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2038 - Operation CV-Embinium

Titel: 2038 - Operation CV-Embinium
Autoren: Unbekannt
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Dutzend Spinatblätter gezogen. Ob es Lokmar Lokink gelungen war, sich auch in Sicherheit zu bringen, wusste der Major nicht.
    Es war unerträglich. Einmal Lokinks Gestank und dann die Situation an sich. Gemüse! Aber an alles gewöhnte man sich im Leben, auch an die Demütigung.
    Micro schob eines der Spinatblätter vorsichtig beiseite, so dass er eine Lücke zum Durchsehen hatte. Was er sah, bestätigte seinen schlimmsten Verdacht. Den Imperator und Aktakul schienen nicht nur die Arbeiten am Projekt Huhany'Tussan zu vereinen; sie schienen, bei aller offiziellen Distanz, auch sonst ziemlich vertraut miteinander zu sein.
    Wie war es sonst zu deuten, dass Bostich den Neu-Adligen ausgerechnet zu seinem privaten Heiligtum führte, zum imperialen Imbisswagen?
    Major Trivielle schwitzte. Er schwitzte Wasser und Blut. Jetzt konnte er .hören, wie sich die beiden Arkoniden unterhielten. Bostich lachte leise, als hätte der andere einen Witz gemacht. Trivielle konnte es sich bei dem stocksteif wirkenden Wissenschaftler eigentlich nicht vorstellen.
    Aber sie unterhielten sich wie alte Freunde. Und dann lud Bostich den Tamoas ein, sich an seinem Imbisswagen zu bedienen.
    Micro Trivielle zog vorsichtig den Nadler aus seiner Hautfalte. So leicht würde er es ihnen nicht machen. Ganz kurz kam ihm der Gedanke in den Sinn, dass er jetzt die große Chance hatte, ein Attentat auf den Imperator zu verüben. Wenn er ihm seinen nadelfeinen Strahl in die Stirn schoss und sich sofort wieder als Gurke tarnte, könnten die Arkoniden nach dem Täter suchen, bis sie schwarz wurden.
    Aber nein, der Major verwarf den Gedanken wieder. Sollte allerdings' Aktakul nach ihm greifen, so würde er sich die Finger verbrennen. „Ich bin geehrt, Gebieter", sagte der Wissenschaftler, und Micro sah das Gesicht mit der Hakennase über der Schale erscheinen.
    Aktakul beugte sich auf ihn herab, ein riesiger, ausgestreckter Zeigefinger erschien und kreiste über den Salaten, Früchten und Gemüsen. Micro folgte dem Finger mit seinen Blicken, bis er fast hypnotisiert war.
    Und dann stieß die Hand zu, gen au in Micros Richtung. Aber bevor der Swoon von seiner Mikrowaffe Gebrauch machen musste, zuckte die Hand von selbst wieder zurück, und das zu ihr gehörende Gesicht verzog sich indigniert. „Gebieter", sagte der Wissenschaftler. „Würdest du so gut sein und einmal zu mir kommen?"
    Bostich kam herbei. Trivielle sah seinen Kopf über dem Rand der Schale erscheinen. „Was ist denn, Aktakul?" fragte der Imperator. „Ich weiß es nicht, Gebieter, aber würdest du bitte einmal das Haupt über diese Schale neigen und einen leichten Atemzug nehmen?" Mir schwant, mit den Speisen ist irgendetwas nicht in Ordnung."
    „Das ist unmöglich", wehrte Bostich ab. Doch dann roch er es selbst. „Dieses Essen ist verdorben!" schrie er, nachdem er geschnüffelt und die Nase gerümpft hatte. „Es stinkt nach Verwesung!"
    „Genau das meine ich auch, Gebieter", sagte Aktakul. „Wie kann das sein?"
    „Das weiß ich nicht", rief Bostich und bekam Tränen der Erregung in die Augen. „Wer ist für die Wartung des Imbisswagens verantwortlich? Man führe ihn her. Ich werde ihn hinrichten lassen! Das ist ganz eindeutig ein Anschlag auf meine Gesundheit und das Kristallimperium!"
    „Verzeih mir, Gebieter", sagte Aktakul. „Aber könnte es nicht einfach so sein, dass die leicht verderblichen Früchte durch die lange Zeit bis zum Eintreffen auf Subtor ...?"
    „Willst du mich für dumm verkaufen? Nein, das willst du sicher nicht. Aber es ist Vorschrift, dass die Speisen täglich kontrolliert werden. Und Obstfäulnis riecht anders. Geh, schnuppere noch einmal!"
    Tatsächlich erschien Aktakuls Gesicht, deutlich angewidert, noch einmal über der Schale. Es zuckte so schnell zurück, als habe der Blitz in den Arkoniden eingeschlagen. „Das ist... nicht zum Aushalten, Gebieter", sagte Aktakul. Er würgte. „Als ob jemand ein seit Wochen totes Tier unter den Speisen versteckt hätte ..."
    Glücklicherweise ging der Imperator auf diese hochgefährliche Bemerkung nicht ein, und nachdem niemand kam, um die Verantwortung für den Imbisswagen und seine Füllung zu übernehmen, stellte er - vorläufig, wie er betonte - auch die Suche nach dem Proviantmeister ein. Er habe eiligere Dinge zu tun, die keinen Aufschub duldeten. ,Major Micro Trivielle erlitt fast einen Schlaganfall. Sein Herz hämmerte so, dass die Spinatblätter sich im Rhythmus des Pulsschlags leicht hoben und senkten. Ihm,
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