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2139 - Die Eltanen

Titel: 2139 - Die Eltanen
Autoren: Unbekannt
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dagegen sollte Feki auf das Plateau begleiten, in die Ratshalle. Feki HiUre nahm Kontakt zu Dohga DaLur auf und informierte ihn über die Geburt, DaLur versprach ihm, die anderen Ratsmitglieder unverzüglich zu einer außerordentlichen Sitzung zusammenzurufen, die nach Fekis Wunsch öffentlich sein sollte. Zuerst sträubte sich der Vorsitzende. Erst als Feki indirekt damit drohte, INFO hinzuzuziehen, was durchaus legitim gewesen wäre, gab er seinen Widerstand auf.
    Feki schloss mit der Mitteilung, dass er Harla OhGur als einen der Verschwörer des Bundes enttarnt hatte. Er tat es nicht ohne Grund schon jetzt. Und Dohga DaLurs übermäßig überraschte Reaktion bestätigte ihn in seinem Verdacht. Er war entschlossen, den Geheimbund zu zerschlagen, indem er ihm den Kopf nahm.
    Als das letzte Ratsmitglied eintraf, waren die Zuschauerränge bereits halb gefüllt. INFO hatte auf Fekis Wunsch von der außerordentlichen Sitzung berichtet. Das konnte der Philosoph verantworten. Es hatte nichts damit zu tun, dass INFO die Sitzung aus der Ratshalle im künstlichen Gestein übertrug. Der alt ehrwürdige Dohga DaLur eröffnete die Sitzung und nannte als einzigen Tagesordnungspunkt die erste Geburt eines Kindes in der Letzten Stadt der Eltanen seit fünfzig Jahren. Dann erteilte er Feki HiUre das Wort.
    Feki erhob sich und ließ seine Blicke über die Zuschauer streifen. Er schätzte ihre Zahl auf hundert, und ständig kamen neue hinzu. Coltz Tschar, der Quintane, saß unter ihnen. Dann sah der Philosoph die Ratsmitglieder an, eines nach dem anderen. Einige wichen seinem Blick aus. Schließlich räusperte er sich und begann zu reden, mit fester Stimme. „Meine Lebenspartnerin, Corina EhGon", sagte er, „hat vor wenigen Stunden einem Sohn das Leben geschenkt. Das Kind ist gesund und vollkommen normal in seinen Reaktionen. Es ist auffallend munter und wird gut betreut."
    Ein Raunen ging durch die Halle. Dann klatschten einige der Zuschauer in die Hände, anfangs noch zaghaft, und schließlich brandete Beifall auf. Feki hörte Jubelrufe und neigte den Kopf. „Wir alle wissen, es ist das erste Neugeborene seit fünfzig Jahren", fuhr er fort, als der Beifall verklang. „Es gab in unserer Gemeinschaft heftigen Widerstand gegen Corina EhGons Entscheidung, sich künstlich befruchten zu lassen. Ich selbst gehörte zu ihren schärfsten Kritikern, zumal sie mir einen anderen als Vater vorzog - Ruim OhJar, der nicht von seinem Einsatz mit der THATRIX zurückgekommen ist. Heute aber weiß ich, dass Corinas Entscheidung richtig war. Deshalb beantrage ich, sofort Rokenna einzuleiten."
    „Nein!", rief die Eltanin aus, die schon einmal gegen die Geburt protestiert hatte. Ihr Name war Egman AnGul. „Das darf nicht geschehen! Das Kind ist unheilig! Es würde unser Volk ins Verderben führen! Die Zeremonie der Geburt darf nicht stattfinden!"
    „Und was sollte mit dem Kind geschehen, deiner Ansicht nach?", wollte der Vorsitzende wissen. Sie blickte ihn fanatisch an. „Es muss in die Obhut der Gemeinschaft gegeben und in ihrem Sinn erzogen werden. Rokenna würde ihm unglaubliche Macht verleihen. Die Zeremonie darf nicht stattfinden!"
    „Das sagtest du schon", antwortete DaLur. „Weißt du, dass du den gleichen Standpunkt vertrittst wie der Bund für Wahres Leben?"
    Feki HiUre spürte, wie ihm Tränen der Erregung aus den Poren sickerten. Er wollte protestieren, aber er fand nicht die richtigen Worte. War sein Verdacht falsch gewesen? War Egman die Kontaktperson zum Bund? Er hatte bei ihren Sitzungen nie den Eindruck gehabt, dass eine Frau unter ihnen war. Aber wie konnte er denn wirklich sicher sein - bei den Dunkelfeldern vor dem Gesicht, bei den verzerrten Stimmen? Der Chef der Organisation, den ganzen Körper hinter einem Dunkelfeld verborgen - eine Frau?
    Für einen Moment war Feki verunsichert. Dann gab er sich den entscheidenden Ruck. Er musste sich Gewissheit verschaffen - hier und jetzt, vor den Augen der Öffentlichkeit. „Es hat ein Mordversuch an Corina EhGon und dem Kind stattgefunden", sagte er laut. „Der Eindringling gehörte zum Bund für Wahres Leben. Ich habe ihn enttarnt, nachdem dieser Mann dort", er zeigte auf den Quintanen, „ihn im letzten Augenblick paralysieren konnte. Ihr kennt den Täter alle. Sein Name ist Harla OhGur." Ein Raunen ging durch die inzwischen voll besetzten Zuschauerreihen. Feki HiUre hob eine Hand. Die Eltanen verstummten. „Harla OhGur konnte entkommen. Ich verlange, die Sitzung zu
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