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2195 - VAIA erwacht

Titel: 2195 - VAIA erwacht
Autoren: Unbekannt
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die Calditischen Paläste verlassen hatten, schoss ein Verband AGLAZARE die POTTON zusammen. Wir stürzten auf einen Planeten ab, und die Genetiker von Kaaf fanden uns ... die letzten neun Überlebenden der JOURNEE."
    Und der Souverän der Vernunft erzählte - von Reagenztanks, grausamen Experimenten, seinem neuen Körper, der Nacht der langen Messer. Er erzählte und hielt nichts zurück.
    Und Rhodan dachte an das Leid, das Zim November über Tradom gebracht hatte, und fragte sich, ob er ihm jemals vergeben konnte.
    Zim November dachte an die Gräuel, die er begangen hatte, und sie waren so unfassbar, dass er nicht glauben konnte, so etwas getan zu haben.
    Ur spürte eine Kälte, die durch seinen Körper floss und an der Wärme der Vitalenergie fraß, die er gerade aufgenommen hatte.
    Ihm war klar, woher diese Kälte kam, und er hieß sie willkommen. Wie sollte er mit dem leben, was er getan hatte?
    Dann verdrängte er diese schrecklichen Gedanken und konzentrierte sich auf das, was ihm am wichtigsten gewesen war. Damals, als er noch Zim gewesen war.
    Er dachte an Raye Corona und spürte die schreckliche Kälte nicht mehr.
    Er dachte daran, wie er zum ersten Mal begriffen hatte, dass er sie liebte. Damals, in Andromeda ...
    Seine verzweifelte Hoffnung hatte einen Namen bekommen. Er ging zu der Tür, hinter der die Musik erklang, stieß sie auf, trat in einen hellen, kalten Raum, wollte sich räuspern, doch kein Ton drang über seine Lippen. Er wollte sprechen, doch sein Hals war wie ausgetrocknet. Er brauchte drei Versuche, bis er es schaffte.
    Sie hob den Kopf, und sein letzter Zweifel wich. Er konnte sein Glück nicht fassen. Der Raum war auf einmal nur noch strahlend hell, aber nicht mehr kalt.
    Ihre Blicke trafen sich.
    „Ich habe versprochen, dass ich zu dir zurückkehre", murmelte er.
    Sie wirkte so zerbrechlich, wie sie dort vor ihm stand. Das Lächeln in ihren Augen war erloschen.
    Würde es jemals zurückkehren?
    Endlich wagte er es, seinem Gefühl nachzugeben. Er trat zwei, drei Schritte vor und breitete die Arme aus.
    Und sie trat zu ihm, und seine Arme schlossen sich um sie, und sie drückte sich an ihn. Ganz klein und zerbrechlich kam sie ihm vor.
    Er empfand ein Glück wie noch nie zuvor in seinem Leben. Doch wie konnte er glücklich sein, wenn sie weinte?
    Endlich sagte er das, was er eigentlich sagen wollte. Er sagte es nicht, er flüsterte es, er hauchte es. „Ich ... ich liebe dich."
    Und sie hörte auf zu weinen und küsste ihn.
    Daran, was er ihr versprochen hatte, als sie in der Vergangenheit zurückgeblieben waren.
    Ich werde dich beschützen, dachte er mit aller Inbrunst, die seine von der Angst umklammerte Seele noch aufbringen konnte. Ich werde dich beschützen. Mit aller Kraft werde ich mich dafür einsetzen, dass dir, dass uns allen nichts zustößt. Dass nicht wir diejenigen sind.
    Daran, was für ihn Erinnerungen gewesen waren.
    Nur in der Erinnerung bleiben die Toten lebendig. Und die Menschen, die man auf andere Weise, nicht durch den Tod verloren hat. Zumindest für einen selbst. Aber mit der Erinnerung ist das so eine Sache. Sie verbleicht. Er wusste es .aus eigener Erfahrung. Das Schlimmste, was er sich vorstellen konnte, wäre, die Erinnerung zu verlieren. Sie definierte ihn. Sie machte ihn zu dem, was er war.
    Sie war seine Vergangenheit und bestimmte seine Zukunft. Ein Mensch ohne Erinnerung war ein Nichts.
    „Und ich habe dich vergessen, Raye", flüsterte er. „Vergessen!"
    Er erinnerte sich daran, was sie ihm bedeutet hatte.
    Es war unvorstellbar. Er hatte sie gesehen und sich in sie verliebt. Jeder Augenblick, den er mit ihr verbrachte, vertiefte diese Liebe. Irgendwann, sehr bald, würde der Zeitpunkt kommen, da er nicht' mehr ohne sie leben konnte.
    Und endlich wieder daran, wie sie ausgesehen hatte.
    Die Stimme, die er vernahm, war sehr angenehm, sanft und hell, volltönend und vibrierend. „Kannst du mich hören?"
    „Was ist mit ..."
    Die Frau drehte sich um und beugte sich zu ihm herab. Sie war ihm so nah, dass er den Duft ihrer Haut wahrnehmen konnte.
    Er schluckte nervös, starrte wie hypnotisiert in ihre braunen Augen. Das Lächeln spiegelte sich in ihnen wider. Sanfte, braune Mandelaugen in einem sanften, gebräunten Gesicht.
    Dieses Gesicht ...
    Er schaute in das schönste Gesicht, das 'er jemals gesehen hatte.
    Und was sie ihm bedeutet hatte.
    „Fünfzehn Tote", sagte sie. „Ich habe sie alle gekannt. Ich werde an sie denken, und sie alle werden irgendwann
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