Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2160 - Terror auf Luna

Titel: 2160 - Terror auf Luna
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wirksames Medikament verabreichen. Wir nennen diese Krankheit die Parkinsonsche, und wir haben dieses Medikament tatsächlich entwickelt - aber schon vor Jahrtausenden. Es handelt sich um ein Dopamin-Präparat."
    Das Medikament!, denkst du. Eins der großen Geheimnisse der Inquisition - in Händen ihrer Feinde?
    Du kannst es nicht fassen. Die Tatsache, dass du lebst, scheint für die Version zu sprechen, die die zierliche Fremde namens Bré Tsinga dir als die.
    Wahrheit zu verkaufen versucht. „Wir fragen uns auch, wie das möglich sein kann", reißt der weiße Riese das Gespräch wieder an sich. „Aber wir haben die Analyse zweifelsfrei bestätigt. Du bist terranischen Ursprungs."
    Du glaubst ihnen kein Wort. Sie wollen dich verwirren, deine Mentalkonditionierung löschen. Aber so leicht lässt du dich nicht manipulieren - zumal du weißt, dass es sich bei ihnen um den Feind handelt. „Warum diese Lügen?"
    „Wir können es beweisen. Wir verfügen über die entsprechenden Daten." Rakane führt dir ein ganzes Bündel Datenreihen vor, die allesamt eines beweisen sollen: dass du trotz genetischer Eingriffe letzten Endes, terranischen Ursprungs bist.
    Du verstehst nicht, welchen Vorteil sich Blo Rakane von dieser offensichtlichen Luge verspricht. So naiv kannst du nicht sein, den Angaben des Feindes zu vertrauen. „Diese Daten können gefälscht sein.
    Sie sind kein eindeutiger Beweis."
    „Und was wäre ein eindeutiger Beweis?" Diesmal wieder die Psychologin. Du denkst an das miniaturisierte Labor in deinem „Leib", das durchaus die Auslesung eines genetischen Kodes erlaubt. „Eine Zellprobe von einem Terraner. Und zwar von einem ganz bestimmten."
    „Von welchem?"
    „Non jenem, dem ich in Sektor sechzehnachtunddreißig begegnet bin."
    „Kennst du seinen Namen?", fragt der Haluter. „Nicht nötig", erwidert die Psychologin. „Treibt mir sofort diesen Friedin Selscho auf!" Du hast den Eindruck, dass ihre Stimme gequält, wenn nicht sogar verzweifelt klingt. „Ihr findet ihn wahrscheinlich in irgendeiner Kantine auf Luna!"
    Zu deiner Überraschung dauert es nur wenige Minuten, bis die von dir gewünschte Person hereingeführt wird. Du erkennst den Terraner zweifelsfrei - dicklich, bärtig, mit schwarzem, gekräuseltem Haar und einer beträchtlichen Ansammlung von Flecken auf seinem Overall. Würdest du sie analysieren, würdest du wahrscheinlich genau wissen, wie die Terraner sich ernähren. „Ich habe Angst vor Spritzen", sagt der Mann, „und auch vor Messern und Ärzten und überhaupt, ich erteile keineswegs meine Einwilligung zu einer Operation und werde mich persönlich beim Terranischen Residenten beschweren und die LFT verklagen und ..."
    Die beiden Roboter, die den Terraner namens Selscho in den Raum geleitet haben, stören sich nicht an seinem Redeschwall. Mit Prallfeldern bugsieren sie ihn in die Reichweite deines Greifarms.
    Du fährst eine Sonde aus und entnimmst ihm eine Zelle. Er spürt den Eingriff nicht einmal, ist völlig überrascht, als die Roboter ihn wieder hinausführen, ohne dass ihm etwas passiert ist.
    Die Analyse wird nur wenige Sekunden beanspruchen. Du bist dir deiner Sache sicher; du weißt, woher du kommst. Du hast sie gesehen, die unendlich vielen Behälter mit Gehirnen darin. Gezüchtet, um die Valenter vor der Wirkung der AGLAZAR-Aggregate zu schützen.
    Den Zügen deiner Feinde ist die Anspannung anzumerken. Du kannst in ihnen lesen, so offen sind sie. Ihre Mimik wird nicht von Masken oder Tüchern verborgen. Sie sind nicht gesichtslos. Ihre Körper wirken zart und zerbrechlich, sind nicht so grob wie die der Valenter. Wenn sie sprechen, klingt es melodiös, nicht bellend rau.
    Dann meldet sich dein Labor. Das Ergebnis liegt vor. Es steht fest, dass Rakane nicht gelogen hat. Eine Übereinstimmung zu 99 Prozent! Du wiederholst den Test viermal. Am Ergebnis ändert sich nichts. Du bist mehr oder weniger ein Terraner. Die Erkenntnis erschüttert dich bis in die Grundfesten deiner Existenz. Wie kann das sein? Tradom befindet sich knapp 400 Millionen Lichtjahre von der Fernen Provinz Milchstraße entfernt!
    Und wie können Rudimentsoldaten, allesamt Invitro-Geschöpfe, von den zum Untergang bestimmten Beherrschern der Liga Freier Terraner abstammen?
    Aber es ist so. Andernfalls hätten sie nicht das Medikament gehabt.
    Bré Tsinga Die Kosmopsychologin schaute zu Blo Rakane hoch. Der weiße Haluter stand starr und steif da, wie ein Fels in der endlosen Brandung des
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher