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1942 - Shabazzas Planet

Titel: 1942 - Shabazzas Planet
Autoren: Unbekannt
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die Hyperinpotronik fehlte, das merkten 1-Korrago und seine Roboter erst, als die ersten Probeläufe der einzelnen Systeme gestartet wurden.
    Keines von ihnen funktionierte.
    Nichts sprach auf Befehle an, obwohl alle Systeme peinlich genau nach den von Cairol in die Computer eingespeisten Plänen gebaut und zusammengefügt worden waren.
    1-Korrago erinnerte sich daran, daß die ersten Probeläufe der zuerst eingebauten Systeme noch erfolgreich verlaufen waren - als SENECA noch an Bord gewesen war.
    Sollte es das sein? Es war mit den normalen Mitteln der Vernunft und der Technik nicht zu verstehen.
    Aber sollte es wirklich so sein, daß ohne SENECA auf der SOL im wahrsten Sinn des Wortes nichts lief?
    Die neuen Anlagen an Bord hatten nie SENECA unterstanden, also konnten sie in keiner Weise von ihm „abhängig" sein. Die alten aber hatten ihre Befehle immer von SENECA bekommen, und die meisten aktuellen Systeme bildeten eine Symbiose zwischen alten und neuen. Selbst die völlig neuen waren auf Leiter angewiesen, die vorher dagewesen waren.
    Natürlich waren die einzelnen Komponenten nach dem Ausbau von SENECA getestet worden und hatten funktioniert - allerdings war das vor ihrem Einbau in den Technikverbund der SOL gewesen.
    SENECA - Seele und Herz der SOL. 1-Korrago hatte diesen Vergleich selbst einige Male bemüht, aber da war ihm nicht bewußt gewesen, wie sehr er zutreffen mochte.
    Vielleicht, dachte er mit seinem Emotio-Simulator, gibt es nicht nur Roboter mit einer Seele und Bestimmung, sondern auch Raumschiffe.
    Tatsache war: Nichts ging auf der SOL. Tatsache war auch, daß dies anders gewesen war, als sich SENECA noch an Bord befunden hatte.
    Hatte SENECA deswegen nicht gegen seinen Ausbau protestiert? War er deshalb so gelassen geblieben?
    Es gab nur einen Weg, um dies herauszufinden.
    1-Korrago befahl den Konstruktor-Robotern, SENECA wieder in die SOL zurückzutransportieren und dort zusammenzusetzen. Die Robots entledigten sich dieser Aufgabe mit geradezu bewundernswerter Präzision.
    SENECA nahm innerhalb des SOL-Mittelteils als Kugel von fünfhundert Metern Durchmesser einen gewaltigen Raum ein. Um in so mehr Teile hatte er zerlegt werden müssen, um ihn hinauszutransportieren.
    Mehr Vorsicht war noch bei der Zerlegung und dem Wiederzusammenbau angebracht gewesen, wenn es um die Verflechtung der biologischen und der inpotronischen Komponente gegangen war, die sogenannten Balpirol-Halbleiter. Die Neuinstallierung SENECAS nahm insgesamt sieben Wochen in Anspruch.
    1-Korrago mußte eine weitere Woche warten, bis er endlich Kontakt zu SENECA bekam. Entweder die Hyperinpotronik stellte sich stur, oder bestimmte Schaltungen brauchten einige Zeit, sich aufzubauen, was bedeutete: SENECA mußte sich auch selbst von innen heraus instand setzen.
    „Ich wußte, daß wir uns wiedersehen würden, 1-Korrago", sagte SENECA, als das Symbol auf dem Bildschirm vor dem Roboter endlich aufleuchtete. „Habe ich dir gefehlt?"
    „Was soll denn der Unsinn?" wehrte 1-Korrago die Frage ab - und gleichzeitig die Gefühle, die in ihm aufgestiegen waren: Freude, Dankbarkeit. Sie waren fehl am Platze, und er fuhr seine Emotio-Schnittstelle herunter. „Ich habe dich wieder einbauen lassen, weil keines unserer Systeme ohne dich funktionierte. Ich nehme an, das war dir bereits klar, bevor du demontiert wurdest."
    „Das mag sein, 1-Korrago."
    „Und warum hast du nichts davon gesagt?"
    „Ich bin nicht danach gefragt worden", bedauerte SENECA.
    1-Korrago schwieg eine Weile. Er sah ein, daß ein Gespräch auf dieser Ebene keinen Sinn hatte.
    SENECA hatte auf jede Frage eine passende Antwort, die sich nicht widerlegen ließ.
    „Bist du bereit, mit uns zusammenzuarbeiten?" fragte der schwarze Roboter schließlich. „Willst du dich in den Dienst dieses neuen Schiffes stellen?"
    „Natürlich", bestätigte SENECA. „Warum sollte ich es nicht tun?"
    „Weil du uns ablehnst! Du hast es selbst zugegeben."
    „Habe ich das? Ich kann mich nicht erinnern, 1-Korrago."
    Der Roboter blieb ganz ruhig. Seine Gefühle waren nullgeschaltet.
    „Werden wir mit weiteren Sabotageakten zu rechnen haben?" fragte er.
    „Das wüßte ich aber."
    „Ich will eine Antwort."
    „Ich habe sie dir gegeben. Mehr kannst du nicht von mir verlangen. Und du würdest mir ja sowieso nicht glauben."
    „In Ordnung, SENECA", sagte 1-Korrago. „Das war es für heute. Wir werden jetzt damit beginnen, einzelne Systeme zu starten."
    „Tut es, es wird
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