Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1934 - Shabazzas Tagebuch

Titel: 1934 - Shabazzas Tagebuch
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Kommunikation mithören.
    Doch bevor die Touffx diesen Befehl befolgen konnten, war es bereits zu spät. Sie knickten ein und brachen zusammen. Alle vier Gruppen wurden fast auf einen Schlag getroffen und lagen im nächsten Moment reglos am Boden.
    „Jagt die Unsichtbaren weiter!" appellierte Direktor sechs mit sich überschlagender Stimme an den Befehlshaber. „Laßt zur Not weitere Touffx aus den Forts kommen!"
    „Dann mußt du den Alarm abschalten", bekam er zur Antwort. „Bei Vollalarm wird das Empirium nach außen hermetisch verriegelt. Die Schleusen für die Trans-Z-Kapseln sind verschlossen. Niemand kommt hinaus und niemand herein. Das solltest du wissen."
    Natürlich wußte er das! Direktor sechs schwitzte. Seine Gedanken jagten sich. Wie lange stand die Tür zu Direktor zehns Quartier noch offen? Und konnte er es sich leisten, den Vollalarm abzustellen, nur um neue TouffxSoldaten ins Empirium gelangen zu lassen?
    Wenn er den Alarm abschaltete, bedeutete das aber auch, daß die Unsichtbaren entkommen konnten.
    „Wie viele Touffx sind jetzt noch im Empirium?" fragte Sechs.
    „Zwölf Zweiergruppen", bekam er zur Antwort.
    „Das muß reichen. Der Vollalarm bleibt vorläufig aufrechterhalten."
    Direktor sechs sah, daß sich neue Touffx-Gruppen mit ihren Wärmespürern von dort aus auf die Suche machten, wo ihre gelähmten Kameraden lagen, und er sah auch das leichte Flimmern ihrer Energieschirme. Von jetzt an würden es die Unsichtbaren nicht mehr so leicht haben. Nur mit konzentriertem Beschuß waren die Touffx noch zu überwinden. Sie folgten der Wärmespur und würden die Unbekannten schon bald in die Enge getrieben haben da war er sicher.
    Oder redete er sich das nur ein, um sich endlich auf den Weg zur Kabine von Direktor zehn machen zu können?
    Direktor sechs schüttelte die vier Tentakelarme zum Zeichen der Verneinung. Dann nahm er eine Strahlwaffe und verließ erneut seine Kabine. Auf dem Korridor hatte sich nichts verändert. Die Direktoren lagen noch so da, wie er sie zuletzt gesehen hatte. Vermutlich würde dieser Zustand mindestens ein oder zwei Stunden anhalten.
    Er stieg schwerfällig mit seinen Säulenbeinen über sie hinweg, bis er auf der Schwelle zu Direktor zehns Kabine stand. Fast andächtig, mit heftig klopfendem Herzen, hielt er inne.
    „Direktor zehn?" rief er halblaut. „Direktor zehn!"
    Er erhielt keine Antwort, nur das Heulen des Alarms, das ihm inzwischen längst selbst auf den Geist ging. Vorsichtig machte er einen Schritt nach vorne, dann noch einen.
    Direktor sechs konnte nicht ahnen, daß ihm zwei Terraner namens Trabzon Karett und Mondra Diamond das Leben gerettet hatten, indem Trabzon die fast unsichtbare Energiebarriere mit Hilfe Mondras neutralisiert hatte.
    Er ging vorsichtig weiter. Immer wieder rief er nach Direktor zehn. Der Geruch der Unsichtbaren war allgegenwärtig, als hielten sie sich noch hier auf.
    Direktor sechs staunte über die Einrichtung der geräumigen Kabine. Er sah vor allem das wesenlose Wallen eines Transmitters mitten zwischen WAndrégalen.
    Und dann die Leiche. Direktor sechs schrie auf. Jetzt wußte er auch, woher der Geruch gekommen war, dessen Intensität sich von Schritt zu Schritt gesteigert hatte.
    Natürlich mußte er im ersten Moment glauben, daß der verkohlte Leichnam vor ihm auf dem Boden der von Direktor zehn sei. Er näherte sich ihm mit einer Portion Ekel, denn der Tote war fast bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.
    Dann aber zwang er sich dazu, niederzuknien, soweit ihm dies seine Säulenbeine erlaubten, und sich das Gesicht und den Körper genauer anzusehen. Dabei schwankte er und mußte sich mit einer Hand abstützen, gleich neben der ausgestreckten Hand der Leiche.
    Direktor sechs sollte nie erfahren, daß nur Millimeter ihn von dem Sensor-Spot getrennt hatten, den Direktor zehn im Sprung zu erreichen versucht hatte.
    Er hatte Direktor zehn niemals in seiner wahren Gestalt gesehen, nur immer umgeben von seinem Schwarm Lamuuni-Vögel. Wie sollte er jetzt sagen, ob dieser Tote hier mit ihm identisch war oder nicht?
    Allerdings war er zutiefst davon überzeugt, daß Direktor zehn ein lebendiges Wesen aus Fleisch und Blut gewesen war, so wie er selbst. Und diese Leiche, er hatte es sofort gerochen, stank nur nach verbranntem und verschmortem Plastikmaterial.
    Man hatte ihr den Kopf aufgeschnitten und offensichtlich das Gehirn herausgenommen.
    „Es ist ... ein Roboter", hörte er sich stammeln, „nur ein Androide ..."
    Also konnte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher