Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
20 - Mutter der Monster

20 - Mutter der Monster

Titel: 20 - Mutter der Monster
Autoren: Cameron Dokey
Vom Netzwerk:
seltsamen Laut. Es klang ganz so, als würden Percy und Webster mit den Füßen scharren.
    »Na, na«, flötete Big Mama beruhigend. Sie richtete sich auf. Im Stehen sah sie wie ein großer rosa Turm aus. »Mama weiß, dass ihr gute Jungs seid. Es spielt keine Rolle, wie ihr sie gefangen habt. Wichtig ist nur, dass ihr meine Anweisung befolgt und etwas zu Essen nach Hause gebracht habt. Ihr wisst doch, dass ich mich ständig frage, was ihr wohl als Nächstes in den Mund steckt.«
    Heidi spürte, wie ihr kalter Schweiß auf die Stirn trat. Essen? Das klang definitiv nicht gut. Überhaupt nicht. Es klang sogar ganz danach, als wollten sie sie... Heidi führte den Gedanken nicht zu Ende. Sie wollte absolut nicht daran denken, was es bedeuten konnte. Sie hatte Angst, dass sie sonst anfangen würde zu schreien, ohne damit aufhören zu können.
    »Hilf dem Mädchen hoch, Webster«, befahl Big Mama. »Ich will sie mir genauer ansehen. Oh nein, meine Liebe«, fügte sie hinzu, als Heidi verzweifelt zurückzuweichen versuchte. »Es ist alles in Ordnung. Er wird dir nicht wehtun. Nicht, solange ich es ihm nicht sage. In diesem Haus geschieht nichts ohne meine Erlaubnis.«
    »Wow, danke«, keuchte Heidi. »Plötzlich fühle ich mich viel besser.«
    Big Mama warf ihren Kopf zurück und gab ein Lachen von sich, das wie das Kratzen von Fingernägeln auf einer Schiefertafel klang.
    »Was für ein mutiges junges Ding«, bemerkte sie. »Du zeigst Rückgrat. Aber ein Rückgrat kann gebrochen werden, weißt du, meine Liebe. Das passiert jeden Tag. Um genau zu sein, ich bin dafür bekannt, selbst eine ganze Reihe gebrochen zu haben.«
    Ohne Vorwarnung verzerrte sich ihr Gesicht, verwandelte sich in eine noch grausigere Fratze als die ihrer Söhne. Ihre Stirn faltete sich zusammen, bis sie nur noch eine Reihe tiefer Furchen war. Ihre Augen wurden wolfsgelb.
    »Ich sagte, hilf ihr hoch, Webster. Du weißt, wie sehr ich es hasse, warten zu müssen. Es ist nicht nett, deine Mama zu enttäuschen.«
    Heidi spürte, wie sie am linken Arm gepackt und auf die Beine gezogen wurde. Sie schwankte, und der Griff um ihren Arm verstärkte sich und bewahrte sie vor einem Sturz.
    »Hier ist sie, Mama.«
    Kaum hatte Webster das gesagt, entspannte sich Big Mamas Gesicht. Die Haut auf ihrer Stirn glättete sich. Ihre Augen nahmen wieder ihre normale fahlblaue Farbe an.
    Heidi musste sich anstrengen, um das Zittern ihrer Knie zu unterdrücken. Ich weiß, was ihr seid, dachte sie. Ihr seid Monster.
    Die Art, von der ihre Mutter behauptet hatte, dass sie nicht existierte, obwohl Heidi immer davon überzeugt gewesen war, dass es sie doch gab.
    Sieht so aus, als hätte ich in diesem Punkt Recht gehabt, Mama.
    Und weil sie Recht hatte, wusste Heide, dass dies nur auf eine Weise enden konnte. Auf eine Weise, die sie die ganze Zeit geahnt hatte.
    Sie würde sterben.
    Sie hoffte, dass es schnell geschehen würde. Und dass sie tot sein würde, bevor sie das taten, was in Heidis Ohren wie die Einnahme eines Mitternachtssnacks klang. Von allen Freaks in Sunnydale war sie ausgerechnet denen über den Weg gelaufen, die enge persönliche Freunde von Hannibal Lecter waren.
    Heidi stand reglos da, während Big Mama sie wie ein Haifisch umkreiste und dabei mit den Stöckelschuhen auf den kalten weißen Marmor klapperte.
    »Schrecklich«, murmelte Mama, während sie Heidis Jeans und Lederjacke begutachtete. »Absolut entsetzlich. Ihr habt eine gute Wahl getroffen, Jungs. Die hier ist wirklich nur für eins geeignet.« Sie trat näher. Webster ließ Heidi los und wich zurück. Heidi spürte, wie ihre Knie nachgaben.
    »Komm mit mir, meine Liebe«, sagte Big Mama und hakte sich bei Heidi ein, bevor diese umfallen konnte. Heidi zuckte zusammen. Big Mama mochte ja wie ein Marshmallow in einem rosa Zelt mit Blümchenmuster aussehen, aber sie hatte einen Griff wie eine Stahlklammer.
    »Ich möchte dir etwas zeigen.«
    Big Mama drehte sie herum und zog sie durch den Raum. Heidi stellte zufrieden fest, dass ihre Schuhe dabei hässliche dunkle Streifen auf dem sauberen weißen Boden hinterließen.
    »Das sind die Vorfahren meiner Jungs«, erklärte Big Mama und deutete auf die Wand, an der eine Reihe von Gemälden hingen. Porträts.
    Deshalb hat mich dieser Ort an ein Kunstmuseum erinnert, erkannte Heidi. Weil es eine Gemäldegalerie ist.
    Jedes Bild wurde von zwei altmodischen Messingleuchten erhellt, von denen eine oben und die andere unten angebracht war. Sie gaben den Porträts
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher