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2156 - Stimme des Propheten

Titel: 2156 - Stimme des Propheten
Autoren: Unbekannt
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Sternenfenster, dann kehrte man wieder zum Thema zurück. „Ihr wisst, worum es geht", kam die Oberste Künderin zur Sache. „Wir bitten euch darum, uns bei der Auswanderung zu helfen. Ihr habt euch stets als Verbündete und Freunde bezeichnet, die uns in allen Fällen zur Seite stehen würden. Ihr seht uns als Entwicklungsvolk an, das ohne eure Hilfe nicht überleben kann."
    Sie verzog das Nas-Organ, eine Geste, die keiner der Terraner exakt einschätzen konnte. „Und ihr habt Recht damit", fuhr sie fort. „Unser Volk ist zum Tod verurteilt, wenn wir länger auf Trokan bleiben. Wir können dort nicht mehr leben. Wir. müssen fort. Deutlicher hätte es mir nicht bewusst werden können als auf dem Flug hierher. Ich fühle mich schlagartig um Jahre jünger, beweglicher, freier, trotz der gewaltigen Umstellung, meinen Planeten verlassen zu haben. Der negative Einfluss ist lokal auf Trokan begrenzt. Ich kann euch keinen sichtbaren Beweis dafür liefern, doch für mich liegt es klar auf der Hand, dass unsere Existenz auf unserer Heimat nicht mehr erwünscht ist. Weil wir uns gegen diese Gefahr nicht zur Wehr setzen können, müssen wir weichen."
    Maurenzi Curtiz verfügte über einen Zugang zum Syntron. Kurz flüsterte er einige Angaben in ein Akustikfeld und lauschte dann den Antworten, die ihm offensichtlich direkt aufs Ohr projiziert wurden. „Cauto liegt in 1366 Lichtjahren Entfernung im Außensektor des LFT-Bereichs. Das nur zur Information ..." Der Erste Terraner sah Presto Go an. „Der Innensektor hat einen Durchmesser von 2000, der Außensektor einen Durchmesser von 5000 Lichtjahren. Im Innensektor befinden sich etwa 50 Millionen Sterne, im Außensektor rund 300 Millionen. Wie kommt ihr ausgerechnet auf diesen Planeten?"
    Die weiblichen Herreach blickten ihren Propheten an. „Weil er genau unseren Vorstellungen entspricht", antwortete Viorel Zagi. „Ich habe es gesehen. Ich kann nicht erklären, wie, ebenso wenig, wie wir das Phänomen auf Trokan erklären können. Nach meiner ersten Vision habe ich eine eurer Stationen um Unterstützung bei der Suche gebeten, und sie wurde schnell fündig. Ich habe doch Recht damit, dass dieser Planet seiner Sonne stets dieselbe Seite zukehrt. Er ist exakt in Tag und Nacht unterteilt, mit einer Librationszone, die für uns der ideale Lebensraum wäre?" Der Erste Terraner nickte langsam. Mit einem Fingerschnippen aktivierte er ein Hologramm, Daten flimmerten vor ihm in der Luft, Er strich durch seinen Bart. „Cauto ist der fünfte von zwölf Planeten einer orangefarbenen K2VSonne, die Distanz zum Galaktischen Zentrum beträgt 29.003 Lichtjahre. In der Librationszone herrschen tatsächlich ähnliche Verhältnisse wie auf Trokan während des Zustandes des Zeitrafferfeldes. Allerdings ist er sehr karg, und Stürme sind an der Tagesordnung."
    „Daran sind wir gewöhnt", meinte Caljono Yai. „Uns geht es um die Beständigkeit, dann können wir uns auf die Stürme einstellen. Wichtig ist, dass wir uns wieder frei bewegen können, ohne Angst vor Verbrennungen oder Erfrierungen haben zu müssen. Und an ein karges Dasein sind wir gewöhnt, das ist unsere Lebensweise." Alaska wandte sich Latine Cur zu. „Wie fühlst du dich hier? Welche Eindrücke hast du bis jetzt?"
    Die junge Herreach plusterte verwirrt ihr Nas-Organ auf. Sie schien sich in Gegenwart der Terraner unwohl zu fühlen. Dann meinte sie: „Ich finde es sehr interessant, und es gefällt mir auch gut. Aber ... ich denke, auf Dauer wäre es mir zu viel. Ich möchte unsere Lebensweise nicht verändern, falls das deine Frage ist, auch wenn ich jetzt gesehen habe, wie ihr lebt. Aber wir sind zu verschieden." Sie deutete auf das Fenster. „Ich könnte es dort draußen nicht lange aushalten. Ich fühle mich jetzt noch ein bisschen merkwürdig nach dem Sauerstoffschock."
    „Es sind natürlich erst wenige Stunden ..."
    „Aber es genügt, um zu wissen, dass ich gern zu Besuch bin, aber nicht hier leben möchte. Ich finde es viel zu hektisch, zu viele Lebewesen, und... Ich bin froh, dass ich hier oben bin und alles aus der Distanz beobachten kann. Zagis Vision ist es, der ich folgen will. Obwohl ich nicht im Zwielicht geboren bin, finde ich die Vorstellung unwiderstehlich. Ich liebe die Morgen- und Abenddämmerung, das sind die besten Zeiten auf unserer Welt."
    „Es ist doch möglich, nicht wahr?", fuhr Presto Go fort. „Ihr könntet uns umsiedeln."
    „Es wäre machbar", sagte Reginald Bull zögernd. „Aber damit ist
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