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2023 - Der Para-Fürst

Titel: 2023 - Der Para-Fürst
Autoren: Unbekannt
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erhoben hatte. Sie fürchtete sich vor ihm und seiner Macht. Daran änderte auch die Tatsache nichts, daß sie ihn zum erstenmal ohne seine Begleiter Yonder K'rigan, Rune Karuga und Engel sah, die ihn sonst wie sein eigener Schatten zu begleiten pflegten.
    Parkinson sah unglaublich blaß aus. Schon glaubte sie, daß er zu ihr kam, weil der Tod mit seinen eisigen Fingern nach ihm gegriffen hatte und er Sterbehilfe von ihr wollte- Doch sehr schnell merkte sie, daß sie sich geirrt hatte.
    In seinen Augen brannte ein Feuer, wie sie es noch bei keinem Menschen gesehen und erlebt hatte.
    Es war von so fürchterlicher Intensität, daß es sich ihr in die Seele brannte.
    Erschrocken wehrte sie sich und bot ihre ganze Suggestiv kraft auf, um sich zu behaupten, doch es half ihr alles nicht.
    Parkinson deutete mit ausdruckslosem Gesicht auf die Puppe.
    „Das ist Lucky", sagte er mit leiser, kaum hörbarer Stimme. „Er ist so etwas wie ein Freund für mich.
    Eigentlich hättest du ihn schon längst einmal kennenlernen sollen."
    Hegrim Mihori hatte Angst. Ein kalter Schauer jagte ihr über den Rücken. Sie wollte sich abwenden und weglaufen, konnte aber nicht. Ihre Beine gehorchten ihr nicht.
    Sie war die stärkste Suggestorin unter 35.000 Monochrom-Mutanten, und doch fühlte sie sich hilflos und kraftlos. Sie war sich klar darüber, daß sie einer Art Angriff ausgesetzt war, und ihr schien, daß er von den schwarzen Augenscheiben Luckys ausging. Es war kein normaler Angriff eines anderen Suggestors oder Hypnos, Hegrim konnte es nicht beschreiben.
    Aber sie wehrte sich, kämpfte mit dem letzten Rest ihres Willens, und doch spürte sie, daß sie unterlag.
    Sie kapitulierte nicht, gab aber Bruchstück für Bruchstück ihrer Persönlichkeit preis, ohne es verhindern zu können. Irgendwann mußte sie einsehen, daß sie sich nicht gegen Parkinson und seine seltsame Puppe behaupten konnte.
    „Komm mit mir, Hegrim", forderte er mit einer Stimme, die so leise war, daß sie kaum an ihr Ohr drang.
    „Nein!" weigerte sie sich.
    „Doch, Hegrim, du wirst tun, was ich von dir verlange!"
    Sie kämpfte gegen ihn und seinen Willen. Sie wandte alle Kraft auf, die in ihr wohnte, und sie entfaltete die ganze Macht der Suggestorin. Sie antwortete nicht. Aber als er sich nun abwandte und in eine dunkle Gasse zwischen den Wohncontainern hineinschritt, folgte sie ihm, als sei sie durch eine unsichtbare Leine mit ihm verbunden.
    Gegen ihren Willen setzte sie Fuß vor Fuß, bis sie die Wohnung betrat, in der Yonder K'rigan, Rune Karuga und Engel auf sie warteten. Ihr fiel auf, daß Karuga kurz auf seine rechte Schulter blickte.
    Seine Lippen bewegten sich, als ob er sich lautlos mit jemandem oder irgend etwas verständigen wollte.
    Hegrim Mihori lehnte sich erneut auf. Sie stöhnte, schrie. Sie wollte fliehen, doch sie konnte nicht, setzte sich auf den Stuhl, den ihr Parkinson anwies. Sie verzichtete darauf, sich körperlich zu wehren, konzentrierte sich statt dessen ganz auf den geistigen Kampf.
    Koo Parkinson kniete vor ihr nieder, bis sie die schwärzen Augenscheiben der Puppe dicht vor sich hatte, und dann spürte sie, wie der Para-Fürst mit seinen unheimlichen, nicht genau zu beschreibenden Kräften in sie eindrang.
    Er begann, ihr etwas Schreckliches anzutun....Das Las Havannas war seit über hundert Jahre eine Kombination aus Bar und Restaurant, in dem sich Abend für Abend eine bunt gemischte Gesellschaft traf.
    Von angesehenen Geschäftsleuten bis hin zu durchaus angesehenen Clochards, die irgendwo zwischen Arbeitsverweigerern, Lebenskünstlern und Philosophen angesiedelt waren, hochbezahlten Angestellten, Prostituierten, Straßenhändlern, Animateuren und Rangern der Naturschutzparks fand sich hier so ziemlich alles, was in La Paz lebte. Vor allem trafen sich im Las Havannas auch viele der sogenannten Terra-Nostalgiker, die sich - in Erinnerung an die ersten zweihundert Jahre des Solaren Imperiums - Namen gegeben hatten, die an die frühen Zeiten erinnerten.
    Eine achte Meter breite und vier Meier hohe Wand stellte ein Holo dar und war zweifellos die markanteste Einrichtung der Bar. Normalerweise wurde die Wand rund um die Uhr von verschiedenen Musiksendern des Planeten mit den beliebtesten Clips beschickt, unterbrochen von unglaublich offenen Sex-Streifen und - ganz selten einmal - von politischen Sendungen- In diesen Septembertagen des Jahres 1303 NGZ aber schaltete Paolo, der Wirt, des öfteren auf Magazin-, Nachrichtensendungen und
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