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2148 - Galaktische Feuerprobe

Titel: 2148 - Galaktische Feuerprobe
Autoren: Unbekannt
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aus Tradom empfangenen Datensatz.
    Endlich kam die Nachricht: Die ersten Auswertungen der lunaren Großsyntronik hatten ergeben, dass es sich mit ziemlicher Sicherheit um die Konstruktionsunterlagen des PD-Panzerbrechers handelte, also jener Waffe, die sich bisher als einzige im Einsatz gegen die Paradim-Panzer der Katamare bewährt hatte.
    „Das ist es!", entfuhr es dem Verteidigungsminister euphorisch, und er schlug die Handflächen zusammen. Perry, du Teufelskerl, ich wusste doch, du schaffst es! „Nun haben wir einen Lichtblick, Freunde, und werden alles daransetzen, rechtzeitig vor dem Durchbruch der Katamare gerüstet zu sein!"
    Wie immer war es ein Wettlauf gegen die Zeit - aber wieder einmal hatte es sich bewährt, die Hoffnung nicht aufzugeben. Nun hatten sie endlich eine reelle Chance!
    Eine Mütze voll Schlaf habe ich mir jetzt verdient, dachte der Terraner, der vor fast dreitausend Jahren mit seinem besten Freund Perry Rhodan zusammen den ersten Flug zum Mond unternommen hatte. Reginald Bull gehörte seit Anbeginn zur Riege der Unsterblichen, längst mit einem Zellaktivatorchip in der linken Schulter ausgestattet, der ihn vor Tod, Krankheit und Vergiftung bewahrte. Aber selbst ein Unsterblicher musste hin und wieder ein paar Stunden schlafen. Und eine ordentliche Dusche dürfte auch nicht schaden, wie er selbstironisch feststellte.
    Im Morgengrauen stand der Unsterbliche bereits wieder auf und wollte gerade sein Quartier verlassen, als ihn ein Anruf erreichte, in dem ihm eine Besucherin angekündigt wurde - Bre Tsinga, Kosmo- und Exopsychologin mit zweifachem Doktortitel und Professur an der Universität Terrania. Sie hielt sich bereits seit einiger Zeit auf der ROALD AMUNDSEN auf, doch die beiden waren sich bisher kaum begegnet.
    Eigentlich kenne ich sie überhaupt nicht gut, dachte Bull. Sie scheint mich dafür umso besser zu durchschauen mit ihrem sezierenden Blick aus ihren zunächst so unschuldig, freundlich und fast neugierig wirkenden großen blauen Augen ... „Du kannst wohl auch nicht schlafen?", empfing er die Psychologin kurze Zeit später in einem kleinen Besprechungsraum. „Wer kann das schon in diesen Zeiten", entgegnete sie und nahm in dem angebotenen Sessel Platz. Trotz der frühen Stunde wirkte sie frisch und energiegeladen wie stets. Sie war 1,70 Meter groß und fast knabenhaft schlank, aber gut trainiert - kaum verändert seit ihrer ersten Begegnung vor mehr als zwei Jahrzehnten.
    Bre Tsinga wurde in drei Monaten 52 Jahre alt, was nach den Maßstäben des 14. Jahrhunderts NGZ nicht viel besagte bei einer Lebenserwartung von bis zu zweihundert Jahren.
    Aber ihr schmales Gesicht mit der feinen Nase war reifer geworden, die Lebenserfahrung hatte ihre Spuren hier und da in winzigen Fältchen in der vornehm blassen Haut hinterlassen und ließ es dadurch noch charaktervoller erscheinen, selbstbewusst und ausgeglichen zugleich. Es wäre natürlich kein Aufwand, diese Altersentwicklungen zu korrigieren, aber Bre Tsinga achtete nicht besonders auf äußerliche Merkmale: Sie war eine natürliche Schönheit und benutzte kaum Kosmetik. Wie viele Menschen war sie an ihr Gesicht gewöhnt, die Veränderungen fielen ihr kaum auf, und wenn, fand sie sie weniger störend, sondern vielmehr als Teil ihrer selbst. Man wurde schließlich auch innerlich älter.
    Natürlich gab es immer wieder Modeerscheinungen, die eine ewige Jugendlichkeit propagierten, aber andererseits gefielen sich gerade dann viele darin, erst recht selbstbewussten Individualismus zu zeigen, sich durch Alter und Lebensprägungen von anderen zu unterscheiden.
    In all den Jahren hatte es viele Verehrer gegeben, die mit Bre gern eine Lebensgemeinschaft eingegangen wären, doch sie war stets allein geblieben. Hin und wieder gingen Aufnahmen durch die Klatschpresse, wenn sie sich einmal - was selten genug vorkam - auf einem öffentlichen Empfang in männlicher Begleitung zeigte, doch diese Beziehungen hielten nie lange. Bre hatte ihre Berufung in ihrer Aufgabe gefunden. Private Interessen hatte sie kaum, sie fühlte sich auch nie einsam, denn es gab immer etwas zu tun. Sie vermisste nichts, zumindest erweckte sie nicht den Eindruck, unzufrieden oder grüblerisch zu sein. Dafür sprachen weitere gelegentliche Aufnahmen in der Regenbogenpresse, wenn sie völlig entspannt in knapper Badebekleidung am blau schimmernden Strand unter der Sonne Rachthans gesichtet wurde und sich von einem Servo einen sprudelnden Wizzler reichen ließ.
    Ganz
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