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2175 - Zeitsprung rückwärts

Titel: 2175 - Zeitsprung rückwärts
Autoren: Unbekannt
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war viel zu sehr von sich überzeugt.
    Ohne ein weiteres Wort drehte Troym seinen Sessel und schwebte davon. In ihm kochte es. Er brauchte jetzt jemand, mit dem er reden konnte. Zuerst dachte er an die terranischen und den zalitischen Wissenschaftler. Dann verwarf er den Gedanken. Sein Stolz verbot ihm, sich hinter seinem Rücken über Fian DeGater zu beschweren. Der kindliche Herrscher wusste eine bessere Möglichkeit.
    Elenea DeBanu war in Troym LeCaros Augen nicht nur das jüngere Abbild seiner Mutter, sondern eine ganz besondere Schönheit. Sie nahm auch die Mutterrolle ein und versorgte ihn mit allem, was seine Wiege nicht liefern konnte. Das war vor allen Dingen Wärme. Bei ihr fühlte er sich geborgen wie lange nicht mehr. Mit ihr konnte er über alles sprechen, sogar philosophieren. Aber danach stand ihm im Augenblick nicht der Sinn.
    Troym hatte sich nach vorheriger Anmeldung zu ihr in ihre Kabine begeben. Sie hatte bereits einen Brei gekocht und fütterte ihn damit. Der Brei hatte genau die richtige Temperatur und tat gut. Troym liebte ihn; nur sie konnte ihn so zubereiten. „Du bist aufgeregt, Troym", stellte Elenea mit sanfter Stimme fest. „Willst du mir sagen, was geschehen ist?"
    „Fian", sprudelte es aus ihm heraus, so als hätte er nur auf diese Aufforderung gewartet. „Fian DeGater. Er wird die Aggregate der Zeitmaschine niemals rechtzeitig reparieren können, aber er ist stur. Er weigert sich, mir das Kommando über die TEFANI zu übertragen."
    „Das ist übel", sagte sie. „Aber du musst ihn auch verstehen. Er ist ..."
    „Er ist von sich selbst eingenommen, Elenea!", fiel er ihr ins Wort. „Er mag ein großer Wissenschaftler sein, aber er versteht nichts von der Organisation der Arbeiten!"
    „Und du meinst, du könntest das besser als er?"„Ich weiß es!"
    „Und was wirst du jetzt tun? Ihn gewähren lassen?"
    „Ich kann ihn nicht zwingen, Elenea! Seine Mannschaft würde im Zweifelsfall zu ihm stehen. Das weiß er genau. Ich fühle mich verraten und erniedrigt. Ich bin in der TEFANI überflüssig. Aber ich kann nicht einfach tatenlos zusehen, wie er einen Fehler nach dem anderen macht. Die Zeit drängt. Wenn die LEIF ERIKSSON mit all ihren Beibooten nach Oikascher zurückkehrt, muss die Zeitmaschine funktionsfähig sein."
    „Wir haben seit ihrem Abflug nichts mehr von der LEIF ERIKSSON gehört, nicht wahr?", fragte sie. „Nein. Sie ist aufgebrochen, um Anguela zu kontaktieren, und ebenfalls, um sich im Queigat-System umzusehen, wo der Spürkreuzer zuletzt war.
    Das ist jener zentrale Punkt, von dem aus die Schmerzwechten explosionsartig in alle Richtungen davongeschleudert worden sein müssen - aus unserer zukünftigen Sicht."
    „Und nun?", wollte sie wissen. Sie kraulte vorsichtig den kleinen Körper. Auf Troyms Wunsch hin nahm sie ihn aus dem Schwebesessel und setzte sich mit ihm auf eine bequeme Liege. Sie selbst war nur 1,23 Meter groß. Das war selbst für eine Eltanin wenig. „Ich muss etwas tun!", ereiferte sich das Oberhaupt der Eltanen. „Ich kann es nicht ertragen, dass mir die Hände dermaßen gebunden sind."
    „Und was wäre das?", fragte die junge Eltanin. Troym begann heftig zu strampeln. Elenea redete sanft auf ihn ein, aber er wollte sich nicht beruhigen. „Troym!", rief sie. „Wenn du so weitermachst, lege ich dich in deine Wiege zurück!"Sofort hörte der kindliche Herrscher auf, mit seinen kleinen Ärmchen um sich zu schlagen. „Ich muss hier heraus!", rief er. „Heraus aus der TEFANI. Weg von dem Planeten Oikascher, fort aus dem Oika-System! Ich muss etwas tun!"
    „Und was, Troym?" Er schwieg und musterte sie prüfend. Er hatte grenzenloses Vertrauen zu ihr, aber durfte er ihr auch verraten, was er insgeheim plante? „Ich bin hier überflüssig", wiederholte er. „Aber ich habe ein Ziel. In meiner Zeit leben nur noch etwa dreitausend Eltanen, sie alle in unserer Letzten Stadt. Hier, in der relativen Vergangenheit, gibt es Eltanen in Hülle und Fülle. Ich will wissen, was zu dem schleichenden Aussterben geführt hat. Wie so vieles könnte es auch hier seinen Anfang genommen haben."
    „Aber wie willst du das herausfinden, Troym?"
    Sie legte ihre Hand auf seine kleine Stirn. Es beruhigte ihn augenblicklich, aber an seiner Entschlossenheit änderte es nichts. Elenea hatte „heilende Hände", eine ganz außergewöhnliche Fähigkeit. Als sie sich an Bord der TEFANI zum ersten Mal begegnet waren, hatte er gerade einen Tobsuchtsanfall gehabt. Elenea war zur
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