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1956 - Das Haus der Nisaaru

Titel: 1956 - Das Haus der Nisaaru
Autoren: Unbekannt
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mehr dazu preiszugeben oder seine Formulierungen zu erläutern. Dann raffte sie sich auf und gab Hermon von Ariga Bescheid, dass der Todesmutant wieder zurück und in sicherem Gewahrsam war. Vincent Garron war unterdessen eingeschlafen.
    Tuyula Azyk verlor fast das Gleichgewicht. Unvermittelt, ohne Vorwarnung, fand sie sich zusammen mit Mhogena an Bord der ANUBIS wieder.
    Nisaarus Haus und alles in seiner Umgebung hatte sich wie ein Spuk aufgelöst. Die düstere Methanwelt war ebenfalls verschwunden. Der Vesta-Kreuzer trieb am Rand der Protomaterie-Wolke an exakt derselben Position, die er zuletzt besessen hatte. Und auch die Nebelwolke löste sich zusehends auf. Nichts blieb mehr übrig, keine Anzeichen der Begegnung mit einer Superintelligenz mehr. Mhogena brauchte eine ganze Weile, um sich zu fassen. Tuyula musste zuerst ihren Bericht abgeben.
    In der Zentrale hatten sich alle Besatzungsmitglieder einschließlich Darla Markus eingefunden. Die Medikerin zeigte sich sehr erleichtert, das Bluesmädchen unversehrt wiederzusehen. Darla hatte sich verständlicherweise bereits große Vorwürfe gemacht. Tuyula hingegen war froh, dass Vincent wieder zurück war und freiwillig die Sicherheitsvorkehrungen akzeptierte. Tuyula endete ihren Bericht dort, wo Mhogena anfing; doch er hatte nicht allzu viel zu sagen - außer der tiefen Enttäuschung, die ganze Reise umsonst unternommen zu haben. „Das hat uns jetzt zehn Tage gekostet und keinen Schritt weitergebracht", bemerkte Suren. „Fragt sich nur, ob wir die Zeit sinnvoller hätten verbringen können", spottete Rhoa. Hermon sagte zu Mhogena: „Es tut mir leid. Du hast dir sicher etwas anderes erwartet. Nun erklärt sich auch, weswegen die Accolen solche Umstände gemacht haben."
    „Ich habe wirklich nicht damit gerechnet",. entgegnete der Gharrer. „Nisaarus Worten kann ich deutlich entnehmen, dass sie Chearth den Rücken kehrt und ihre Mächtigkeitsballung verlässt. Aber was können das für große kosmische Aufgaben sein, die ihr wichtiger sind als das Leben ihrer Schützlinge und die Erhaltung ihrer Mächtigkeitsballung?"
    „Sie hätte es dir sagen können, aber sie wollte es wohl nicht. Vielleicht war sie auch der Ansicht, dass du es nicht verstehen könntest." Der Komman - dant zuckte die Achseln. „Ich finde trotzdem, dass sie noch hätte warten können", äußerte sich Tuyula vorwurfsvoll. „Oder dass sie Mhogena etwas gegeben hätte, das die Öffnung des Sonnentresors verhindert. Was hätte das schon gemacht? Ich kann es einfach nicht verstehen."
    „Die Gedanken von Superintelligenzen erschließen sich uns Normalsterblichen ohnehin so gut wie nicht", erinnerte sie Hermon. „Warum soll das in Chearth anders sein als in der Milchstraße, in Estartu oder sonst? Aus welchem Grund hat Nisaaru beispielsweise dich empfangen?"
    „Das verstehe ich selbst nicht. Obwohl ich diese Erfahrung mein Leben lang nicht vergessen werde."
    „Und das Rätsel der schwarzen Kälte haben wir ebensowenig gelöst", meldete sich Suren aus dem Hintergrund. „Alles in allem war es ein völliger Fehlschlag", fasste Mhogena resigniert zusammen. „Ich kann nur hoffen, dass auf Thagarum inzwischen nicht alles zusammengebrochen ist. Aber was soll ich den Völkern nun sagen? Sie haben ihre Hoffnung auf mich gesetzt. Es ist sehr bitter, mit völlig leeren Händen zurückzukehren."
    „Und ein gegebenes Versprechen nicht zu halten", stach Darla Markus zusätzlich in die Wunde. „Das werde ich Atlan erklären", behauptete der Gharrer. „Das hoffe ich", meinte Hermon von Ariga. „Sonst wird er mir nämlich die Haut bei lebendigem Leibe abziehen." Mhogena hob einen Finger. „Mich hat einiges von dem, was Vincent gesagt hat, stutzig gemacht. Es erscheint mir besser, ihn mitzunehmen und auch sicherer. Abgesehen davon kann er uns vielleicht doch nützlich sein. Ich will einfach jede Chance nutzen, auch wenn sie noch so gering scheinen mag, nachdem wir nicht auf Nisaarus Unterstützung hoffen können." Der Kommandant nickte. „Die Entscheidung ist nur verschoben, nicht aufgehoben. Dann verlieren wir keine Zeit, sondern machen uns umgehend auf den Rückweg."
    Die Arkoniden, die keinen Dienst hatten, verließen die Zentrale. Tuyula Azyk ging mit Darla Markus zur Medostation. Mhogena zog sich in sein Quartier zurück; .seine Anwesenheit in der Zentrale war nun nicht mehr erforderlich. Nach seiner eigenen Aussage musste der Gharrer nun eine Menge nachdenken. Während die ANUBIS beschleunigte, warf
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