Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2085 - Kintradims Heim

Titel: 2085 - Kintradims Heim
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Mondra, als sie unter sich waren. „Das ist nun zweitrangig geworden, ganz abgesehen davon, dass der Architekt offenbar ohnehin nicht zur Verfügung steht. Unser neu es Ziel ist jedenfalls, Mohodeh Kascha aus seiner misslichen Lage zu befreien. Der Ritter von Dommrath ist eigentlich schuld daran, dass wir in ZENTAPHER gelandet sind. Wenn er wirklich noch am Leben ist, könnten wir von ihm alles Wesentliche erfahren."
    „Er lebt", sagte Startac fest. „Ich bin mir dessen inzwischen absolut sicher. Wir sollten schnellstens die Befreiungsaktion einleiten."
    „Nur keine übertriebene Eile", dämpfte Mondra den Eifer des Monochrom-Mutanten. „Vermutlich befindet sich Mohodeh Kascha seit Jahren in diesem Zustand. Da kommt es auf ein paar Stunden nicht an. Ich möchte bei unseren Unternehmungen möglichst auf die Beteiligung von Zaungästen verzichten. Darum schlage ich vor, dass wir zuerst die Gegebenheiten um das Schloss untersuchen."
    „Zu Fuß?" fragte Startac. „Nein, solche Geheimhaltung ist nicht mehr angebracht", antwortete Mondra lächelnd. „Wir können uns ruhig unserer Gravo-Paks bedienen. Das bringt den Vorteil, dass uns die Neugierigen nicht folgen können."
    „Dann machen wir uns auf die Erkundung", sagte Startac erleichtert. Sie verließen Me Hütte. Da sie die Herrkana nirgendwo sehen konnte, sagte Mondra zu den Umstehenden: „Wir wollen uns ein wenig die Örtlichkeiten ansehen."
    Mit diesen Worten aktivierte sie ihr Gravo-Pak und flog in Richtung des mächtigen Schlosses davon. Startac und Trim folgten ihr auf die gleiche Weise. Als Trim beim Davonfliegen hinter sich blickte, sah er, wie die Menge Schaulustiger heftig in ihre Richtung gestikulierte. „Die sind wir erst einmal los", sagte Startac grinsend. Sie flogen dicht an das Schloss heran und schwebten in einer Entfernung von etwa zehn Metern an dem Gemäuer mit seinen unzähligen Türmen und Erkern entlang. Wie nicht anders zu erwarten, entdeckten sie nirgendwo Fenster oder Türen. Es gab keine einzige Öffnung, durch die man hätte eindringen können.
    Es waren nicht einmal Energiequellen zu orten, die auf geheime Zugänge hätten schließen lassen können. Es gab überall nur massives, lückenloses Gestein, vermutlich verstärkt durch Stahlkonstruktionen - und wohl auch gesichert durch Abwehranlagen. Als sie das Schloss, das sich immerhin über eine Fläche von sechs Quadratkilometern erstreckte und bis zu dreihundert Meter in die Höhe ragte, zur Hälfte umrundet hatten, näherten sie sich wieder der Stelle, an der Mohodeh Kascha dreißig Meter über dem Boden in die Luft gebannt war. Während sie sich der schwebenden Gestalt näherten, gingen die drei Galaktiker auf gleiche Höhe mit ihr und drosselten die Geschwindigkeit. In einer Entfernung von drei Metern hielten sie an und betrachteten die reglose Gestalt des Kimbaners.
    Seine Haltung verriet, dass er während des Laufens von dem Ereignis, das ihn festgesetzt hatte, überrascht worden war. Seine ebenmäßigen Gesichtszüge waren leicht verzerrt, drückten eine Mischung aus Überraschung und Wut aus, als sei er von etwas innerlich aufgewühlt worden. Er war von vier faustgroßen Robotern umgeben, die an Miniaturausgaben von Doppelstabrobotern erinnerten, vielleicht sogar deren Vorläufermodelle waren. Auch sie waren völlig inaktiv, wirkten wie tiefgefroren.
    Aber Kälte war es nicht, die sie und Mohodeh Kascha an diese Stelle bannte. Denn die Temperatur in ihrem Umkreis lag nicht tiefer als im umgebenden Luftraum. Sie betrug konstante 20 Grad Celsius. Auch aus der Nähe betrachtet wirkte Mohodeh Kascha völlig leblos, in einer absoluten Starre gefangen. Der Ritter hatte die Rechte nach vorne gestreckt, der linke Arm lag dagegen an den Körper gepresst, und die Finget umschlossen irgendetwas. „Was hält da der Ritter in der Linken?" äußerte sich Startac. „Sieht aus wie eine kleine Schachtel."
    Mondra schwebte näher, um den Gegenstand genauer zu betrachten, den Mohodeh Kascha umklammert hielt. Als sie jedoch bis auf einen Meter heran war, kam sie nicht weiter. Die Luft wirkte unverändert, nahm ab dieser Grenze eine zähflüssige Konsistenz an. Mondra streckte den Arm aus, konnte aber nicht in diese Sphäre hineingreifen. Ihre Hand blieb einfach stecken, und es kostete sie einigen Kraftaufwand, sie wieder herauszuziehen. „Es könnte sich bei dem Gegenstand, den der Ritter so krampfhaft festhält, um eine Art Etui handeln", stellte Mondra nach eingehender Betrachtung fest.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher