Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1962 - Das Virtuelle Schiff

Titel: 1962 - Das Virtuelle Schiff
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hügeligen Gelände zu sein, der ihn überwachte.
    Wiederum schickte er seine psionischen Fühler aus. Ohne Erfolg. Es gelang ihm nicht, den Unbekannten zu ermitteln. „Was ist los mit dir, Og?
    Warum sagst du nichts?" fragte jemand, während er mit einer Waffe auf ein Ziel feuerte, das Aba Ossaq nicht sehen konnte. „Ist dir etwas aufgefallen?" Er schreckte auf, und dabei wurde er sich dessen bewusst, dass er immer noch wie angewurzelt am Tor stand, als habe er sich verlaufen.
    Eine Gruppe bewaffneter Skaerhams näherte sich ihm. Unter ihnen war der Netzwächter, eine äußerst wichtige Person, die für alles verantwortlich war, was mit der riesigen Defensivwaffe zu tun hatte. „Beinahe hätten sie mich getötet. Ich bin etwas durcheinander. Entschuldigt", antwortete er, ging zu dem Netzmeister, legte ihm die Hand an die Schulter und wechselte zu ihm über. Sekunden später wusste er, von wo aus das Netz gesteuert wurde. Aus der Dunkelheit schossen ganze Schwärme von Sharbanen heran. Sie brüllten, um die Verteidiger der Burganlagen zu verunsichern, und sie töteten jeden, der ihnen in die Quere kam. Die Skaerhams kämpften ebenso mutig wie verzweifelt, und es gelang ihnen, den Angriff der Vogelwesen abzublocken.
    Aba Ossaq zog sich in die Kontrollstation des Netzwächters zurück, die sich in einer der Burgen befand. Zahlreiche Leuchtelemente spendeten reichlich Licht. Sie erhellten unter den Burgen angelegte Hallen, in denen kraftvolle Maschinen arbeiteten. Auf den ersten Blick konnte Aba Ossaq erkennen, dass die Skaerhams auf einem zivilisatorisch und technisch weitaus höheren Niveau standen als die Sharbanen. Er durchquerte eine der Hallen, fasziniert von der Leistung der Pelzwesen, und geriet durch eine automatisch sich öffnende Tür in eine weitere Halle, in der die Skaerhams ihre Vorräte lagerten. Eine schier unübersehbare Menge von Kisten und Säcken stapelte sich bis an die Decke hoch.
    Aba Ossaq kehrte in die Kontrollstation zurück, drang in den Geist seines Wirts ein und filterte das nötige Wissen heraus. Dann schaltete er den elektrischen Strom für das Netz ab und zerstörte das elektronische Zentrum, von dem aus es gesteuert und überwacht wurde. Wenig später vernahm er Kampfeslärm und das panikartige Geschrei der Skaerhams, die nun von den angreifenden Vogelwesen überrannt wurden. Was hast du getan? hallte eine Stimme in ihm.
    Eine Tür flog auf, und eines der Pelzwesen stürzte herein. Da verstand Aba Ossaq ... Es war Emor Gharehn, der aus dem anderen Wesen sprach. Der sonst so zurückhaltende Gestalter, dessen schlichtes .Gemüt Aba Ossaq genutzt hatte, um aus dem Verband der Familie auszubrechen, war ihm gefolgt und hatte ihn ausfindig gemacht. Du hast das Wort Jorim Azaos missachtet! tobte die geistige Stimme des anderen Gestalters in ihm. Er hat dir verboten, die Familie zu verlassen, aber du hast dich darüber hinweggesetzt. Und dann ...
    Ich versuche, die Sharbanen vor dem Hungertod zu bewahren, unterbrach ihn. der jugendliche Gestalter. Dabei verbarg er seine Gedanken vor dem anderen. Er hatte keineswegs gehandelt, um irgendjemandem zu helfen. Das Schicksal der Sharbanen war ihm ebenso gleichgültig wie das der Skaerhams. Seine Triebfeder war die Neugier, war der Wissensdurst. Er wollte herausfinden, wie weit die einen gingen, um ihre gehorteten Besitztümer zu verteidigen, und was die anderen tun würden, um sie ihnen wegzunehmen. Verständnis hatte er weder für die einen noch für die anderen. Wie hätte ein Wesen wie er das auch haben können?
    Gestalter lebten so lange, wie ihre Körper im All unterwegs waren, also im Prinzip ewig. Allerdings schienen sie so etwas wie eine biologische Uhr zu haben, die nach einigen tausend Jahren ihres Lebens eine Teilung einleiteten. Dazu benötigten sie keine Besitztümer. Was sie brauchten, flog ihnen in Form von kosmischem Staub, verschiedenen Energieformen und kleinen Materiebrocken zu, ohne dass sie etwas dazu tun mussten. Wenn sie sich bewegen wollten, nutzten sie die kosmischen Schwerefelder oder die psionische Fähigkeit der Teleportation.
    Von ihrer Vergangenheit wussten sie so gut wie nichts. Ihnen war lediglich bekannt, dass sie vor ewigen Zeiten aus einer uralten Wesenheit hervorgegangen waren - der Namenlosen oder der Vergessenen. Ihre Lebensform ließ sich als nonorganisch beschreiben, wenngleich ihre Denkprozesse und Charaktere sich von denen der organischen Wesen nicht so sehr unterschieden. Nirgendwo in ihrer Existenz aber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher