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2109 - Tagebuch der SOL

Titel: 2109 - Tagebuch der SOL
Autoren: Unbekannt
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zwölf Stunden durchschlafen. Das geht aber nicht, in acht Stunden muss ich wieder im Dienst sein."
    „Dann nichts wie ab ins Bett. Komm." Er sah, dass sie sich nicht einmal mehr aus eigener Kraft erheben konnte, also half er ihr auf. Fee wollte allein bis zur Unterkunft gehen. Kaum hatte sich allerdings die automatische Tür hinter ihr geschlossen, erschlaffte sie. Portos kräftige Arme fingen sie auf, dann trug er sie zum Bett. Fee schlief, bevor ihr Kopf auf das Kissen sank.
     
    *
     
    Nach wenigen Wochen hatte sich der Bordbetrieb perfekt eingespielt. Die Besatzung der SOL, größtenteils zusammengesetzt aus ehemaligen TLD-Agenten aus Alashan, Camelotern und erfahrenen Raumfahrern, bewältigte die Belastung der Evakuierungsflüge mit Bravour. Eine Art hochkonzentrierter Routine stellte sich ein, die einen normalen Acht-Stunden-Schichtbetrieb erlaubte.
    Auch die Arbeiten an der Transmitterstraße und den Permanentzapfern gingen gut voran. Hier lag der Vorteil darin, dass weniger menschliche Kapazität vonnöten war, da die Arbeits- und Bauroboter keine Erholungspausen benötigten.
    Fee verrichtete ihren Dienst wie gewohnt, allerdings nur noch in der Tagschicht. Wenige Wochen vor der Niederkunft wurde sie jeden Tag von dem Medo-Rob August in die Zentrale begleitet, der permanent ihre Werte überwachte.
     
    *
     
    Hier ist SOLtv mit einer Sondermeldung, an diesem strahlenden 2. August 1305 NGZ! Soeben habe ich erfahren, dass nach Jahrhunderten das erste menschliche SOL-Kind geboren wurde, und zwar Arlo Kellind, der Sohn unserer Kommandantin Fee Kellind und unseres Logistik-Chefs Porto Deangelis! Eure Nachtschwalbe gratuliert euch ganz herzlich dazu und entschuldigt sich für eine Mikrosekunde, um die Tränen der Rührung abzuwischen ... Ach, ich liebe Romantik!
    Arlo ist ein strammer, kerngesunder Bursche, der bereits jetzt allen Damen auf der Krankenstation den Kopf verdreht! Der Kleine ließ sich wohl anfangs ein wenig Zeit, als könne er sich nicht recht entscheiden, ob er nun in die Welt hinauswill oder nicht, aber nun ist er da und begrüßt diesen Morgen mit einem munteren Krähen! Ebenfalls wohlauf ist die glückliche Mutter und auch der Vater wieder, nach einem ... nun ja, kleinen Schwächeanfall, den er wohl während der Geburtsphase erlitt. Kurz gesagt: Er kippte um! Dieser Riesenkerl, dieses prachtvolle Bild eines Mannes! Zum Glück stand gerade niemand hinter ihm...
    Anlässlich dieses freudigen Ereignisses wird heute Abend überall in der Vergnügungssektion der Arlo-Spezial-Cocktail serviert, natürlich streng alkoholfrei! Stoßt alle auf dieses Ereignis an! Und bereitet euch gleich auf den nächsten Kindersegen vor. Ich habe nämlich noch weitere Dickbäuche entdeckt, die schwerfällig durch die Gänge walzen und unserer Fee in ein paar Wochen nacheifern werden!
     
    7.
     
    Ein zweiter Versuch „Ich denke, jetzt ist die Zeit reif",.sagte Shoy Carampo am 15. Oktober zu seinem besten Freund. „Es läuft alles recht gut, und das ist die beste Gelegenheit, wieder einmal unser Ansinnen. vorzutragen. Diesmal werden mehr von uns mitgehen, damit die Terraner wissen, wie ernst es uns ist."
    „Wen willst du denn mitnehmen?"
    „Shah, den kleinen Koh, Kosch, dich und zwei Indoktrinatos, die inzwischen auf unserer Seite sind. Ich habe uns schon angemeldet, in einer Stunde werden wir erwartet."
    „Shoy, du kannst es auch nie lassen, nicht wahr? Warum hast du mir das nicht früher gesagt?"
    „Weil wir jetzt fünfeinhalb sind und du längst damit gerechnet hast."
    Die kleine Delegation wurde bereits von Atlan und Fee Kellind erwartet. Die Kommandantin war längst zu ihrem Dienst zurückgekehrt. Sie wechselte sich mit Porto ab, zudem spielte der Roboter August Kindermädchen, so, wie er es einst bei Delorian getan hatte. In der Nähe der Zentrale wurde bereits eine Kinderkrippe eingerichtet und nach geeignetem Personal für die weiteren Kinder gesucht; Arlo würde bald Spielgefährten bekommen.
    Atlan hatte Fee angeboten, länger Pause zu machen, damit sie sich voll und ganz ihrem Kind widmen konnte.
    Sie hielt es aber ohne „ihre" Zentrale nicht aus, sie musste das Schiff spüren, leiten, führen. Wenigstens für ein paar Stunden täglich.
    „Wir haben eine große Bitte", begann Shoy ohne Umschweife. „Wir möchten die Scherbenstadt gern zu einer richtigen Stadt erweitern. Dazu benötigen wir neben der bestens funktionierenden Sanitäranbindung weitere Anschlüsse an die Lebenserhaltungs-, Energie- und
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