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2049 - Morkheros Galaxis

Titel: 2049 - Morkheros Galaxis
Autoren: Unbekannt
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Wrehemo geläufig. „Ein Clustertransit?"
    „Nein. Es handelt sich um einen Transfer von einem Lokalportal zu einem angrenzenden Nachbarportal, innerhalb des Clusters 1343."
    „Ausgezeichnet", entschied er zufrieden, „wir fliegen auf dem schnellsten Weg das Ase-System an."
     
    2.
     
    Der Karriolende Clan der Seelenquell
     
    Der aufsteigende Morgen tauchte die Wüstenstädte von Asedd in einen blassorangefarbenen, fremdartigen Schimmer. Schwärme von Flugreptilien fanden sich über den Bronzedächern zu Herden zusammen, die den Himmel verdunkelten. Wrehemo betrachtete ihren Paarungstanz durch die Fernoptiken der ORDEO MYN. Eine Ahnung dessen, was er über Jahrhunderte in der Sternenkammer versäumt hatte, durchzuckte den Seelenquell, doch er drängte den Gedanken so schnell und machtvoll beiseite, wie er gekommen war. „Steht der Ortungsschutz?" hörte er sich fragen, als habe er nie an etwas anderes gedacht. „Jawohl, Herr. Es ist ausgeschlossen, dass die Aseddos unsere Ankunft bemerkt haben könnten."
    „Landet bei der Stadt ...", er blickte rasch auf die Datenleiste des Schiffsrechners, „... namens Koharam Yn Yaka."
    „Jawohl."
    Die ORDEO MYN tat einen Satz durch die Atmosphäre. Eine dünn besiedelte Landschaft aus Sandebenen und an den Ost seiten begrünten Hängen glitt unter dem Kurierschiff dahin, bis am Horizont ein Meer von Bronzekuppeln die Wüste teilte. Die Dächer reichten bis zum Horizont. Koharam Yn Yaka lebte vom Bergbau; der Planetenkatalog der Ritter verzeichnete unterirdische Permeol-Minen, die ergiebigsten des Clusters 1343.
    Am nördlichen Rand erblickte Wrehemo das Portal: ein Gelände von immerhin einigen Quadratkilometern Größe.
    Die Permoel-Erze wurden in großdimensionierten Containern durch das Dommrathische Netz verteilt, mit Hilfe eines Frachttransmitters. Daneben erkannte Wrehemo einen einzeln stehenden Standardpersonentransmitter. Er konnte nur die Empfangsseite überblicken, eine weißgrau in Störungsmustern flimmernde Rechteckfläche. Von der Innenstadt her passierte ein Strom von Gleitfahrzeugen das Tor. Die Empfangsseite verzeichnete keinerlei Personenverkehr. Wrehemo fragte sich, wo der Karriolende Clan zu finden sein würde. „Ihr werdet mich am Rand der Stadt absetzen", ordnete er an. „An einem Platz, wo mein Auftauchen keinen Verdacht erregt. Sie dürfen nicht wissen, dass sich ein Raumschiff auf Asedd befindet." Die ORDEO MYN ging einige Kilometer abseits des Stadtkerns nieder und entließ ihren Passagier in die glühend heiße Sauerstoffatmosphäre. Wrehemo schöpfte Atem. Die Luft brannte wie Feuer seine Lungen aus.
    Das Volk, dem er entstammte, war ein Stamm von Planetenstreunern; er spürte die alten Tugenden noch in sich, die Anpassungsgabe der Seelenquell, und es brauchte nur wenige Sekunden, bis der Schmerz verebbte. Sein erster Planetenaufenthalt seit ... er besaß keine Erinnerung mehr daran. Durch den Leib des Silberträgers lief ein Zittern. Der Silberne roch die fremde Luft, stemmte sich der Schwerkraft entgegen, vielleicht konnte er sogar die Nähe der Stahlschildquappen wittern.
    Wrehemo drehte sich in seinem Sattel um. Die ORDEO MYN war nicht sichtbar, auch ein Ortergerät hätte ihren Standort nicht verraten. Zwischen Geröllbrocken dirigierte er den Silbernen zur nächsten Straße hin. Eine Weile folgte er dem asphaltierten Weg, bis er auf die ersten Häuser traf.
    Wrehemo erblickte zum ersten Mal seit langer Zeit intelligente Lebewesen. Braunhäutige, ausgemergelte Humanoide mit Lederpanzern folgten jeder Bewegung, die er tat; er nahm an, dass es sich um die Aseddos handelte. Unfreundliche Blicke brannten in seinem Rücken. Vereinzelt mischten sich Caranesen unter die Braunhäuter, das lebende Inventar des Landes; ein versprengter Druide von Couxhal war dabei, eine Gruppe von Sambarkin-Wissenschaftlern, die vermutlich von Yezzikan Rimba stammten. Sein Kombiarmband stellte Kontakt zum Fremdenfunk her, dem Sender am Portal, auf Standardfrequenz. Wrehemo bestellte einen Taxigleiter. Das Fahrzeug las ihn auf halber Strecke zum Stadtrand von der Straße auf.
    Mit einem Fingerchip zahlte er im voraus einen Pauschalbetrag, dann stieß das Taxi durch den Paarungstanz der Flugreptilien, fädelte sich in den Verkehrsstrom ein, an den bronzefarbenen Kuppeldächern entlang Richtung Portal. Dort verließ er das Taxi. Der Portalstandort war eine belebte Gegend, bunter und anscheinend freundlicher als der Rest der Stadt. Was ihm fehlte, war ein Hinweis
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