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2058 - Im Land Dommrath

Titel: 2058 - Im Land Dommrath
Autoren: Unbekannt
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machte sich keine Sorgen um Keifans finanzielle Lage. Er wusste, dass der Druide mehr Dommrathische Sons auf dem Konto hatte, als er im ganzen Leben je ausgeben konnte. Als sie in das winzige Hotelzimmer im zweiten Stock kamen, sahen sie die Behauptung des Rezeptionisten bestätigt: Die Betten waren so klein und schmal, dass Keifan mit zweien davon gerade noch auskommen würde. Startac würde wohl mit der Embryostellung vorliebnehmen müssen, wollte er die Füße nicht über den Bettrand ragen lassen. Wie als Draufgabe an Zumutung wurden die beiden Fenster von den Zeichen der Leuchtschrift ausgefüllt. „Das verstehst du also unter „auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt", Kaifan", konnte sich Startac nicht verkneifen zu sagen. Der Druide erwiderte nichts, machte aber keinen sehr glücklichen Eindruck. „Es sind ja bloß zwei Nächte", meinte Trim, um Keifan und Startac zu trösten. Startac zeigte bei einem Probeliegen vor, wie sehr er sich verkrampfen musste, um auf seinem Lager Platz zu finden. Er nahm es mit Humor. „Was waren das für seltsame Wesen, die vor uns in der Reihe gestanden haben, Keifan?" fragte er dann. „Furteolen", antwortete der Druide, und dieser Name führte bei Trim zu einer Assoziation, die er besser nicht aussprach; Startacs breites Grinsen zeigte ihm, dass er ähnliche Überlegungen hatte. „Sie sind nicht sehr beliebt, weil sie ihre Verdauung mit dem Sprechen verbinden. Und sie müssen ständig Gase ablassen, sonst würden sie vor Blähungen platzen. Man muss eben mit ihnen leben."
    „Aber wenigstens nicht im selben Zimmer."
    „Zwei Tage!" sagte Trim. „Wie sollen wir die bloß totschlagen? Ich meine, wir sind nicht als Touristen hier, die sich die Zeit durch Bummeln vertreiben wollen. Wir haben ein wichtiges Ziel vor Augen. Schließlich wollen wir einen Weg für die Rückkehr in unsere Galaxis finden. Das hier sind zwei verlorene Tage, die uns teuer zu stehen kommen könnten."
    „Es könnte ebenso gut sein, dass uns die Zeit knapp wird", sagte Keifan wie zu sich selbst. Trim und Startac sahen sich mit fragenden Mienen an. „Wie meinst du das, Keifan?" fragte Startac schließlich. „Ich habe versprochen, euch zu untersuchen, um herauszufinden, ob ich euch wegen eures Gen-Defekts helfen kann", antwortete der Druide. „Das wird keine leichte Sache werden und auch keine von wenigen Minuten. Ein paar Stunden werde ich schon benötigen, um eine Diagnose zu erstellen." Er sah die beiden direkt an. „Oder wollt ihr nicht mehr, dass ich euch helfe?"
    „Doch, doch", antworteten beide Mutanten wie aus einem Mund. Aber die Beklemmung war ihnen anzumerken, dass sie so unverhofft mit ihrem Problem konfrontiert wurden. Die Alternative zu Keifans Hilfestellung wäre allerdings der sichere Tod gewesen. Sowohl Trim als auch Startac trugen wie alle Monochrom-Mutanten den Tod in sich. Die sich überschlagenden Ereignisse seit ihrem mysteriösen Transfer aus Para-City hatten es ihnen immerhin gestattet, dies zu verdrängen. Aber jetzt war die Zeit, sich damit auseinander zusetzen. „Ich habe mir das so vorgestellt ...", begann Keifan Sogho Nirwai'Mangolem.
     
    2.
     
    Der Druide von Couxhal hatte mittels seiner Fähigkeiten an den beiden Monochrom-Mutanten einen Gen-Defekt festgestellt. Er erinnerte ihn an die Seuche, die auf dem Planeten Reyzer II gewütet hatte. Dort hatte der Druide miterlebt, wie Tausende von Maraniten dahingerafft worden waren. Er hatte gesehen, wie Maraniten auf der Straße zusammenbrachen, wie ihre Haut aufbrach, ihr Fleisch quoll und am Ende nur noch ein furchterregend deformierter Haufen von Gewebe übrigblieb. Er hatte ihnen erzählt, wie er die Seuche am eigenen Leib zu spüren bekommen, sich jedoch durch Selbstheilung am Leben erhalten hatte. Keifan wusste also, wovon er sprach, wenn er behauptete, dass Trim und Startac Symptome aufwiesen, die auch die Seuche hervorrief.
    Als er damals jedoch versucht hatte, seine Heilmethode bei den Maraniten anzuwenden, war er gescheitert. Aus dem einfachen Grund, weil er die eigentliche Natur der Seuche nicht hatte ergründen können. Sich selbst konnte er nur helfen, weil er seinen eigenen Körper kannte und intuitiv auf ihn einwirken konnte. Aber Maraniten besaßen einen anderen Organismus. Um sie heilen zu können, hätte er verstehen müssen, wie die Seuche genau wirkte. Dennoch glaubte Keifan, den beiden beistehen zu können. „Ich habe mir das so vorgestellt", begann der Druide. „Ich taste mich mit Hilfe meiner
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