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1983 - Der Sonnentod

Titel: 1983 - Der Sonnentod
Autoren: Unbekannt
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Datenspeichers abgerufen hatte, den Mhogena aus der Milchstraße mitgebracht hatte. Ich hatte den Holowürfel gesehen, aus dem das dreidimensionale Abbild eines sogenannten Haluters erschienen war, eines weißhäutigen Riesen namens Blo Rakane.
    Mit dem möchte ich mich nicht anlegen, hatte ich unwillkürlich gedacht.
    Und ich wollte mich auch nicht mit dem anlegen, was ich auf dem Bildschirm vor mir sah. Nicht mit einem ganzen Geschwader der wlatschidischen Flotte.
    Die letzten Tage waren ruhig gewesen, fast zu ruhig. Nachdem wir mit den Überlebenden der ANUBIS an Bord in letzter Sekunde aus dem Eleprysi-System entkommen waren, hatten wir uns in sicherer Entfernung mit der PYXIS getroffen, die den Einsatz ebenfalls überstanden hatte, und die acht Galaktiker sofort überstellt.
    Wir hatten an Bord der GANIRANA zwar erste medizinische Hilfe geboten, doch eine perfekte Versorgung war lediglich an Bord des Schiffes aus der Milchstraße gewährleistet.
    Kurz darauf waren auch die anderen Schiffe unserer kleinen Flotte dort eingetroffen.
    Ich hatte die Überlebenden persönlich auf die PYXIS begleitet. Als feststand, daß die Verletzten auch an Bord der GILGAMESCH nicht besser behandelt werden konnten, waren wir auf Myles Kantors Bitte in die Nähe des Eleprysi-Systems zurückgekehrt und hatten dort weitere Messungen mit dem HyperraumResonator vorgenommen, von denen der Wissenschaftler sich viel versprach. Und dann waren wir zu jenem zwei Lichtjahre von Eleprysi entfernten Treffpunkt geflogen, an dem ich nun das Unglaubliche vor mir auf dem Bildschirm sah.
    Wie gesagt, ich hatte gewußt, was mich erwartete, aber etwas verstandesmäßig zu wissen und dann tatsächlich zu sehen ... das war ein gewaltiger Unterschied.
    Das Unmögliche war ein Raumschiff, ein kugelförmiger Riese von viertausendachthundert Metern Durchmesser, mit einem Ringwulst, der mit dreihundert Metern immer noch größer war als zahlreiche Schiffe, wie sie in Chearth oder auch Algion gebaut wurden. Mit zwei achthundertfünfzig Meter durchmessenden Polkappen, die fast jedes Knoten- oder Pfeilschiff der Algiotischen Wanderer - und auch die GANIRANA! - hätten aufnehmen können. Mit acht kastenförmigen Zusatzaggregaten auf der Bordwand jeweils fünfhundert Meter oberund unterhalb des Ringwulstes, symmetrisch angeordnet und jeweils einhundertundzwanzig Meter lang, einhundertunddreißig breit und einhundertundneunzig hoch.
    Und in einem quadratischen Chassis von hundert Metern Kantenlänge saß eine überschwere Intervallkanone, die für jedes normale Raumschiff viel zu groß gewesen wäre.
    Als ich dieses Schiff, die SHE’HUAN, zum erstenmal sah, fragte ich mich unwillkürlich, ob es sogar Hernstal möglich gewesen wäre, solch ein Ungetüm zu erschaffen. Ich wußte, es war eine optische Täuschung, aber der Tender schien den Raum selbst zu krümmen und zusammenzuziehen, so mächtig kam er mir vor. Die GANIRANA, der Stolz der wlatschidischen Flotte, war im Vergleich zu ihm nur eine harmlose Biesfliege.
    Sogar Atlan pfiff leise auf, als er die SHE’HUAN sah.
    Und als dann eine Hologrammverbindung zu dem Raumriesen erstellt wurde, atmete er tief ein.
    Solch ein Wesen, wie es vor uns erschien, hatte ich schon einmal gesehen, ebenfalls als Hologramm.
    Aber es war weiß gewesen, kleiner, und hatte einen blauen Anzug getragen.
    Dieses hier war schwarz wie die Nacht, und der rote Anzug, der es bis auf den halbkugelförmigen Kopf vollständig bedeckte, bildete einen so starken Kontrast, daß ich unwillkürlich die Augen schloß.
    Als ich die Lider wieder öffnete, sah ich, daß Atlans Augen heftig tränten.
    Dann sprach das Wesen. Die gesamte Zentrale erzitterte, bis die Syntronik die Lautstärke herunterfuhr.
    Das Dröhnen ging mir durch Mark und Bein.
    „Atlanos!" sagte es. „Wie lange ist es her?"
    „Zwei Jahre, Tolotos", versetzte der Arkonide. „Viel zu lange. Eine Ewigkeit."
    Unwillkürlich trat ich einen Schritt zurück. Ich nannte mich zwar Atlans Freund, spürte aber, daß diese beiden Wesen etwas verband, das weit über die Gefühle hinausging, die der unsterbliche Arkonide mir je entgegenbringen würde.
    „Wir haben viel zu erzählen, Atlanos!"
    „Und viel zu besprechen. Probleme und Gefahren, wie fast immer."
    Starke Lider schlossen sich über den rot glühenden Augen des Riesen. „Ich weiß", sagte er. „Wir sind vor vier Tagen, am 28. März, in Chearth eingetroffen und haben schnell Kontakt mit den Wlatschiden gefunden, die uns dann zu
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