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2179 - Akreols Welt

Titel: 2179 - Akreols Welt
Autoren: Unbekannt
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Leuchteffekts musste an Bord der natürliche Lauf der Zeit wieder eingesetzt haben. Aber die SOL bewegte sich um keinen Millimeter. Weshalb nicht?
    Oder sollten wir schon froh sein, dass sie nicht schlicht und einfach zu Boden stürzte und dabei den halben Planeten mit einer ungeheuren Druckwelle verwüstete? Die Hantel besaß zwar kaum Bewegungsenergie, dafür aber eine ungeheure Masse. Ihr Aufprall wäre mit dem Einschlag eines riesigen Asteroiden vergleichbar gewesen. Akreols Meldungen hielten uns auf dem neuesten Stand, was die Ablenkungsmanöver anging. Die Aktivisten entgingen den Basisschiffen immer wieder um Haaresbreite. Vereinzelt kam es zu Feuergefechten, die schnell endeten, wenn die Mochichi mit ihren Sarkophag-Anzügen die Stellung wechselten, bevor die Kattixu ihnen zu nahe kommen konnten, um mit ihren Störimpulsen die Teleportation zu verhindern.
    Es war ein Katz- und Maus-Spiel, das beide Seiten nicht zu weit treiben durften.
    Das Geschützfeuer konnte verheerende Auswirkungen auf die Atmosphäre des Planeten haben, und Ord Regimen besaß eine Bevölkerung von einigen hundert Millionen. Die Mochichi des Zirkulars waren sich dessen bewusst. Aber auch die Kattixu konnten nicht so einfach den Untergang des wichtigsten Industrieplaneten des Ersten Thoregons in Kauf nehmen. Es wäre ihnen vermutlich schwer gefallen, das den Helioten zu erklären. „Sie haben offenbar noch nicht durchschaut, was gespielt wird", meinte Akreol.
    Die Helioten aber ebenso wenig, dachte ich. Wie will man auch binnen weniger Minuten so komplexe Sachverhalte ordnen und die richtigen Schlüsse ziehen? Mein Blick fiel auf Monkey, der wie gebannt das Abbild der SOL auf dem Panoramaschirm anstarrte. Er wäre nicht darauf hereingefallen. Der Oxtorner hätte sofort erkannt, dass es in Wahrheit um dieses Fernraumschiff ging. Nicht jedoch unser Gegner. Hoffentlich bleibt es noch möglichst lange so. Meine Finger flogen über die Tastatur des Pultes, vor dem ich stand. Wir mussten herausfinden, was sich an Bord der Hantel zutrug. Unsere ganze Zukunft hing davon ab. Ich wählte die altvertraute Frequenz und funkte in höchster Eile die SOL an. Meldung!, tippte ich ein. Ich bin Alaska Saedelaere, Aktivatorträger.
    Ich schickte einen Kode hinterher, der vor vielen Jahrhunderten für Imperium-Alpha gegolten hatte und den der Bordrechner der SOL garantiert noch kannte. Das sollte fürs Erste genügen. Es dauerte eine Weile, bis der Monitor vor mir aufflammte. Aber dann konnte ich mir einen triumphierenden Blick in Monkeys Richtung nicht. verkneifen. Vielleicht war es besser so, dass er ihn unter meiner Maske nicht sah. Er begegnete meinem Blick mit einem knappen Nicken, wo andere in Jubelrufe ausgebrochen wären. Auf dem Monitor leuchtete die giftgrüne Kennung des Bordcomputers SENECA!
    Status bericht!, verlangte ich. Besatzung erwacht soeben aus einem ungeklärten Zustand der Bewusstlosigkeit. Voraussichtlich drei Minuten bis zur Wiedererlangung ihrer vollen Funktionsfähigkeit. Schiff wird von ultrastarken Fesselfeldprojektoren gehalten. Wieder wandte ich mein Gesicht mit der Maske dem Oxtorner zu. Er begriff, dass mich die Fesselfeldprojektoren irritierten. Wir hatten die Unterlagen des Zirkulars gesichtet. Davon war ihnen trotz sorgfältiger Aufklärung nichts bekannt gewesen. Lässig zuckte Monkey mit den Achseln. Seine Geste ließ vermuten, dass er so etwas mehr oder weniger erwartet hatte. „Wir müssen jetzt hoch in den Orbit, sonst kommen wir zu spät und können sie nicht mehr befreien", sagte ich in dem jähen Gefühl, dass die Zeit knapp wurde. „Mag sein, dass die SOL allein mit ihren Gegnern fertig werden muss." Ich erschrak. Meinte Monkey das ernst? Wir hatten nicht so viel Aufhebens mit unserem Rettungsplan betrieben, um die Solaner jetzt im Stich zu lassen! Selbst wenn die Gefahr bestand, dass wir nicht mehr rechtzeitig eintrafen, durften wir doch nicht die Hände in den Schoß legen. Alle Register mussten gezogen werden.
    Sinnlos, sich mit Monkey zu streiten, dachte ich. Er würde nie verstehen, dass die Menschlichkeit in einem solchen Fall den Einsatz aller Mittel verlangt. „Es ist zu spät, unsere Pläne zu modifizieren", sagte er, als habe er meine Gedanken gelesen. „Wenn man die Mannschaft der SOL nicht befreien kann, geht es eben nicht." Mich erfasste eiskalte Wut. Ich hatte mir geschworen, mich von dem Oxtorner nicht mehr provozieren zu lassen.
    Er meinte es nicht gehässig. Nicht einmal zynisch. Monkey dachte
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