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2179 - Akreols Welt

Titel: 2179 - Akreols Welt
Autoren: Unbekannt
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euch zu unserem Zielobjekt. Der Übernahme dürfte nichts im Wege stehen."
    Es war ein gespenstischer Zug, der sich durch die Gänge der Nordpol-Werften bewegte. Monkey, Ghill, Akreol und ich gingen mit Gaffra an der Spitze, gefolgt von den fünfzig Mochichi-Kämpfern, die mit entsicherten Waffen nervös in alle Richtungen äugten. Eine Hand voll von Gaffras Leuten eilte voraus und meldete uns jeden Mochichi, der uns begegnen würde; andere Aktivisten waren in der Transmitterhalle zurückgeblieben, um den Container mit den kostbaren schmelzenden Särgen zu bewachen.
    Ich sah, wie Monkey schmerzlich das Gesicht verzog, als Ghills Truppe sich dieser zweifelhaften Aufstellung bediente, aber einmal, wenigstens ein einziges Mal, wollte er den Befehl offenbar nicht an sich reißen. Ihm war ebenso wenig verborgen geblieben wie mir, wie betroffen die Zirkulare Direktorin gewesen war, als er Akreols Können auf den Prüfstand gestellt hatte. Es war klüger, sie nicht mit ihren eigenen strategischen Grenzen zu konfrontieren, zumal Monkey und ich hier ohnehin nicht mit Widerstand rechneten.
    Ein Drittel der Belegschaft bestand immerhin aus Rebellen.
    Es würden sich noch andere Gelegenheiten ergeben, bei denen Monkeys überragende taktische Fähigkeiten greifen mussten, damit unser Plan nicht gefährdet wurde. Ein Zuviel an Bevormundung konnte uns sogar die Direktorin zur Feindin machen. Als wir durch zahlreiche Korridore die subplanetarische Anlage nach oben gestiegen waren und uns schließlich in dem großen, zentralen Kontrollturm des Werftgeländes befanden, war uns lediglich ein gutes Dutzend Mochichi begegnet. Sie hatten uns teilweise erstaunt, aber immer mit einladend nach oben gehaltenen Handflächen passieren lassen.
    Nicht ein einziger Schuss war gefallen. Ich hoffte, dass es auch so bleiben würde, aber lange hielt ich mich bei dieser Überlegung nicht auf. Zu erstaunlich war der Anblick, der sich mir zwanzig Meter über Bodenniveau durch die doppelt mannshohe Rundumverglasung des Turms bot. „Das sind die Nordpol-Werften?", fragte ich. So weit das Auge reichte, erstreckten sich auf allen Seiten die mehrere Kilometer breiten Vertiefungen, die ich schon bei unserer Ankunft auf den Kontrollmonitoren des Containers gesehen hatte. Von hier oben wirkten sie noch erheblich imposanter. „Das sind unsere >Dockmulden<." Lank Gaffra war lautlos neben mich getreten, sichtlich erfreut über die Wirkung, die das Gelände auf mich hatte. „Jede einzelne ist 2600 Meter tief und mit Unmengen technischer Anlagen für jeden beliebigen Zweck ausgekleidet. Dazu gehören jeweils noch gewaltige Lagerstätten und Produktionseinrichtungen, die unter der Mulde in den Untergrund verbaut wurden."
    „Darin entstehen also eure Weltraumtraktoren? „„Ganz recht." Gaffra nickte. „Jeder Traktor landet im Zustand des Rohbaus in einer solchen Werft. Anschließend wird er über mehrere Wochen hinweg fertig montiert." Ich schaute in die Ferne. Dort ragte ein gelandeter Traktor etwas mehr als zur Hälfte über den Muldenrand hinaus in den Himmel. Antigravfelder hielten ihn in der Schwebe. Trotz der großen Distanz war der Anblick einfach atemberaubend.
    Neben mir grollte Monkey: „Ist das die SNZ-99?" Ich erwartete eigentlich eine abschlägige Antwort. Auf diesem Gelände gab es Hunderte von „Dockmulden" ,und sie enthielten neun oder zehn Traktoren im mehr oder weniger fortgeschrittenen Stadium der Endmontage. Jedenfalls, wenn der äußere Anschein nicht trog. „Stimmt genau", sagte Gaffra. „Wir werden uns gleich dorthin auf den Weg machen."
    „Wie soll das gehen?", wollte Monkey wissen. Er machte eine ausschweifende Geste durch die riesige Turmzentrale, in der unsere Einsatzgruppe nicht gerade wenig Platz einnahm. „Das hier ist ein geschlossener Raum. Sollen wir vielleicht hinfliegen?"
    Gaffra deutete nach oben. Unwillkürlich folgten ihm unsere Blicke. Unter der Kuppelwölbung hing ein gewaltiger, rechteckiger Drahtverhau. Mehrere Aufbauten mit altmodisch wirkenden Geräten ermöglichten anscheinend die Bedienung. Als das wackelige Gebilde sich jetzt in Bewegung setzte und langsam zu uns herabsank, geschah es auf eine Schaltung hin, die Gaffra neben mir auf einer Konsole vorgenommen hatte. Der große, netzgitterartige Verschlag setzte genau in der Mitte der Zentrale auf. Wenigstens nicht wieder ein Container, schoss es mir durch den Kopf. „Das ist ein Trolli", sagte Lank Gaffra. „Damit können unsere Lotsen und Techniker, die hier
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