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2070 - In der Sternenkammer

Titel: 2070 - In der Sternenkammer
Autoren: Unbekannt
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sollte als Standort für eine ganz besondere Klasse von Raumschiffen dienen, die noch gar nicht existierten: Gemeint waren die neuen Ritterschiffe. Nichts an diesen Einheiten sollte mehr an die Schiffsbauweisen anderer dommrathischer Völker erinnern. Großer Wert wurde auf die Bestückung mit einem besonders leistungsfähigen Ortungsschutz gelegt. Die Ritter benötigten eigentlich keine Raumfahrzeuge, sondern fliegende Symbole, die sie auf ihrem langen, vorgezeichneten Weg in Richtung Mythos weiterbringen würden.
    Aber Ja-Ron dachte nicht nur eingleisig. Zur Unterstützung der Ritterschiffe war eine Klasse von Gebrauchsraumern erforderlich, von hochautomatisierten Einheiten, die mit wenig oder gar keiner organischen Besatzung auskamen. Für eventuelle zukünftige Krisenfälle mussten sie schwer bewaffnet, aber dennoch in Großserien leicht zu produzieren sein. Die Infrastruktur der Galaxis musste ebenso in anderer Hinsicht verändert werden. Die bei den Industrieplaneten Roekar und Annuze I, die einst von wenigen Haj'Markani besiedelt worden waren, waren mittlerweile zu leistungsstarken automatischen Produktionsstätten herangewachsen.
    Damit verfügten die Ritter von Dommrath über eine beträchtliche industrielle Macht, deren Herkunft und Natur für die Völker von Dommrath völlig im Dunkeln lagen. Sowohl Roekar als auch Annuze I produzierten mittlerweile Bedarfsgüter für die Zamfochen und das im Aufbau befindliche Do'Tarfryddan, das Dommrathische Netz. Ja-Ron Kascha hatte gewisse Eingriffe vorgenommen. Er hatte den Planeten Roekar gezielt auf die Bedürfnisse eines Werftplaneten umstrukturiert, während Annuze I in Zukunft ausschließlich für das Netz liefern sollte. Der Aufbau eines friedlichen Landes Dommrath schien genau nach Plan zu verlaufen.
    Auch bei der Infrastruktur gab es keine größeren Rückschläge zu verkraften. Problematisch schien allerdings die Tatsache, dass die Helfer der Ritter, die Zamfochen, ähnlich wie die Kimbaner immer weniger wurden. Sie vermehrten sich nicht mehr, ihre Zeit ging zu Ende. Wie die Zeit der Kimbaner...
    Doch die insektoiden Geschöpfe hatten längst Vorbereitungen für ihr Verschwinden von der kosmischen Bühne getroffen. Ihre einst halbintelligenten Haustiere, die Tayrobo, hatten sich unter intensiver genetischer und zivilisatorischer Förderung mit den Jahrhunderttausendenfortentwickelt. Die „Wurmgeschöpfe waren mittlerweile zwar vollständig erblindet. Aber für die langfristig denkenden Kimbaner ließ sich der Zeitpunkt absehen, an dem sie ihre Lehrmeister einholen, wenn nicht gar überholen würden.
    Dabei stimmte ihre moralische Einstellung mit der der Zamfochen überein. Auch die Tayrobo würden den Rittern zuverlässige Partner sein. Die Zamfochen mochten aussterben und würden von den Tayrobo ersetzt werden. Doch was würde geschehen, wenn der letzte Kimbaner starb?
    Manchmal hatte Ja-Ron Kascha den Eindruck, der Weise Haj könne seine Gedanken lesen. Mit einer völlig nüchternen Bemerkung riss er den Ritter aus seiner Melancholie. „Ist die Großzentronik der Cro-Schwestermonde mittlerweile in die Sternenkammer der Ritter eingebaut worden?"fragte er, obwohl er die Antwort darauf kannte. „Die Installation der erhaltenen und rekonstruierten Teile wird gerade vollzogen", sagte Ja-Ron unwirsch. Haj wusste natürlich genau, dass die riesige Sternenkammer noch im Bau war, dass sie gerade im Orbit von Crozeiro montiert wurde. Die Konstruktion folgte einem streng modularen Prinzip.
    Auf der Basis einer fünfeckigen Plattform mit zentraler Kuppel - entsprechend dem Symbol der Ritter und des Dommrathischen Netzeswaren jedes der einzelnen Stücke des Fünfecks sowie die Kuppel selbst ein autarkes Einzelmodul mit eigener Energieversorgung auf Hypertropbasis, Schutzschirmgeneratoren, Triebwerken, Waffen, Ausrüstungslagern und Hangars. Für die Besatzungen gab es Wohnungen mit der gesamten Infrastruktur, die von der Ver- und, Entsorgung über Großhallen von parkähnlicher Gestaltung und flüsternden Brunnen bis hin zu Vergnügungsstätten reichte.
    Jedes Modul verfügte über mehrere Personenportale in speziellen Hallen. Das Modul der Technischen Sektion sowie das des Sternenkammer-Depots waren sogar mit Frachtportalen ausgestattet, über die Container für Material und Rohstoffe an- und abtransportiert werden konnten. Selbstverständlich war eine ausgeklügelte Verkehrsvernetzung vorhanden. Sie reichte über Korridore mit Laufbändern im Nahbereich über
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