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2176 - Thoregons Kinder

Titel: 2176 - Thoregons Kinder
Autoren: Unbekannt
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diesem Moment materialisierte der Lamuuni auf Monkeys Schulter, schüttelte die Federn auf und begann sich zu putzen. Da Monkey nichts sagte, gab es wohl keine Neuigkeiten.
    Der Mochichi war inzwischen am Ende seiner Geduld angelangt, wie Alaska es vorausgesehen hatte. Seine Hand hob sich, als wollte er den Würfel wegschleudern.
    Da ging Monkey mit großen, schweren Schritten auf ihn zu. Plötzlich erstarben die Geräusche ringsum. Atemlos, fast entsetzt beobachteten alle Passagiere, einschließlich der Worphen, selbst die gerade eingetroffene Kapitänin Shonnikha, dass sich jemand einem Konstrukteur näherte, ohne dazu aufgefordert worden zu sein. Einem der hoch spezialisierten Techniker, dem Mochichi! Sogar die Kapelle hörte zu spielen auf. Die Leftass auf der Tanzfläche und die Zuschauer in direkter Nähe drehten sich zu dem unglaublichen Schauspiel um.
    Alaska Saedelaere folgte seinem Reisegefährten langsam, gespannt darauf, was sich nun Ungeheuerliches abspielen würde. Alle warteten wohl auf den großen Knall. Die Spannung hätte eine Harfensaite von allein zum Klingen gebracht. Der Oxtorner blieb am Tisch des Mochichi stehen, der aus großen schwarzen Augen verblüfft, jedoch nicht ängstlich zu dem riesenhaften, wuchtigen Glatzkopf hochsah. Mit einer Geste, die keinen Widerstand zuließ, nahm Monkey dem Konstrukteur den würfelartigen Gegenstand weg.
    Alaska, der inzwischen neben Monkey stand, hörte an verschiedenen Stellen ein verhaltenes Stöhnen. Jetzt war es wohl so weit - das Schreckliche geschah. Mit einigen Handgriffen brachte Monkey die Farbsymbole in die richtige Anordnung und gab den Zwölfseiter dem Mochichi zurück. Der starrte auf das gelöste Spiel in seiner Hand. Die horizontale Knorpel- leiste um seinen Mund öffnete sich langsam.
    Jetzt wagte niemand mehr, auch nur eine Tentakel- oder Fingerspitze zurühren, geschweige denn einen Schleimtropfen abzusondern oder einen Blütenduft auszuhauchen. Die ganze Szene verharrte wie gebannt oder völlig erstarrt. Dann ... machte der Mochichi eine einladende Geste zu den leeren Stühlen an seinem Tisch. „Bitte, meine Freunde, nehmt doch Platz."
    Jemand ächzte. Ein zartbesaitetes Gemüt aus dem Volk der kleinschnäbligen Kurztreter ergab sich einer Ohnmacht. Fassungslosigkeit drückte sich auf unterschiedlichste Weise aus. Fünf Sekunden später begann die Kapelle wieder zu spielen, und das Leben kehrte in die Normalität zurück. Niemand achtete mehr explizit auf die Gruppe der verschieden aussehenden Humanoiden. Jeder tat ganz, als wäre nichts geschehen. Der Mochichi deutete auf sich. „Ich bin Roch Kempsy, zu euren Diensten." Alaska und Monkey stellten sich vor, erzählten jedoch nicht mehr über sich. Sicherheitshalber warteten die beiden Männer ohne weitere Absprache ab, wie sich das Gespräch entwickeln würde.
    Roch Kempsy betrachtete sein zwölfseitiges Spielzug. „Da zähle ich zu dem höchst angesehenen Volk des Thoregons, ich helfe dabei, Mega-Dome zu konstruieren und was sonst noch anfällt, aber damit bin ich nie zurechtgekommen."
    „Es ist wie bei fast allem ein Trick dabei." Monkey nahm noch einmal den Zwölfseiter an sich, verbarg ihn unter dem Tisch und brachte ihn verdreht wieder zum Vorschein. „Pass auf!" Der Oxtorner führte einige langsame Drehungen vor, damit Roch Kempsy sie verfolgen konnte, und plötzlich gingen die Knorpelwülste des Mochichi in die Breite. „Ah!", rief er aus. „Ich denke, ich habe es jetzt. Im Grunde einfach, nicht wahr?"
    „Wie jedes Rätsel, dessen Lösung man kennt", meinte Alaska. Der Mochichi beugte sich etwas nach vorn. „Werdet ihr mir eure Lösung verraten?"„Wie ... meinst du das?", erwiderte Alaska zögernd. „Nun ... ihr seid an meinen Tisch gekommen", antwortete Roch Kempsy. „Das erste Mal auf meinen Reisen, dass jemand das tat. Das ist etwas sehr Ungewöhnliches. Und, wenn ihr entschuldigt, eure Erscheinung ist auch nicht gerade alltäglich, obwohl dieser Begriff hier an Bord vielleicht falsch klingen mag. Aber ich bin schon sehr vielen Kindern Thoregons begegnet, und ihr seid ... anders. Halb künstlich ..." Er deutete auf Monkeys Kameraobjektive. „'.,' und geheimnisvoll."
    Dann wies er auf Alaskas Maske, hinter der sich das Fragment verbarg, das an den Rändern hin und wieder hell aufleuchtete. Zu Monkey sagte er: „Dieses Ding da auf deiner Schulter, hilft es dir beim Sehen?"
    „Ja", antwortete der Oxtorner nüchtern. „Ist es künstlich?"
    „Dieses Tier ist ein
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