugreifen.
    Die Königin schlug die Eingangsplane zurück, trat in den Windfang und zog den Vorhang ein Stück zur Seite. Auf einem vierrädrigen Rouler fuhr der neue König aus dem Heerlager.
    Zwanzig Kavalleristen auf zweirädrigen Dampfbaiks und vierrädrigen Roulern und achtzig Mann zu Fuß folgten ihm.
    Auch der Göttliche zog an der Spitze der kleinen Kampftruppe nach Norden.
    Elloa wartete, bis die Truppe außer Sichtweite war. Dann verließ sie das königliche Zelt und lief hinüber in ihr eigenes Zelt. Ihre Dienerin Gelani und zwei ihrer Mägde saßen beim Mahl. Alle drei erhoben und verneigten sich, als die Königin eintrat.
    »Hat Osamao die Seherin erwischt?«, wollte Elloa wissen.
    »Ja«, sagte Gelani. »Zwei Jäger haben sie drei oder vier Stunden Fußmarsch weiter südlich aufgegriffen. Sie wollte gerade in ein Boot steigen und auf den See hinaus rudern.«
    »Wohin haben Osamaos Krieger sie gebracht?«
    »Ins Werkstattzelt. Osamao und Imyos bewachen sie persönlich. Ich sollte ihnen Bescheid sagen, sobald du… der König…«, Gelani räusperte sich und suchte nach Worten, »… sobald die Hochzeit vorbei ist.«
    »Begleite mich zu ihnen«, verlangte die Königin barsch. Sie wandte sich an die beiden Mädchen. »Und ihr putzt das Zelt und bereitet mir ein warmes Bad vor!« Die Mädchen verneigten sich, Gelani und die Königin verließen das Zelt.
    Quer durch das Heerlager liefen sie zum Werkstattzelt.
    Überall, wo sie vorbeikamen, standen die Krieger auf, verneigten sich, applaudierten und brachten Hochrufe auf ihre neu vermählte Königin aus. Elloa winkte nach allen Seiten und fletschte die Zähne zu einem starren Lächeln.
    Das Werkstattzelt war ein großes, an zwei Seiten offenes Flachdachzelt. Ein halbes Dutzend defekter Dampfgefährte der Kavallerie stand dort unter der Dachplane. Jedes war von zwei oder drei Maschiinwarten umringt. Überall lagen Motorenteile und Werkzeuge herum. Es roch nach Öl.
    Der lange Imyos entdeckte seine Königin schon von weitem und kam ihr entgegen. Er deutete in die Mitte des Zeltes, wo die Maschiinwarte die Schmiede aufgebaut hatten. Zwei Tsebras standen dort. Rauch
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