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1964 - Ein weißer Haluter

Titel: 1964 - Ein weißer Haluter
Autoren: Unbekannt
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blühende Landschaft darstellte. Nonggo bewegten sich darin und vollführten immer wieder die gleichen Bewegungen.
    Einige säten, andere ernteten. „Ein Bild aus der Frühzeit meines Volkes", berichtete Genhered, als sein Kopf wieder gerade auf den Schultern saß. „Aber das ist nicht, was ich suche", sagte der Haluter. „Und Sie wissen es." Ziriamber wurde hellhörig. Erfuhr er jetzt endlich, weshalb Blo Rakane hierher gekommen war? „Ich kann nicht wahllos die Exponate des Museums ansteuern, damit sie Ihnen zeigen, was Sie sehen wollen. Sie müssen nehmen, was kommt."
    „Weshalb können Sie es nicht?" fragte Rakane. „Weil es so ist! Ich muss mich langsam im Neuron vorarbeiten. Manche Türen öffnen sich für mich und manche nicht. Sie werden das wohl nie verstehen."
    „Ich bin von Ihnen enttäuscht Genhered", sagte der weiße Haluter. Mit dem Nonggo schien eine Veränderung vorzugehen. Er zog die Schultern aneinander und senkte den Kopf. Sein Körper zitterte leicht. Dann schwankte er. Blo Rakane fing ihn mit seinen Handlungsarmen auf, bevor er stürzen konnte. „Nehmen Sie es sich nicht zu Herzen!" bat der Haluter. „Wir werden fündig werden, und ich kann meine Mission beginnen."
    „Ich ... fühle mich so schwach", sagte der Nonggo. Zuerst verstand Ziriamber dieses Verhalten nicht, dann aber erinnerte er sich an Informationen, die ihm als „geheim" zur Verfügung gestellt worden waren. Man hatte Genhered lange Zeit aus dem Neuron ausgeschlossen - als Sündenträger der Nonggo für das Versagen des Heliotischen Bollwerks des Solsystems. Erst terranische Wissenschaftler hatten ihm einen Chip eingepflanzt, der es ihm wieder gestattete, ins Neuron zu tauchen. Vorher war Genhered ein Wrack gewesen. „Sie werden uns die gewünschten Informationen besorgen", sprach der weiße Haluter dem Nonggo nun Mut zu.
    Julkyan Ziriamber hörte es und rätselte darüber, um welche Informationen es sich handelte. Schließlich war er hierher geschickt worden, um herauszufinden, was Blo Rakane plante. Aber solange er auch wartete - wie am vorherigen Tag erhielt er nur Andeutungen und keine Informationen.
    Genhered und der weiße Haluter verließen den Raum, der von nun an mit einer Holo-Darstellung der frühen Nonggo-Zivilisation erfüllt war und blieb, und gingen durch eine der breiten Türen in einen nächsten Raum. Langsam folgte ihnen der Arkonide. Er war, aufgrund seiner bisherigen Unentdecktheit, etwas leichtsinnig geworden und glaubte schon, sich hier bewegen zu können wie in jeder anderen Umgebung.
    Julkyan Ziriamber folgte den bei den unterschiedlichen Wesen durch weitere Räume, die sich immer dann mit holographischen Exponaten füllten, wenn Genhered stehenblieb und den Kopf schief legte. Dann wurden aus leeren Hallen Ausstellungsräume, in denen fast immer Szenen aus der langen Geschichte der Nonggo gezeigt wurden, aber auch Kunstwerke nonggischer Maler und Bildhauer. Ziriamber fragte sich, weshalb Genhered, wenn er schon so lange hier lebte, diese Exponate nicht schon längst aus dem Meso-Neuron erschaffen hatte. Offenbar aktivierte er sie ja, indem er ins Neuron tauchte und dort irgendwelche Projektoren ansteuerte. Gerade waren Genhered und Blo Rakane wieder in einem neuen, leeren Raum verschwunden, und Ziriamber machte sich mit einem Fluch der Enttäuschung auf den Lippen an ihre Verfolgung, da fühlte er sich von etwas gepackt und herumgerissen. Gegen seinen Willen begannen sich seine Arme und Beine zu bewegen, so dass er einen wilden Tanz aufzuführen begann. Jetzt hatte der Arkonide wirklich Grund zum Fluchen. Zum Glück waren der Nonggo und der weiße Haluter inzwischen schon zwei Räume weiter. Sehen und hören hätten sie ihn dank des Deflektorschirms weiterhin nicht können, aber vielleicht anderweitig.
    Er drehte und streckte sich, ohne sich vom Fleck rühren zu können. Julkyan Ziriamber versuchte verzweifelt, sich zu wehren, aber nichts half gegen die Kraft, die ihn gepackt hatte. Was war es? Heiliges Tai Ark'Tussan! dachte er in aufkommender Panik. Was geschieht mit mir? Er versuchte, ruhig zu bleiben und sich ganz auf seinen zuckenden Körper zu konzentrieren. Dabei merkte er, dass es nicht seine Muskeln waren die einem fremden Einfluss gehorchten; sondern die Kombination, die er am Leibe trug.
    Es handelte sich ebenfalls um ein High-Tech-Produkt von Arkon, einem modernen Schutzanzug durchaus vergleichbar. Irgendetwas wirkte nun auf die energetischen Systeme dieser grauen, hochelastischen,
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