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2035 - Exodus der Herzen

Titel: 2035 - Exodus der Herzen
Autoren: Unbekannt
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Die Flimmernetze der Inzaila sind mit deren Tod erloschen, Paumyr als letzte Inzaila verläßt soeben die Wolke, und damit lösen sich die fünfdimensionalen Strukturen, die die Inzaila geschaffen haben, nun rasend schnell auf.
    MASMOKO wurde immer deutlicher sichtbar. Aus einem verschwommenen Klecks wurde ein Zylinder, Zacken schälten sich aus einem gerade noch trüben energetischen Wirrwarr. Immer mehr ortungstechnische Daten erschienen unter dem eigentlichen Holo.
    Der S-Zentrant näherte sich unbehelligt dem Rand der Dunkelwolke. Das freute mich ungemein für Paumyr. Ihr Plan würde mit hoher Sicherheit aufgehen, die Inzaila befand sich mit dem gekaperten S-Zentranten auf dem Weg zu einem neuen Lebensziel irgendwo in den Tiefen des Universums.
    Aber gleichzeitig erfüllte es mich mit tiefster Sorge. Denn das riesige Schiff blieb unbehelligt von anderen Mundäneneinheiten: Kriegsleichter, schwerstbewaffnete Kampfeinheiten mit 200 Metern Durchmesser und 120 Metern Höhe, Kriegsflöße, Truppentransporter mit immerhin 500 Metern Durchmesser, Troßschiffe, Versorgungseinheiten von 1500 Metern Durchmesser und Kriegstürme, riesige Schlachtschiffe von 3000 Metern Durchmesser und 1800 Metern Höhe. Sie alle kreuzten durch die Dunkelwolke, und jede Sekunde erschienen mehr von ihnen in der Ortung.
    Wir hatten gewußt, daß sie hier lauerten, etwas suchten, von dem wir nun wußten, daß es sich um Auroch-Maxo-55 - oder den Kym! - handelte, doch nun war der Schutz der Flimmernetze zusammengebrochen, und wir konnten sie wahrnehmen.
    Mir war klar, was das bedeutete. Irgendwann, wenn nicht schon jetzt, würden sie uns ebenfalls wahrnehmen können. Irgendwann würden sie uns entdecken ... und angreifen!
    Von Sekunde zu Sekunde erfaßte unsere Ortung immer mehr Mundänenschiffe, trotz der starken UHF-Aufladung der Wolke, die natürlich noch immer vorhanden war, auch wenn die Flimmernetze sich rasend schnell auflösten.
    Zu Zehntausenden durchstreiften sie die Wolke.
    Mach dir nichts vor, mahnte der Extrasinn. Weitere Hunderttausende befinden sich im Randbereich und außerhalb der Wolke!
    Die reinste Ironie, dachte ich. Die Frist zur Bergung des Kym-Joriers, die ES uns gesetzt hatte, lief exakt in dieser Stunde ab. Nach Zeitrechnung der Galaxis Segafrendo brach soeben der 944.8741.87. Segaf an.
    Wir hatten den Auftrag der Superintelligenz erfüllt, nur, damit sie uns einen weiteren erteilte, aber unter Bedingungen, die eine Durchführung von vornherein unmöglich machten.
    Du mußt etwas unternehmen! Denk nach! Triff Entscheidungen! Das Grübeln hilft dir nicht weiter.
    Der Extrasinn hatte völlig recht. „Tek?" fragte ich. „Mehr als fünfunddreißig Prozent Lichtgeschwindigkeit können wir in der Dunkelwolke an kaum einer Stelle erreichen", antwortete der Smiler. „Unter den gegebenen Umständen, die sich jede Sekunde weiter verschlechtern, wird sich die SOL kaum länger als einige Minuten unentdeckt bewegen können. Die Auroch-Maxo-Dunkelwolke durchmißt jedoch zwanzig Lichtstunden ..."
    Ich nickte. Wir konnten nicht in den Hypertakt gehen, und die Mundänen hatten auf jeden Fall viele Stunden Zeit, sich an jedem beliebigen Punkt, an dem die SOL irgendwann die Wolke verlassen würde, auf die Lauer zu legen.
    Die ersten Gefechte werden wahrscheinlich schon weit innerhalb der Wolke beginnen, verdeutlichte der Logiksektor. Mit anderen Worten ... die SOL wird das Gebiet aus eigener Kraft nicht mehr verlassen können. Das steht fest! „Viena?" fragte ich.
    Der Mann mit dem Pferdegebiß schien meine Gedanken lesen zu können. „Aktive, überlichtschnelle Tasterimpulse füllen die gesamte Wolke aus", sagte er. „Die UHF-Aufladung behindert die Orter noch immer beträchtlich.
    Doch ohne die Flimmernetze und deren unberechenbare Wirkung greift wieder die computergestützte Fehlerkorrektur, kleinste Ausschläge können hochgerechnet und korrekt interpretiert werden."
    „Und das schlimmste ist", ergänzte ich, „naturgemäß werden die Mundänen sich bei ihrer Ortertätigkeit auf die Planeten konzentrieren, die nun der Reihe nach ortungstechnisch erfaßbar werden ... und jetzt, da die Inzaila den Planeten nicht mehr mit ihren Flimmernetzen tarnen, auch Auroch-Maxo-55."
    Die Optionen gehen dir aus! SENECA werdet ihr nicht überzeugen können.
    Es gibt nur eine Lösung!
    Ich weigerte mich starrsinnig, sie in Betracht zu ziehen. Vielleicht, weil sie mir wirklich als zu riskant erschien. Vielleicht aber auch, weil sich alles in mir
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