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20 - Mutter der Monster

20 - Mutter der Monster

Titel: 20 - Mutter der Monster
Autoren: Cameron Dokey
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schließlich Grenzen.
    Aber zu Hause ging es, nun, irgendwie friedlich zu. Es war ein angenehmer Frieden – man war entspannt und akzeptierte sich gegenseitig – und nicht die Sorte Frieden, die sich später als Ruhe vor dem Sturm entpuppte.
    Nach Buffys Vermutung hing dies damit zusammen, dass sie in den letzten Tagen nicht als Jägerin aktiv gewesen war. Mit dem Ergebnis, dass die Scooby Gang eine Pause eingelegt hatte. Sie verbrachten noch immer Zeit miteinander, sicher, aber jeder von ihnen war auch mehr seiner eigenen Wege gegangen als sonst.
    Da Buffy ihre Zeit schwerlich zusammen mit Angel verbringen konnte, zumindest nicht auf die Art, die ihr vorschwebte, war sie häufig zu Hause geblieben. Am letzten Wochenende hatten sie und ihre Mom sogar Kekse gebacken und sich zusammen einen Film angesehen. An diesem Wochenende machten sie einen Bummel durch das Einkaufszentrum.
    Auf Wiedersehen, Sunnydale. Hallo, Freudenstadt, dachte Buffy, als sie Joyce durch einen kurzen Seitenkorridor des Einkaufszentrums folgte. Wenn das so weiterging und Buffy nicht aufpasste, würde sie noch den Arzt aufsuchen müssen, um sich etwas gegen das »Glückliche Tage«-Syndrom verschreiben zu lassen.
    Doch wenn sie ehrlich zu sich selbst war, musste sie zugeben, dass ihr das Zusammensein mit ihrer Mom gefiel. Schließlich war ihnen nie so viel Zeit miteinander vergönnt gewesen, dass Buffy es als Selbstverständlichkeit betrachten konnte. Vor allem, da Jägerinnen manchmal nicht allzu lange lebten.
    Wie aufs Stichwort hin schlugen Buffys Jägersinne an. Ihre Nackenhärchen richteten sich auf und ihr lief ein kalter Schauder über den Rücken.
    »Ich will nur kurz hier reinschauen, dann sind wir fertig«, sagte Joyce, die Buffys plötzliche Unruhe nicht bemerkte. »Ich brauche noch ein paar Sachen für mein Fotoalbum.«
    Erst jetzt fiel Buffy auf, wo sie waren. Sie standen vor einem Kartenladen.
    Wow, dachte Buffy, während ihre Jägersinne sie noch immer vor einer potenziell feindlichen Präsenz warnten. Eine ziemlich starke Reaktion auf einen Haufen zuckersüßer Grußkarten.
    Obwohl natürlich die Möglichkeit bestand, dass Buffys Reaktion tatsächlich etwas mit der Albumleidenschaft ihrer Mom zu tun hatte. In der letzten Woche hatte Joyce jede freie Minute damit verbracht, ein Fotoalbum über Buffy zusammenzustellen. Sie behauptete, dass es als Retrospektive gedacht war, um Buffys viele Erfolge zu feiern und die Kluft zwischen Kindheit und Erwachsensein zu überbrücken.
    Buffy gefiel der Gedanke. Er gefiel ihr wirklich. Es gab nur zwei winzig kleine Probleme. Das erste war, dass die meisten ihrer wirklich großen Erfolge nie auf Film gebannt werden konnten. Das zweite war, dass – angesichts der durchschnittlichen Lebensspanne einer Jägerin – das Projekt ihrer Mom höchstwahrscheinlich als eine Art Buffy-Summers-Gedenkalbum enden würde.
    »Geh ruhig, Mom«, sagte sie jetzt, während sie sich – auf hoffentlich nicht allzu auffällige Weise – umschaute, um festzustellen, was wirklich für ihre Reaktion verantwortlich war. »Ich bleibe hier draußen und mache das, was Teenager meistens machen. Herumlungern, meine ich.«
    Joyce runzelte die Stirn. »Ist irgendetwas nicht in Ordnung, Buffy?«
    »Nein, nein«, beteuerte Buffy und schenkte Joyce ihr strahlendstes Lächeln. Ihr imaginärer Jägersuchscheinwerfer richtete sich währenddessen auf eine Gestalt, die ein paar Geschäfte weiter in ein Schaufenster starrte. Erwischt, dachte Buffy. Niemand, der so viel Leder trug, konnte ernsthaft an Puppen interessiert sein.
    Oh ja. Hier ging eindeutig irgendetwas vor.
    Buffy glaubte nicht, dass Vampire dahinter steckten. Schließlich war es Mittag. Aber Vamps waren nicht die einzigen Monster, die in Sunnydale ihr Unwesen trieben, eine Tatsache, der sich Buffy als Jägerin nur zu deutlich bewusst war.
    »Du kannst ruhig reingehen, Mom, ehrlich«, drängte sie. »Es macht mir nichts aus, hier zu warten. Außerdem habe ich keine Lust, in den Laden zu gehen. Mir ist hier draußen schon warm genug.«
    »Nun, in Ordnung«, stimmte Joyce widerstrebend zu. »Wenn du es sagst. Es dauert nur eine Minute, Schätzchen. Nebenbei«, fuhr sie fort und senkte ihre Stimme zu einem Flüstern, »dieses Mädchen dort drüben – das so unpassend gekleidet ist – folgt uns schon, seit wir den Imbiss verlassen haben.«
    Beeindruckt tätschelte Buffy erneut den Arm ihrer Mutter, diesmal zustimmend. »Dein Spürsinn funktioniert hervorragend, Mom. Aber kein
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