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2012 - Folge 10 - Im Bann der Loge

2012 - Folge 10 - Im Bann der Loge

Titel: 2012 - Folge 10 - Im Bann der Loge
Autoren: Bastei
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Strukturen. Und dazu gehört auch der Umgang mit dem Computer!«
    Bei dem Commissioner war in diesem Augenblick eine Sicherung durchgebrannt, und er hatte sich zu einer Antwort hinreißen lassen, die er in nächsten Moment am liebsten zurückgezogen hätte: »Sagen Sie mir nicht, was einen fähigen Polizisten ausmacht! Ich habe schon Verbrecher gejagt, da hat man Ihnen noch die Windeln gewechselt!«
    Worauf Jorgensen die Antwort gab, die McDevonshire noch heute im Kopf umging: »Sehen Sie, und ich werde noch welche jagen, wenn man Ihnen die Windeln bereits wieder wechselt.«
    In diesem Moment war der Graben, der zwischen ihnen klaffte, zu einer unüberwindlichen Schlucht aufgebrochen.
    Und deshalb würde er Jorgensen den Triumph seiner Niederlage niemals gönnen. Er musste Ericson erwischen und diesen Fall lösen, und wenn sein Vorgesetzter noch so sehr versuchte, ihn bis zum Ruhestand hinter einem Schreibtisch zu parken.
    Konzentrier dich! , ermahnte er sich. Wenn du mit Gedanken in der Vergangenheit hängst, wirst du dem Ballon nie folgen können!
    Nur unterbewusst hatte er mitbekommen, dass Rom inzwischen hinter ihm lag. Endlich war er den engen Sträßchen und dem Verkehr entkommen. Andererseits war das Wegenetz nun nicht mehr so eng geknüpft, dass er in jede beliebige Richtung fahren konnte. Er musste dem Straßenverlauf folgen, der aber nicht unbedingt dem Kurs des Ballons entspr-
    Was zum Teufel war denn das? Aus dem Korb von Ericsons Gefährt hing etwas heraus. Ein Sack? Oder gar … ein Mensch?
    McDevonshire hielt am Straßenrand und kramte hastig in der Tasche auf dem Beifahrersitz. Unter zwei Tüten mit Weingummi, einer Straßenkarte und einem Notizblock zog er ein Fernglas hervor und presste es an die Augen. Es dauerte ein paar Sekunden, bis er den dunkelroten Ballon durch den Feldstecher sah. Und dann stockte ihm der Atem.
    »Was zum Teufel geht da oben vor sich?«

    Splitter des Untergangs
    Auszug aus der Sendung » Anthony Cooper 360°« auf CNN; zu Gast Professor Dr. Jacob Smythe, wissenschaftlicher Berater des US-Präsidenten.
    AC: »Vor kurzem haben Sie bekanntgegeben, dass ›Christopher-Floyd‹ seinen Kurs geringfügig geändert hat.«
    JS: »Das ist richtig.«
    AC: »Wie wir inzwischen erfahren haben, kam es etwa zur gleichen Zeit zu einem kleinen Erdstoß in Italien. Das Epizentrum befand sich direkt unter Rom. Besteht Ihrer Ansicht nach ein Zusammenhang zwischen beiden Ereignissen?«
    JS: »Definitiv nicht. Der Gedanke, ein so weit entfernter Komet könne derartige Auswirkungen besitzen, ist lächerlich.«
    AC: »Ebenfalls seit dieser Zeit herrschen im Mittelmeerraum, vor allem aber in Italien, außergewöhnlich hohe Temperaturen.«
    JS: »Wollen Sie das jetzt auch dem Steinbrocken im All anlasten? Nein, mein Freund, die Ursache dafür müssen Sie schon in der Nähe suchen. Schuld ist ganz alleine der Mensch. Und ich glaube, wir sollten uns langsam daran gewöhnen, denn das Ende ist noch nicht erreicht.«

    Die Sekunden von Jandros Fall dehnten sich für Tom zu Ewigkeiten. Er sah dem Jungen nach, nicht fähig, auch nur einen Laut von sich zu geben.
    Die ausgebreiteten Arme verliehen dem Autisten die gespenstische Anmut eines Engels. Er wurde immer kleiner, was aber auch daran liegen konnte, dass der Ballon wegen des geringeren Gewichts anstieg. Kurz bevor Alejandro durch das Geäst eines Wäldchens krachte, zog er die Tasche mit der Weltuntergangs-Maschine an die Brust. Dann verschwand er zwischen den Bäumen.
    Erst in diesem Augenblick wich die Schockstarre von Maria Luisa. »Neeeiiin!« Sie warf sich herum und packte die Leine, die den Parachute an der Ballonoberseite öffnete und das Gas ausströmen ließ.
    »Was tust du?«, rief Tom.
    »Wir müssen landen!«
    Er griff sie am Handgelenk. »Warte! Schau!«
    Fahrzeuge näherten sich dem Wäldchen, in das Jandro gestürzt war. Autos, Motorräder. Die Loge, dessen war sich Tom sicher! Wahrscheinlich sogar die Leute, die auf sie geschossen hatten.
    »Das ist mir egal!« Maria Luisa riss sich los. »Ich kann meinen Bruder nicht alleine lassen!«
    Aber er ist tot! , wollte Tom antworten. Einen solchen Sturz überlebt niemand!
    Doch stimmte das auch? Wie oft hörte man von Fallschirmspringern, die trotz versagenden Schirms am Leben blieben, weil sie in einen Baum krachten? Zugegeben, nicht so oft. Aber es kam vor.
    Jandro konnte den Absturz also tatsächlich lebend überstanden haben. Aber wie sollten sie gegen die Logenmitglieder ankommen, ohne
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