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2098 - Hinter dem Kristallschirm

Titel: 2098 - Hinter dem Kristallschirm
Autoren: Unbekannt
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Gegenteil! Die Holobotschaft endete so unvermittelt, wie sie begonnen hatte. Reginald Bull interpretierte die Nachricht als eine Warnung der Superintelligenz. SEELENQUELL versuchte, Rhodan als Geisel zu benutzen. Seine Botschaft war klar und eindeutig: Haltet euch von Arkon fern!
     
    *
     
    Aus: Katsugo-Khasurn; Dialogverse aus, einem Dagorista-Drama, gegen Ende der „Archaischen Perioden" um 3200 da Ark entstanden „... des Mannes Freunde, Schwert und Spieß, soll'n immer dich beglei ten!"
    „Stärk're Freunde noch als Schwert und Spieß, die nenne ich mein eigen ..."
    „Willst trotzen du der Väter Brauch, jahrtausendalter Tradition ..."
    „Was schert mich Tradition, was ficht mich Vätersitte, wenn heute sich ein Traum erfüllt, der Traum, die Schwerkraft dieser Welt zu überwinden, ihr zu entfliehen?"
    „So geh, verlasse Arkon, der Schlund der Sonne wartet ..."
     
    7.
     
    31. Mai 1304 NGZ Sternvogel In der Shulukai-Dependance herrschten Hektik und Aufbruchstimmung: Ein Teil der Spezialisten war eingeteilt, sich um das Flottenzentralkommando von Arkon III zu kümmern. An diesem Tag musste um 10.20 Uhr der Startbefehl für ein Raumschiff vom Planeten Urengoll erwirkt werden. Parallel dazu sollte ein „Vorstoß" gegen das Rechenzentrum ZEKOMARK erfolgen und die dortige Syntronik ausschalten. Yart Fulgen hatte dafür einen seinerzeit noch von ihm selbst ins Basisprogramm „eingebrannten" alphanumerischen Kode übermittelt, mit dem sich zumindest kurzfristig die gesamte Anlage lahm legen ließ. Sternvogel lehnte sich zurück; das Kupferhaar bekam im Licht der indirekten Beleuchtung, der Holos und Displays einen ausgeprägt grünen Oxidationsschimmer. Seine rotbraune Hand, die Finger mit silbernen Ringen geschmückt, tastete nach dem Holotableau, dessen Darstellungen wechselten. Berichte aus allen Teilen des Arkon-Systems, Nachrichten über die geheimen USO-Kanäle, Auswertungen der Daten ergänzten sich zu einem Gesamtbild.
    In den letzten Tagen hatte Sternvogel persönlich einen Rundgang durch die Stadt unternommen, war per Transmitter über den Planeten gereist, selbst nach Arkon II hatte sein Weg geführt: Im Arkon-System herrschte eine gespannte Stille, spürbar praktisch an jedem Ort des öffentlichen Lebens. In der im Ringwall verborgenen Station der USO liefen die ermittelten Informationen zusammen und wurden umgehend analysiert. Nachdenklich starrte Sternvogel auf die Holos seines Büros, ging die Zusammenstellungen durch.
    Ein angeblich auf Professor Arno Kalup zurückgehendes oder von einem anderen Zeitgenossen des schwarzen Humors aufgestelltes spöttisches Planungsmodell kam ihm in den Sinn: „Uralt, aber zutreffend': Auf Phase eins der Begeisterung folgt als Phase zwei die Verwirrung und als Phase drei die Ernüchterung. Phase vier ist die Suche der Schuldigen mit großer Lupe. Phase Fünf: Bestrafung der Nichtschuldigen. Schließlich krönender Abschluss: belobigende Auszeichnung Nichtbeteiligter." Zum Glück war niemand seines Teams anwesend, um ihn einen bösen Spötter zu schelten.
    Sternvogel griff nach der Kaffeetasse, verzog das Gesicht, weil der Inhalt längst kalt war und scheußlich bitter schmeckte, und kniff die Augen zusammen.
    Ein Textblock mit bekannten Informationen: Historische Betrachtung: Nur Arkon III entsprach der ursprünglichen Zählung als dritter Planet; infolge der immer dichter werdenden Bebauung (letztlich in „Totalausbau" mündend) gab es bald ein Ausweichen auf die benachbarten Planeten II (genutzt als Wohnwelt, später Arkon I) und IV (genutzt als Handelswelt, später Arkon II), welche dann schließlich Von Imperator Gonozal III. dem Umgruppierungs- und Synchronprojekt unterworfen wurden. Nach Vorversuchen in anderen Sonnensystemen begann 6320 da Ark, im 25. Regierungsjahr Gonozals III., die Aktion im Arkon-System selbst, bei der die Planeten zwei und vier auf die Bahn des dritten gebracht wurden. Die Grobpositionierung war 6330 da Ark nach rund zehn Arkonjahren abgeschlossen...
    Zehn Milliarden Arkoniden lebten heute auf Gos'Ranton, weitere fünf Milliarden auf Mehan'Ranton; die Handelswelt hatte in den Jahrhun derten nach der Vernichtung von Arkon III „notgedrungen" viele Funktionen der früheren Kriegswelt übernehmen müssen. Die ohnehin vorhandenen Raumhäfen wurden ausgebaut und erweitert, insgesamt dreihundert an der Zahl; der größte gehörte zu Olp'Duor - neben Torgana die bedeu tendste Stadt des Planeten. Der zuvor zwanzigste Planet des Systems,
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