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2163 - Die Media-Ritter

Titel: 2163 - Die Media-Ritter
Autoren: Unbekannt
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überzogenen und mit Waffen versehenen Sessel verlassen. Dieser schwebte einige Meter von ihm entfernt dicht über dem Boden. Der Konquestor hielt einen Degen in der rechten Hand, die wie alle sichtbaren Körperteile - von einem schwarzen, glänzenden Fell bedeckt war. Mit der Linken warf er einem Ingenieur eine seiner anderen beiden Fechtwaffen zu. „Kämpfe um dein Leben, Verräter!", forderte er.
    Lediglich im Bereich des Gesichts besaß er kein schwarzes Fell. Hier zeigte sich eine lederartige, hellbraune Haut, die von tiefen Falten durchschnitten wurde. Die Augen waren groß und dunkel und sie schimmerten in einem Ausmaß bedrohlich, das Gruzs Thran einen Schauder der Furcht über den Rücken jagte. Zebucks Haltung ließ höchste Konzentration erkennen. Selbst im trüben Licht der partiell zerstörten Leuchtelemente des Hangars funkelten die' Zacken der Krone, die aus seinem Haupthaar hervorragte, als bestünden sie aus Diamanten. „Ich lasse keine Flucht zu!", knurrte Trah Zebuck. Bei einer ersten Attacke ließ der Konquestor den Degen aufblitzen. Der Ingenieur wich zurück, ging dann aber seinerseits zum Angriff über.
    Gruzs Thran staunte. Jetzt zeigte sich, dass er doch nicht alles über die Besatzungsmitglieder der TRAH BAR wusste, allen Forschungen zum Trotz. Er kannte den Di'Valenter, der jetzt gegen den Konquestor antrat, und er hatte ihn nie mit einer Waffe in der Hand trainieren sehen. Dagegen praktizierte Trah Zebuck häufig Konzentrationsübungen mit dem Degen, insbesondere gerne in der Zentrale. Umso irritierter war Gruzs Thran, wie geschickt der Ingenieur war. Trah Zebuck gab keinen Laut von sich. Er ließ nicht erkennen, ob er überrascht war, auf ernsten Widerstand zu stoßen. Sein durchtrainierter Körper bewegte sich schnell und geschmeidig. Er überragte seinen Gegner weit, und dabei wirkte er trotz seiner Größe beinahe hager.
    Immer wieder wich er der zustoßenden Klinge aus, konnte jedoch nicht verhindern, dass sein aus grobem Stoff gewebter Overall an einigen Stellen aufgeschlitzt wurde. Plötzlich aber erlahmte der Eifer des Di'Valenters mitten im Kampf. Sein Gesicht wurde seltsam schlaff, und die Unterlippe sank nach unten. Für einen kurzen Moment schien er den Kontakt zur Realität verloren zu haben. Es schien, als habe er sich in sich selbst zurückgezogen, um über die letzte Phase des Kampfes nachzudenken. Der Konquestor nutzte seine Chance eiskalt. Er stieß seinem Gegner die Degenspitze durch die Stirn und tötete ihn auf diese Weise. „Gib mir den Degen!", befahl er, ohne sich umzudrehen.
    Gruzs Thran zuckte erschrocken zusammen. Er konnte kaum fassen, dass Trah Zebuck von seiner Anwesenheit im Hangar wusste. Besaß der Konquestor Augen auch am Hinterkopf? „Los doch! Worauf wartest du?" Gruzs Thran eilte an seinem Vorgesetzten vorbei zu dem Toten hin, sank neben diesem auf die Knie und zog ihm den Degen aus der erschlafften Hand. Dabei fiel ihm ein roter Punkt in der Handfläche auf. Es war Blut. Ein winziger Dorn ragte aus dem Griff des Degens. Langsam versank er. Es war kein Kampf mit gleichen Chancen gewesen! Als Trah Zebuck erkannt hatte, dass er das Duell eventuell verlieren könnte, hatte er den Dorn herausspringen lassen, so dass sich sein Gegner verletzte. Kein Zweifel. Der Dorn war vergiftet gewesen und hatte die Reaktionsfähigkeit des Ingenieurs herabgesetzt.
    Gruzs Thran konnte eine gewisse Erregung nicht verbergen. Er hatte das Geheimnis der Degen entdeckt! Schon vor Jahren hatte seine Abteilung herausgefunden, dass diese Waffen mehr waren, als auf den ersten Blick zu erkennen war. Es waren Meisterwerke in mehrfacher Hinsicht, und er vermutete, dass sich in ihnen noch mehr Geheimnisse verbargen als nur dieser Giftdorn. Mit unbewegtem Gesicht überreichte er den Degen an Trah Zebuck, der ihn wortlos entgegennahm. Dann ging er rasch zu seinem Sessel und setzte sich hinein. Gruzs fragte sich, warum der Konquestor in diesem Hangar war und nicht in der Hauptleitzentrale, wo gerade in einer solch kritischen Situation für das Raumschiff sein Platz war. Nur um einen Mann an der Flucht zu hindern?
    Der Valenter hütete sich, eine entsprechende Frage zu stellen. Ihm war klar, dass er sie nicht überlebt hätte.
    Auf einmal verspürte er Angst. Er war kein mutiger Valenter, der in der Lage war, mit der Waffe in der Hand zu kämpfen. Er fürchtete sich davor, irgendwann in Ungnade zu fallen und einen Degen in die Hand nehmen zu müssen, um sich Trah Zebuck im Fechtkampf
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