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1964 - Ein weißer Haluter

Titel: 1964 - Ein weißer Haluter
Autoren: Unbekannt
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Maschinen in Rhodans Körper - deren Funktion bis heute nicht exakt zu eruieren ist - gegen bestimmte Strahlungen in geringem Maß durchlässig sind. Dazu gehört ein Strahlengemisch aus psionischer und einfacher ionisierender Strahlung."
    „Ein Strahlengemisch", wiederholte Icho Tolot. „Das bedeutet, dass ihr Michael Rhodan unter anderem radioaktiv bestrahlen lassen wollt, mit Gammastrahlen?"
    „Unter Umständen, ja. Es kommt auf euch an, ihr müsst mit der Entscheidung einverstanden, sein. Worauf wir aufbauen: Zellaktivatorträger sind gegen diese Art von Strahlung zumindest über einen gewissen Zeitraum weitgehend resistent. Was für einen normalen Menschen tödlich wäre, wirkt auf einen Aktivatorträger lähmend. Wie wir aus langen Erfahrungen und aus den Recherchen des Mondgehirns NA-THAN wissen, kann der Körper eines relativ Unsterblichen hinterher zerstörte Zellen mit Hilfe des Aktivators wiederherstellen. Meine Kollegen und ich glauben, dass Michael Rhodan gerade jene Menge an Radioaktivität lebendig überstehen könnte, die nötig ist, um die lebende Materie innerhalb der Mikro-Maschinen abzutöten."
    Bevor einer der beiden Aktivatorträger etwas sagen konnte, fügte der Professor hinzu: „Das ist nicht alles. Wir werden Michael Rhodan mit verschiedenen Spektren von psionischer Strahlung beschießen, die diese Mikro-Maschinen zusätzlich anregen sollen." Er verzog das Gesicht. „Diese Strahlung ist nicht schmerzhaft, weil sie seinen Körper praktisch nicht berührt, deshalb erwähne ich sie nur am Rande." Gucky und Icho Tolot schwiegen und sahen sich an. „Wir ergänzen das Ganze noch durch fein dosierte Vibratorstrahlen", sagte der Professor in das unbehagliche Schweigen hinein. „Auch das ist eher zweitrangig, soll aber die anderen Strahlungsarten unterstützen. Wir haben in umfangreichen Syntronsimulationen herausgefunden, dass es nur so funktionieren kann; NATHAN hat das ganze stundenlang durchgerechnet und geprüft."
    Der Ilt wusste offensichtlich nicht, wohin mit seinen Händen - ein Zeichen seiner Nervosität. Der Haluter saß da wie ein Klotz, niemand konnte ihm ansehen, was in diesen Minuten in ihm vorging. „Wie gesagt," wiederholte Professor Wojtyczek, „es ist eure Entscheidung."
    „Die möglichen Folgen für Mike – ob es klappt oder nicht?" fragte Tolot. „Die kann niemand vorhersehen", gestand der Mediker. „Arbeit und Wirkung eines Zellaktivator-Chips sind keineswegs verlässlich dokumentiert, auch wenn uns NATHAN Berge von Material zur Verfügung gestellt hat. Es ist und bleibt eure Entscheidung. Sollen wir das Experiment wagen oder nicht?"
    „Nie im Leben!" sagte Gucky. Tolot fragte: „Und wenn wir unsere Zustimmung nicht geben? Welche Aussichten bestehen dann für Mike?"Wojtyczek lehnte sich vor, stützte sich mit den Ellbogen auf die Platte seines Arbeitstisches und erklärte: „Die gut dreieinhalb Millionen Mikrokörper in ihm werden aktiv bleiben. Da sie einem Programm folgen, das wir nicht kennen und auch nicht entschlüsseln können, ist das Schlimmste zu befürchten. Sogar, dass sie gewissermaßen sein Gehirn zerfressen. Es ist denkbar, dass - entschuldigt!,-- am Ende ein lallender Idiot aus dem Kryogen-Tank aufgetaut wird. Es ist sogar wahrscheinlich. Und immer noch wird er dem Programm dieses Shabazza gehorchen und sich für Torric halten."
    Gucky saß da, wie man den Ilt selten gesehen hatte, tief zurückgesunken in seinem Sessel, die Augen geschlossen. Um seine schwarze Nase herum zuckte es. Er atmete tief, so als würde er meditieren. „Tolotos?" fragte er, ohne die Augen aufzuschlagen. „Ich weiß, wie dir zumute ist, mein kleiner Freund", sagte der riesenhafte Haluter so leise wie möglich. „Ich ahne auch, was Mike bevorsteht, aber wir haben keine andere Hoffnung. Wir müssen den Medikern vertrauen, Gucky."
    „Also zustimmen?" fragte der Mausbiber. „Ja", antwortete Tolot. „So schwer es uns fällt. Mike bedeutet für mich sicherlich nicht das gleiche wie für dich, aber wir müssen uns an diesen Strohhalm klammern, wie die Terraner sagen. Und so hart es sich anhören muss, solltest du doch bedenken, dass ein Weiterleben, so, wie Michael es derzeit führt, schlimmer sein kann als der Tod. Er kann es nicht entscheiden. Wir müssen es für ihn tun."
    Gucky hielt die Augen geschlossen. Der Mausbiber schien gar nicht mehr zu atmen. Dann holte er tief Luft und richtete sich in seinem Sitz auf. „Ich lasse dich einen Orbit um Mimas fliegen, wenn ihr die
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