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2093 - Requiem für einen Ewigen

Titel: 2093 - Requiem für einen Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und ich sie aus ZENTAPHER entlassen konnte. Ich benötigte die Anin An nicht mehr, ihre Aufgaben konnten die Alpha-Ingenieure übernehmen.
    Eines Tages wandte ich mich an meinen robotischen Diener. „Jetzt, nachdem ZENTAPHER so gut funktioniert, sollten wir Box-ZENTAPHER einen Besuch abstatten. Meinst du nicht auch, Zen-Skogo?"
    „Dafür ist die Zeit noch nicht reif."
    „Und wann wird der richtige Zeitpunkt sein?"
    „Wenn die Chaotarchen dir den ersten Auftrag erteilen."
     
    *
     
    Erst im Laufe der Zeit begann ich zu ermessen, was es bedeutete, ein Ewiger zu sein. Keines der Wesen, die ich im Laufe der vielen Jahrzehntausende kennen gelernt hatte, war mehr am Leben. Außer vielleicht dem geheimnisumwitterten Richter aus der Akademie Harcoy-Maranesh. Zen-Skogo dagegen zählte nicht.
    Der Roboter war mir immerhin ein treuer Begleiter und unersetzlicher Ratgeber, wenngleich ich bezweifeln musste, dass er mir ein gehorsamer Befehlsempfänger war. Als meinen Diener hätte ich ihn zwingen können, mir das Geheimnis von ZENTAPHER zu verraten. Ich unternahm aber keinen Vorstoß mehr, weil es ohnehin nichts genutzt hätte.
    Ich hatte mir in der Zwischenzeit den Wunsch nach einer privaten Enklave erfüllt und mir auf dem Kabinett Kintradims Heim ein prunkvolles Schloss gebaut. Dort brachte ich all die Souvenirs, unter, die ich von meinen Reisen durch das Universum mitgebracht hatte. Und dorthin zog ich mich zurück, wenn ich allein sein und in mich gehen wollte. Ich machte tatsächlich meine Absicht wahr, Bittsteller und Pilger zu mir einzuladen, um mir ihre Sorgen und Nöte und ihre Wünsche anzuhören. Sie konnten über das Nachbarkabinett Herkoven-Lu mühelos zu mir gelangen.
    Inzwischen war ZENTAPHER eine gut funktionierende, homogene Einheit geworden, die Anfangsschwierigkeiten waren längst behoben. Das musste selbst der kritische Zen-Skogo anerkennen, denn er schickte eine Meldung in die Negasphäre, in der er ZENTAPHER als „voll funktionsfähig im Sinne der Hohen Chaosmächte" erklärte.
    Die Reaktion der Chaotarchen erfolgte prompt.
    „Der Ruf ist an dich ergangen, Kintradim Crux", eröffnete der Roboter mir. „Du sollst ab nun ZENTAPHER im Auftrag der Chaosmächte seiner Bestimmung zuführen. Das hat mit der dritten Aufgabe eines Chaotenders zu tun. Du erinnerst dich?"
    Wie könnte ich den dritten Punkt in der Aufgabenstellung eines Chaotenders vergessen! Er lautete: Wie ein Sporenschiff die Aufgabe hat, Leben hervorzubringen, soll ein Chaotender Leben vernichten.
    Zen-Skogo führte mich daraufhin in die fliegende Stadt MORHANDRA. Hier waren in einer weiten Halle, einem wahren Hochsicherheitstrakt, unzählige große, faßartige Behälter gelagert.
    „In diesen Behältern werden die Quanten der Nukleotiden Pest gelagert", erklärte Zen-Skogo. „Es handelt sich dabei um die wirkungsvollste Massenvernichtungswaffe, die den Chaotarchen bekannt ist - das effizienteste Massenvernichtungsmittel des gesamten Universums. Dein erster Auftrag lautet, in das Kosmonukleotid DORIFER einzudringen. Dafür steht dir die STERN zur Verfügung. In DORIFER musst du ein bestimmtes Psiq unbrauchbar machen und es völlig auslöschen, das eine unerwünschte zukünftige Entwicklung ausbrütet. In diesem Psiq ist eine potentielle Zukunft im Entstehen begriffen, die nie Wirklichkeit werden darf, weil sie schädlich für die Ziele der Chaotarchen ist."
    Weitere umständliche Erklärungen ersparte sich Zen-Skogo und unterzog mich kurzerhand einer schmerzensreichen Hypnoschulung.
    Ich erfuhr auf diese Weise, dass sich die Chaotender schon seit Äonen Zugang zu den Kosmonukleotiden verschafft hatten. Dies zwar auch zu Forschungszwecken, vor allem aber, um gezielte Manipulationen vorzunehmen.
    Es gab in jedem Chaotender zumindest ein Spezialboot, mit dem man sozusagen aus dem Stand direkt in die Kosmonukleotide vordringen konnte. In meinem Fall handelte es sich um die STERN, die in einem Gebäude stand, das wie ein herkömmliches Observatorium aussah. Ich hatte bisher über den Verwendungszweck der STERN nichts gewusst und mir auch keine weiteren Gedanken gemacht.
    Die fassartigen Behälter wurden Nekrophore genannt. Jede Nekrophore enthielt Aberbillionen von Koagulaten, die ihrerseits wiederum aus Ballungen von bis zu vierzig Milliarden Bioziden bestanden - so dass sich eine unvorstellbare Zahl an absolut tödlichen Partikeln ergab.
    Biozide waren „antipsionische Wirkungsquanten" und waren verwandt mit dem Nega-Psi, das zu den Waffen

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