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2148 - Galaktische Feuerprobe

Titel: 2148 - Galaktische Feuerprobe
Autoren: Unbekannt
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hier?", wollte sie schließlich wissen.
    Irgendwie passte der Beruf des Wissenschaftlers, vor allem Hyperphysik, nicht recht zu Reniar Chanzur. Er wirkte eher wie ein Abenteurer, ein Draufgänger. „Das ist natürlich alles streng geheim", antwortete er augenzwinkernd. „Aber Blo Rakane wird es dir ohnehin sagen, und zudem hast du bestimmt eine ziemlich hohe Priorität für den Zugang zu geheimen Daten ... Nun, es geht natürlich um den PD-Panzerbrecher. Bei seinem Einsatz entstehen extrem starke hyperenergetische Streustrahlungsfelder, deren Maximalintensität zwar erst nach etwa zwanzig Metern Entfernung zum Projektor erreicht wird, dann jedoch auf sämtliche normale und hyperphysikalische Technik einwirkt, und zwar derart massiv, dass es bis zur Zerstörung führen kann.
    Das bedeutet: Der Störeffekt setzt jeden größeren Raumer selbst außer Gefecht und kann wegen der beteiligten UHF-Bestandteile nicht einmal von einem Paratron wirkungsvoll abgeschirmt werden. Da haben wir ein ziemliches Problem, woran ich und noch einige andere herumknobeln."
    „Man kann also keine großen Schiffe verwenden, sondern nur sehr kleine wie etwa Jäger", sagte Bre nachdenklich. „Kluges Kind", meinte Reniar ironisch, aber nicht boshaft, „und schon sind wir beim nächsten Problem.
    Kernbestandteile einer Syntronik sind Hyperfelder, die sich in einem separaten Mini-Universum befinden und somit bis auf die Projektoren und die Schnittstelle im Standarduniversum keinen größeren Platz benötigen. Ideal also bei Raumjägern.
    Nun sind aber die Katamare in der Lage, ähnlich wie KorraVir die Syntroniken unserer Schiffe zu stören."
    „Dann muss man eben ein Posyn-Hybridsystem einsetzen." Bre lehnte sich zurück. „Ist doch kein großes Problem."
    „Natürlich, aber so ein gekoppeltes System muss extrem leistungsfähig sein und braucht deshalb Platz, den wir in einem normalen Raumjäger nicht haben."
    Bre Tsinga verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich zurück. „Ich verstehe. Ihr müsst also einen speziellen kleinen Flitzer bauen, in dem alles Platz hat - Positronik, Hybridsystem und PD-Panzerbrecher."
    „Wir bevorzugen den Ausdruck Paradimjäger, und soweit ich es mitbekommen habe, werden die ersten schon seit Ende Januar umgerüstet, aber natürlich nicht hier. Es liegt also an uns, so bald wie möglich den ersten Panzerbrecher für den Prototyp-Einsatz zu liefern." Reniar Chanzur hatte sich in Begeisterung hineingeredet, und seine Augen leuchteten in einer Weise, die Bre schon bei Myles Kantor gesehen hatte. Jetzt glaubte sie ihm, dass er Wissenschaftler war.
    Gleich darauf aber schwenkte er wieder um: „Lassen wir doch das Dienstliche noch für einen Moment, der Abend ist viel zu schön dafür.
    Darf ich dich etwas Privates fragen?"
    Das war klar; früher oder später musste die Frage kommen. Da sie hier im privaten Umfeld waren, ließ Bre Tsinga es zu. „Nur zu."
    „Es muss einen Grund geben, warum du immer allein geblieben bist." Reniar Chanzur fixierte sie mit seinen eigenartigen, katzenartigen Augen. Auch seine Bewegungen waren katzenhaft, dazu diese löwenartige Mähne ...
    Bre wurde plötzlich schmerzlich an Jafko erinnert, ihren Husslar, den sie einst aufgezogen hatte und der für einige Zeit ihr treuer Begleiter gewesen war. Sie vermisste ihn heute noch, er war der beste Freund gewesen, den sie je gehabt hatte. „Natürlich gibt es einen Grund, und er ist kein Geheimnis." Sie stützte die Ellbogen auf, verschränkte die Finger ineinander und legte das Kinn darauf. „Ich habe eine besondere Begabung, die mich zu hundert Prozent in Anspruch nimmt.
    Wenn nun noch private Emotionen dazukämen, wäre ich ... häufig überfordert. Etwas in der Art. Es wäre mir unangenehm und würde mich zudem in meiner Arbeit behindern, weil ich meine privaten Emotionen nie ganz ausschalten könnte."
    „Das klingt schrecklich", meinte Reniar.
    Bre schüttelte den Kopf. „Ganz und gar nicht. Ich habe diesen Weg freiwillig gewählt und keine Sekunde bereut." Abgesehen von Blo Rakane vielleicht. Aber manchmal muss man eben Geduld haben. „Ich mache es, solange ich will und kann, und das wird noch Jahrzehnte sein."
    „Und wenn du dich, wie man so schön sagt, rettungslos verliebst?"
    „So weit lasse ich es nicht kommen. Schon nach kurzer Zeit ist mir die Nähe, die Intimität eines anderen unangenehm. Ich kann seine Gefühle nur zu deutlich spüren, ich seziere ihn dann ungewollt und komme vielleicht zu dem Ergebnis,
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