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2104 - Durch das Sternenfenster

Titel: 2104 - Durch das Sternenfenster
Autoren: Unbekannt
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Holos verrieten mir, dass die KARRIBO und die LE-KR-01 soeben unbehelligt in den Hyperraum eingetreten waren.
    Gut! Sie sind in Sicherheit! Nun musst du nur noch die LEIF ERIKSSON von hier wegbringen!
    Und dann bildeten sich neue Bilder, und eine Unmenge von Lichtpunkten schwirrten in ihnen, verteilt über das gesamte Gebiet, über und unter und vor und hinter der Sonne und dem Asteroidengürtel, einfach überall.
    Die LEIF ERIKSSON und die beiden Katamare hatten Gesellschaft bekommen. Inmitten des Systems waren 250 weitere große Schiffe materialisiert.
     
    *
     
    Ich wusste es in diesem Augenblick nicht mehr.
    Ich wusste gar nichts mehr.
    Der dritte Treffer ...
    Nur noch einer.
    Ich würde es nicht schaffen.
    Ich würde die LEIF ERIKSSON nicht retten können.
    Und dann hörte ich Julies Stimme in meinem Kopf. Du schaffst es, sagte sie. Es gibt immer einen Weg.
     
    *
     
    Halte direkt auf die beiden Angreifer zu!
    Eine Stimme, aus noch weiterer Ferne als zuvor. Perry Rhodans Stimme.
    Diesmal ging ich mit seinem Befehl konform. Diesmal verstand ich sofort, was er meinte und mir sagen wollte.
    Die LEIF ERIKSSON reagierte mit der Geschwindigkeit meiner Gedanken, und ich war abgelenkt gewesen, eine Millisekunde lang oder vielleicht noch weniger, aber immerhin abgelenkt. Und die Besatzungen der beiden Katamare hatten sich mittlerweile von ihrer Überraschung erholt.
    Der erste Treffer aus den Geschützen der feindlichen Schiffe traf die LEIF ERIKSSON, trotz der ungeheuren Energiemengen, die die Transformkanonen noch immer rings um die beiden Feindeinheiten freisetzten.
    Dann erschütterte der zweite das Schiff.
    Wie viele Treffer verkraften die Paratrons der LEIF, bevor sie zusammenbrechen? Die Báalols sind noch nicht wieder einsatzfähig ... Waren es drei oder vier?
    Zuerst waren ihre Augen Seifenblasen, die mich an Universen erinnerten, die durch den Hyperraum trieben.
    Dann wurden sie langsam wieder zu Augen, die mich fragend musterten.
    „Deine Witze sind manchmal ziemlich seltsam", sagte sie leise am Ende des ersten gemeinsamen Abends. „Aber irgendwie bist du schon interessant."
    Ich lächelte. „Dabei kennst du die großen Geheimnisse meines Lebens noch gar nicht." Dass ich angehender Emotionaut war, hatte ich verschwiegen. Es hatte auch keinen Grund gegeben, meinen besonderen Status zu erwähnen. Für mich zählte nur Julie.
    „Ich will sie noch selbst herausfinden", versicherte sie mir ernst. „Auch wenn du kein Naturschützer bist." Sie wies auf eines der Banner aus Formenergie, mit denen sie zum Erhalt der Erholungsgebiets Crest Lake aufrief.
    „So haben wir immer Gesprächsstoff", sagte ich. „Bist du morgen wieder hier?"
    „Natürlich", sagte sie. „Jeden Tag derzeit."
    „Dann komme ich morgen wieder", versprach ich.
    Tags darauf hatten wir uns tatsächlich getroffen. Abends ging sie mit mir essen, am zweiten Abend küssten wir uns bereits wie zwei hungrige Verliebte, und der Abend des dritten Tages endete in ihrem Zimmer in der Universität.
    Von da an waren wir zusammen ...
     
    *
     
    Du schaffst es!, sagte Julies Stimme geradezu beschwörend in meinem Geist. Es gibt immer einen Weg, du musst ihn nur finden ...
    Ich blendete die Hälfte der Holos aus meiner Wahrnehmung aus, die mich sowieso nur verwirrten, meinen Geist mit überflüssigen Informationen voll stopften.
    Es gab nur noch die beiden Katamare und die LEIF ERIKSSON vor dem samtenen Schwarz des Alls. Die Finsternis des Weltraums wirkte nicht mehr bedrohlich auf mich, sondern tröstlich.
    Ich sah die Katamare, und ich konnte sie ganz genau einschätzen, und ich spürte meinen Körper nicht mehr, achtete nicht mehr auf ihn, so, wie es auch sein sollte, wenn ein gesunder Geist in einem gesunden Körper wohnte. Er war noch vorhanden, und ich konnte mich auf ihn verlassen, aber ich nahm ihn nicht mehr bewusst wahr.
    In diesem Augenblick, so wurde mir klar, war ich zum ersten Mal wirklich eins mit der LEIF ERIKSSON.
    An Bord der Katamare hatte man mittlerweile erkannt, dass von uns keine ernsthafte Gefahr drohte. Ein Ruck schien zuerst durch das erste, dann durch das zweite Schiff zu fahren, als sie mit Brachialmanövern den Kurs änderten und wieder genau auf die LEIF ERIKSSON zuhielten.
    Ich täuschte ein Ausweichmanöver an, heillose Flucht, bestimmte den Kurs nun ausschließlich mit dem eigenen Geist. Es gab nur noch die beiden Katamare und mich.
    Die Zielrechner der Katamare hatten uns erfasst - und verloren uns wieder.
    Ein blauer
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