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2175 - Zeitsprung rückwärts

Titel: 2175 - Zeitsprung rückwärts
Autoren: Unbekannt
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Troym LeCaro. „Ich habe mit dir zu sprechen ..."
    Troym LeCaro brachte seinen Schwebesessel ungefähr zwei Meter vor seinem berühmten Artgenossen zum Stehen. Er blickte ernst, und nicht weniger ernst war die Miene des Älteren. Zu oft während der vergangenen Tage hatten sie sich gestritten. Aber jetzt war es anders. Beide spürten, dass eine Entscheidung bevorstand. „Was willst du, Troym LeCaro?", fragte der alte Eltane. „Dich schon wieder in meine Arbeit einmischen?"
    „Das habe ich in den letzten Tagen schon mehrfach versucht", erwiderte das Oberhaupt der Eltanen. „Es hat nichts genutzt. Du verweigerst dich jeder Diskussion."
    „Ich bin der Kommandant der TEFANI" ,stellte Fian ruhig fest. „Und was hast du bisher erreicht? Ihr werdet von den Wissenschaftlern der Terraner und der Arkoniden bei den Reparaturarbeiten unterstützt, von Humphrey Parrot, Sackx Prakma und dem Zaliter Trerok. Von den Arkoniden in der KARRIBO erhaltet ihr jede Hilfe. Sie stellen nach eltanischen Spezifikationen Einzelteile her, um beschädigte Baugruppen auszutauschen."
    „Und das ist gut so", sagte Fian DeGater. „Die Reparatur der Zeitmaschine wird gelingen."
    „Wie sicher bist du? Mit dieser Unterstützung solltest du mittlerweile weiter sein."
    „Sie wird gelingen", sagte DeGater stur. Aber es klang alles andere als überzeugend. „Ich will ganz offen zu dir sein", sagte Troym. „Ich habe mir eure Arbeit nun acht Tage lang angesehen. Dabei habe ich viele Schwachstellen ausgemacht und in Details versucht zu verbessern."
    „Jeder Fortschritt wird durch Rückschläge erkauft", verteidigte sich' der Kommandant. „Das war schon immer so."
    „Aber es sind mir zu viele Rückschläge. Nimm es nicht persönlich, aber ich glaube, dass du durch mangelnde geistige Beweglichkeit aufgrund deines hohen Alters die Reparaturarbeiten eher verzögerst als beschleunigst."
    „Wie kannst du das beurteilen?", fuhr der Kommandant auf. Seine zur Schau getragene Ruhe bröckelte. „Du bist ein Kind und hast keine Gelegenheit gehabt, das zu studieren, was ich und meine Mannschaft uns im Lauf von Jahrhunderten angeeignet haben!"
    „Sicher", antwortete Troym LeCaro. „Ich bin noch ein Kind. Ich bin der jüngste Eltane aus der Zukunft, die auch deine Zeit ist. Und als solcher, als Oberhaupt unseres Volkes, fordere ich von dir den Oberbefehl über die TEFANI."
    Fian DeGater starrte ihn fassungslos an. Er schluckte. Dann machte er eine energische Geste der Verneinung. „Das wird niemals geschehen. Schlag es dir aus dem Kopf, Troym LeCaro! Ich gelte als das größte eltanische Genie seit Jahrtausenden. Ich war der Erste, dem es gelang, den Zeitgenerator in der TEFANI fertig zu stellen. Was hast du vorzuweisen? Dir wurden die notwendigen Kenntnisse, die den Betrieb in der TEFANI bestimmen, bei der Rokenna mit Sicherheit nicht mental übertragen, weil es keinen Eltanen gab, der sie dir übermitteln konnte. Nein, Troym LeCaro, du musst dir diese Kenntnisse erst mühsam aneignen, bevor du solche Ansprüche stellen kannst. Und davon bist du noch weit entfernt."
    „Ich lerne jeden Tag", widersprach Troym heftig. „Ganz im Gegensatz zu dir. Du vergisst jeden Tag ein Stück deines ursprünglichen Wissens. Ich fordere dich noch einmal auf: Tritt zurück und übergib das Kommando über die TEFANI an mich!"
    „Niemals!", schrie der Wissenschaftler. „Diese Forderung ist blanker Unsinn! Kümmere dich um deine Angelegenheiten und überlasse die Arbeit an der Zeitmaschine den Leuten, die etwas davon verstehen!" Das war ein unglaublicher Affront. Troym suchte nach Worten. Wie konnte Fian es wagen, so mit ihm, dem Oberhaupt der Eltanen, zu reden? Dabei hatte sich Troyms Forderung nicht einmal auf wissenschaftliche Details bezogen, sondern auf die Organisation der Arbeit. Er hatte das vielleicht nicht deutlich genug zum Ausdruck gebracht.
    Jetzt war es zu spät. Das Band war zerschnitten. „Ist das dein letztes Wort?", fragte er mühsam beherrscht. Zwischen den bei den so unterschiedlichen Eltanen knisterte es. Keiner war bereit, einen Schritt auf den anderen zuzugehen. Der Konflikt zwischen ihnen war offen ausgebrochen. „Mein allerletztes Wort", sagte DeGater. „Du wirst die TEFANI nie kommandieren. Ich lasse mir von dir nicht mein Lebenswerk zerstören." Troym LeCaro versuchte in den Augen des anderen zu lesen. Er fand keinen Hass darin, nur absolute Entschlossenheit. Nein, dieser Mann würde niemals nachgeben, auch im Interesse der Sache nicht. Er
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