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2118 - Quintatha

Titel: 2118 - Quintatha
Autoren: Unbekannt
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Schlächter dieses Vieh zerlegt! Und bis zum Schluss halten sie es am Leben, damit möglichst viel Energie in seiner Leber gespeichert bleibt. Mit der treiben wir unsere Motoren an! Und aus der Galle ..."
    Doch der Zwerg hatte sich abgewandt, hielt sich an der Sitzfläche eines freien Besuchersessels fest und übergab sich würgend.
    Armes Kerlchen, hat sich wohl ein wenig übergessen, vermutete Aufmar. Das ist immer gefährlich, wenn man nach tagelangem Hungern zu gierig in sich hineinschlingt. Na ja, wird schon wieder.
    Sie weideten sich noch ein wenig an der Präzision des Schlachtvorgangs, dann schleppten sie den Zwerg ein Stockwerk tiefer, wo die Großhändler ihre Kojen hatten.
    Jeder beliebige Rohstoff, erklärte Aufmar dem sichtlich ergriffenen Jungmatrosen, stand hier zum Verkauf, noch während die Schlachtmaschinen ihr Werk verrichteten. Die Kunden konnten den Fortgang der Arbeiten und die rasch wechselnden Preise sogar auf eigens installierten Flimmerschirmen verfolgen.
    Das Getose, Gedröhn und Gekreische aus der Arena wurde hier noch übertönt vom Stimmengewirr Hunderter, wenn, nicht Tausender Ein- und Verkäufer.
    Was für ein Spektakel! Schiffbauer feilschten um Rückgrat und Rippen des Titans, woraus seit Urzeiten die Masten und Spanten der Barken gezimmert wurden. Schmiede orderten große Mengen des zwischen den Fettschichten eingelagerten Eisens, Kokoniere stritten sich um die Gedärme, die sie zu neuen Tauchhüllen für die Jagdbarken verarbeiten würden.
    Erst wenn die Segelmacher die besten Teile der Haut ausgesucht hatten, durften sich die Schuster und Schneider die Reste teilen. Heizer, Polsterer, Wundärzte und Lampenbauer umringten die Tische der Fettverschleuderer; unzählige Fleischer und Köche drängten sich an den Buden, wo die essbaren Muskelmassen versteigert wurden.
    „Und aus der Galle ...", wollte Unshil vervollständigen, doch wieder war ihnen der Zwerg abhanden gekommen.
    Er hatte sich zum Stand einer Waffenmeisterei durchgewurstelt und betrachtete mit weit aufgerissenen Augen die Waren auf dem Tisch, dessen Platte sich in Höhe seiner Brust befand.
    „Na, Jungchen", fragte einer der Händler gutmütig, „möchtest wohl auch schon gern eine eigene Klinge, was?"
    Während Aufmar sich besorgt näher herandrängte, sah er, wie der Zwerg nach einem Wurfmesser griff, es in die Hand nahm ... und ...
     
    6.
     
    Kapitel In welchem ein Geschenk gemacht wird und eine Frist gesetzt Ich konnte die Kraft jener furchtbaren, nahezu Ultimaten Waffen bereits aus mehreren Metern Entfernung spüren. Sie mussten psionisch ungeheuer stark aufgeladen sein. Die Einsatzgruppe um Oberstleutnant Caar Vassquo hatte berichtet, dass Messer wie diese nicht einmal von mehrfach gestaffelten Paratronschirmen aufgehalten werden konnten!
    Schier unglaublich, aber das Wort des siganesischen USO-Spezialisten stand selbstverständlich außer Zweifel.
    Ich starrte das mir am nächsten liegende Messer an...
    ... und hatte das Gefühl, das Messer starre zurück.
    Wie von selbst bewegte sich mein Arm. Meine Finger umschlossen den seidig glatten, sich geradezu in meine Handfläche schmiegenden Griff. Er war nicht heiß, aber ... voller Verheißung.
    Ein heftiger mentaler Schlag erschütterte mich in meinem Innersten. Ich wusste momentan keine Antwort, doch ich verstand die Frage.
    Das Messer lebte. Es war sich seiner Existenz bewusst und es war begierig, eine Aufgabe zu erhalten.
    Diese würde es erfüllen, und nichts und niemand würde es daran hindern können.
    Es verlangte auch keinen besonders hohen Preis von mir dafür.
    Nur meine Seele.
    Mit einem Schrei ließ ich die Waffe fallen. Ich hatte den Eindruck, als würden sich an meinen Nervenenden Brandblasen bilden. Als ließe ein eiskalter Hauch Kaureif auf meinen Synapsen zurück.
    Als hätte ich eine Gesetzesverletzung begangen, auf der mehr stand als Tod oder „lebenslänglich".
    Ich taumelte. Jemand fing mich auf, grob, am Hals. Eine bekannte Stimme sagte in mein Ohr: „Es geschieht nur, was geschehen muss."
    Shirka.
     
    *
     
    Er schickte die beiden Nichtsnutze Unshil und Aufmar los, günstige Hautreste für Benshas Kleidung und Schuhe aufzutreiben. Dann erwarb Shirka das Messer, das der Zwerg in der Hand gehabt hatte, band es rasch mit der Formel und zog sich mit seinem Schützling in einen zwei Stockwerke tiefer gelegenen Klubraum zurück.
    „Für mich ist es nur ein Messer von vielen, weißt du, nichts Besonderes", sagte er rau. „Aber bei dir hat es
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