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2104 - Durch das Sternenfenster

Titel: 2104 - Durch das Sternenfenster
Autoren: Unbekannt
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kein Emotionauten-Praktikant sein, um es durchexerzieren zu können - das war einfachste Mathematik!
    Die LEIF ERIKSSON würde - mindestens - 136 Sekunden benötigen, um nach dem Austritt aus dem Sternenfenster von fünf auf jene 45 Prozent der Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen, die minimal notwendig zum Übertritt in den Hyperraum waren. In ebenjenen zwei Minuten und 16 Sekunden würde das Schiff bei voller Beschleunigung etwa 10,2 Millionen Kilometer zurücklegen. Die Reichweite der blauen Strahlenwaffen der Katamare betrug jedoch 18 Millionen Kilometer.
    „Ich halte es nach wie vor für Irrsinn", versuchte Blue Parrot, längst verlorenen Boden wieder gutzumachen.
    „Uns erwarten dort drüben zweiundzwanzigtausend Katamare. Die Waffen eines einzigen haben hier auf dieser Seite ...", er warf der Admiralin einen Blick zu, „... Hunderttausende, wenn nicht sogar Millionen von Arkonidenleben gekostet. Selbst die sechsfache Paratron-Schirmstaffel der LEIF ERIKSSON kann unseren Berechnungen zufolge nicht mehr als zwei Treffer aus den Geschützen der Tradom-Katamare verkraften."
    „Nicht die Waffen der Katamare haben das Leben meiner Soldaten gekostet, sondern unsere Unkenntnis über ihr Abwehrsystem. Eine Unkenntnis, die dank des Einsatzes der Arkoniden auch bei den LFT-Kräften nicht mehr besteht."
    Ascari da Vivos Worte klangen hart und arrogant, mochten aber gar nicht so gemeint sein. Die pragmatische Einstellung war ein typisches arkonidisches Wesensmerkmal, das seit der Konsolidierung von Bostichs Herrschaft immer unverblümter zur Schau gestellt wurde.
    „Wir haben dennoch beschlossen, mit unserer LEIF ERIKSSON und der KARRIBO der Admiralin den Durchbruch zu wagen, Humphrey", versuchte Rhodan die Wogen zu glätten. „Etwas anderes bleibt uns nicht übrig. Wir müssen Kontakt mit den mysteriösen Eltanen aufnehmen, mit ihnen eine Allianz gegen das Reich Tradom schmieden und auf Dauer verhindern, dass die Katamare in die Milchstraße vorstoßen. Wir haben ihnen militärisch so gut wie nichts entgegenzusetzen. Aber das alles weißt du ja selbst. Wir sprechen seit Tagen über nichts anderes ..."
    Blue Parrot lachte viel zu laut auf. „Fragt sich nur", sagte er, „wie wir das alles bewerkstelligen wollen ..."
    Ascari da Vivo runzelte kaum merklich die Stirn. Für solch eine Insubordination wäre der Chef wissenschaftler der KARRIBO wohl vor ein Kriegsgericht gestellt worden.
    „Darüber, mein Freund", sagte Perry Rhodan und lächelte süffisant, „werden wir alle uns in den nächsten Stunden und Tagen Gedanken machen. Du natürlich eingeschlossen. Wir legen größten Wert auf deine Vorschläge ..."
     
    *
     
    Als die drei endlich Getränke bestellten, schaute die Admiralin zu mir herüber, und ihr Blick schien mich zu sezieren. Wie mit glühenden Klingen grub er sich tief in mein Inneres.
    Sie hat mitbekommen, dass ich sie belauscht habe!, dachte ich.
    In diesem Moment kam sie mir vor wie ein animalisches Urgeschöpf, als sei die kühle Beherrschung, die sie an den Tag legte, nur eine dünne Tünche, die jederzeit aufplatzen konnte, um das darunter liegende Ungeheuer zu enthüllen.
    Ich hatte keine Ahnung, ob ich wie ein ertappter Schuljunge knallrot anlief, doch ich wollte es auf keinen Fall darauf ankommen lassen. Normalerweise scheute ich vor keiner Diskussion zurück, doch Ascari da Vivo würde mich mühelos mit zwei, drei Sätzen völlig lächerlich machen können.
    Plötzlich hatte ich keinen Durst mehr.
    Ich verließ die Zentrale und ging zur nächsten Kommunikationskonsole. So interessant es auch war, die Führungsspitze der am Sternenfenster versammelten Streitkräfte belauschen zu können, ich hatte ganz andere Probleme, die ich lösen musste.
    Ich aktivierte durch Berührung mit meinem rechten Daumen die Konsole, wurde in Milliardstelsekunden überprüft und nannte meinen Namen.
    „Ich hätte gern ein Gespräch mit Pearl TenWafer", sagte ich. „Es ist wichtig und dringend."
    „Es tut mir Leid", sagte die Verwaltungstechnikerin, die meinen Ruf entgegengenommen hatte, „aber die Kommandantin ist derzeit unabkömmlich."
    Damit war zu rechnen gewesen. „Wann wird sie Zeit für mich haben?"
    „Das kann ich nicht sagen. Wenn du willst, trage ich ein Termingesuch für dich ein, Zim, und informiere dich dann, sobald die Kommandantin mit dir sprechen will."
    Ich nickte. „Machen wir es so", sagte ich und unterbrach die Verbindung.
     
    2.
     
    Vorbereitungen 5. November 1311 NGZ Der Tender war
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