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2182 - Der THOREGON-Plan

Titel: 2182 - Der THOREGON-Plan
Autoren: Unbekannt
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verlangte die Superintelligenz THOREGON von den Algorrian eine technische Vorrichtung für den jederzeitigen Wechsel vom PULS in den Standardraum.
    Der Tunnelprojektor hatte die Erwartungen nicht erfüllt. Schaudernd dachte Kau Elyama an die zuckende, dunkle Röhre. Die Schwärze ängstigte sie.
    Auch jetzt noch. „Wo ... bin ... ich ...?" Stockend brachte sie die Frage über die Lippen. Es war unwichtig, dass sie dabei Flüssigkeit schluckte, denn mit jedem Atemzug sog sie ohnehin die klebrige Nässe in ihre Lungen und erstickte nicht. „Du liegst in der Krankenstation des Sonnenschleppers XANTHARAAN im Regenerationsbad", antwortete die Stimme. „Deine Haut war zu neunzig Prozent verbrannt, das Fleisch vom Nacken an bis auf den Rücken mit Überresten des Raumanzugs verbacken."
    „Eine Operation ...?"
    Der Mediziner schwieg. Flüchtig glaubte Kau Elyama, Bruchstücke seiner Gedanken aufzufangen. Er betrachtete sie voll Mitleid und Bedauern. Die Schmerzen wurden so grauenvoll, als würde ihr Fleisch von den Knochen gelöst.
    Kau schrie sich die Seele aus dem Leib. „Ich habe ein Medikament aufgelöst." Wie aus weiter Feme hallte die Stimme heran. „Es wird dir helfen, das Schlimmste zu überstehen."
    „Wie ... lange ...?" Schweigen. „Die Wahrheit!", brauste Elyama auf. „Ich habe ... ein ... Recht darauf."
    „Der Zusammenbruch des Tunnels hat Verstrahlungen verursacht, die uns fremd sind", sagte der Mediziner endlich. „Derzeit können wir nur deine Schmerzen lindern. Und das wird bis auf weiteres nur in dem Regenerationstank möglich sein." Sie starrte vor sich hin und war zu keiner Regung mehr fähig.
    Warum bin ich nicht tot? Dieser eine Gedanke beherrschte sie. „Du wirst wahrscheinlich überleben", sagte der Mediziner. Spürte er nicht, wie drohend seine Worte klangen? „Aber deine volle Bewegungsfähigkeit wirst du nie zurückerlangen."
    „Ich will ... mich sehen!" Sie keuchte und schluckte erneut wahnsinnig viel Flüssigkeit dabei. Für einen Moment keimte die aberwitzige Hoffnung auf, dass sie ertrinken würde. Kau Elyama sehnte sich sogar danach, sterben zu dürfen. Irgendetwas in ihr redete ihr ein, dass dem Tod ein neuer Anfang folgen musste. Die Erkenntnis, dass die Flüssigkeit sie mit allen Nährstoffen und Sauerstoff versorgte und ein Ertrinken unmöglich war, ließ sie haltlos zittern. „Deine Flanken sind noch von Schorf überzogen, Kau", erläuterte der Mediziner unvermittelt. „Die Brandwunden benötigen Zeit, um zu heilen."
    Elyama spürte, dass er die Unwahrheit sagte. Sie besaß schon von Jugend an die Fähigkeit, sich in andere Algorrian hineinzuversetzen. Falls sie die kommenden Wochen wirklich überlebt ... Das war es, was den Mediziner bewegte.
    Er sprach den Satz nur nicht aus. Elyama schloss die Augen und ließ sich treiben. Der Tod war nicht ihr Feind, das spürte sie deutlich. Sobald er kam, würde sie ihn mit offenen Armen empfangen. Und dann ...?
    Da war vieles, was sie verwirrte. Schon die Träume, die ihr oft wie vergessene Erinnerungen erschienen. An diesen Träumen klammerte sie sich fest, sie waren alles, was sie hatte. Was ist das Leben wirklich?, dachte sie gequält. Ein Spiel? Aber wer bewegt die Figuren? Die Superintelligenzen, die Kosmokraten - oder gibt es Wesenheiten über den Ordnungsmächten?
    Unruhig wälzte sie sich von einer Seite auf die andere. „Was ist mit dir?", raunte eine kehlige Stimme neben ihr. Sie blickte in ein markantes Gesicht. Tiefe Falten zeugten davon, dass ihr Gefährte in den vergangenen Jahrzehnten zu viel gearbeitet hatte. Sanft glitten seine Hände ihren Rücken hinab und tasteten über ihre Flanken. Trotz der angenehmen Wärme seines Körpers sträubte sie sich gegen die Annäherung. „Alles hat sich verändert, lass mir Zeit, mich daran zu gewöhnen."
    „Haben wir nicht endlich die lang ersehnte Sicherheit gefunden, Le? Was willst du mehr? Tulacame 2 ist dem Zugriff der Hohen Mächte entzogen, unser Volk kann in Frieden und Freiheit leben und steht nicht mehr im Frondienst. „Sie lachte hell - und brach verwirrt ab. Ein funkelnder, silberner Schein erfüllte plötzlich den Raum. Keine fünf Schritte entfernt schwebte ein Heliote, eine der energetischen Ballungen, in denen sich ein Bewusstseinssplitter THOREGONS manifestierte. „Ich bin gekommen, um euch zu informieren." Überlaut dröhnte die kraftvolle mentale Stimme des Helioten. „Der PULS und sein Sternhaufen sind fortan exterritoriales Gebiet. Mit den Kosmokraten
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