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1917 - Die Rätsel von Ketchorr

Titel: 1917 - Die Rätsel von Ketchorr
Autoren: Unbekannt
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noch jugendlichen Seele anrichten?"
    „Laß den Quatsch!" bat Tiff. „Was ist mit Neberhot?"
    „Der ist stinksauer", berichtete Gucky. „Erst war er sicher, daß er das ganz große Geschäft mit Tronium-Azint machen kann und daß er uns dabei das Fell über die Ohren ziehen wird. Er hatte sich schon ausgerechnet, daß er seiner Angebeteten mit dem Gewinn ein Geschenk kaufen kann, um sie endlich rumzukriegen. Und nun würde er uns am liebsten zur Hölle schicken, weil wir keine Geschäfte mit ihm machen wollen."
    „Wir haben kein Tronium-Azint!" Gucky zeigte ihm seinen Nagezahn und zwinkerte ihm fröhlich zu. „Genau das glaubt er. uns nicht. Er ist vielmehr fest davon überzeugt, daß wir eine so gewaltige Menge zur Verfügung haben, daß nur die Regierung dieses schönen Planeten in der Lage ist, sie zu kaufen."
    „Den Zahn müssen wir ihm ziehen."
    „Das wird dir nicht gelingen, Tiff", sagte der Ilt voraus. „Wie alle Ginkoos, die mit dem Handel zu tun haben, kann er nur in Tronium-Azint-Einheiten denken. Er wird uns nie und nimmer abnehmen, daß wir nichts von dem Zeug haben."
    Er gähnte nachhaltig und fügte dann scheinbar gleichgültig hinzu: „Und die anderen werden es auch nicht glauben."
     
    *
     
    Etwa eine Stunde später saßen sie einer Regierungsdelegation des Planeten Zovork gegenüber, die aus zwölf Ginkoos bestand und von dem Regierungssprecher Syrnoter angeführt wurde. Für das Gespräch war ein großer Raum vorbereitet worden, in dem sich sogar ein geeignetes Sitzmöbel für Icho Tolot befand. Es war offenbar in großer Hast hergestellt worden. Als der Haluter sich setzte, krachte es beängstigend, hielt der Belastung jedoch stand. „Was hast du uns zu sagen?" fragte der Regierungssprecher.
    Der Ginkoo war ein großer, ausgesprochen fülliger Mann, der seinen mächtigen Körper in eine Reihe von seidenweichen Tüchern hüllte.
    Gewaltige Fettpolster wölbten sich über den Gürtel hinweg, mit dem er die Tücher in der Leibesmitte zusammenhielt. Unter der wulstigen Unterlippe steckten drei Diamanten in seiner Haut, und zwei Bögen von weiteren Edelsteinen wölbten sich über seinen Augenbräuen. Sie sollten offenbar von den kalten schwarzen Augen ablenken, die tief in den Höhlen lagen und ohne Leben zu sein schienen.
    Julian Tifflor berichtete in knappen Worten von den Ereignissen im Minzant-System und von der Geschichte Jii'Nevevers. „Es gibt nicht den geringsten Zweifel an ihren Absichten", beteuerte er. „Sie will sich mit Hilfe von Traumimpulsen ganz Puydor untertan machen."
    „Wir danken dir für diese Information", sagte Syrnoter, der bis dahin geduldig zugehört und sich kaum bewegt hatte, während die anderen Ginkoos an seiner Seite wachsende Unruhe und Ungeduld gezeigt hatten. „Wir sind gewarnt und werden uns gegen die Bedrohung behaupten. Doch nun zum Geschäft. Wieviel Tronium-Azint habt ihr uns anzubieten?"
    „Überhaupt keines", antwortete der Terraner. „Natürlich nicht." Syrnoter breitete die Arme in einer entschuldigenden Geste aus und verzog seine Lippen zu einem Lächeln. „Es war töricht von mir, überhaupt danach zu fragen."
    Tiff und Gucky wechselten einen kurzen Blick miteinander. Sie verstanden sich so gut, daß sie auf Worte verzichten konnten. Der Ilt signalisierte dem Freund, daß man ihm nicht glaubte.
    Die Ginkoos glaubten unerschütterlich daran, daß es um das größte Tronium-Azint-Geschäft aller Zeiten ging. Sie waren überzeugt, daß die Warnung von Jii'Nevever nur der Ablenkung diente und bessere Voraussetzungen für die Geschäftsverhandlungen herbeiführen sollte. „Wir meinen es ernst", betonte Tifflor. „Die Gefahr durch Jii'Nevever besteht und ist akut.
    Deshalb müssen alle Hauptwelten von Puydor von größeren Tronium-Azint-Vorkommen geräumt werden, damit Jii'Nevever sich nicht mit ihren Träumen darin manifestieren kann."
    Seine Worte lösten Unruhe und Gelächter aus. Die Ginkoos unterhielten sich in einer für die Besucher unverständlichen Sprache miteinander, in der es von kommerziellen Spezialausdrücken nur so wimmelte und in der viele Worte durch Gesten und Geheimzeichen ersetzt wurden. „Jetzt sind sie endgültig sicher, daß wir nur hier sind, um das große Howalgonium-Geschäft zu machen", teilte der telepathisch begabte Ilt Tifflor und dem Haluter mit. Er sprach Interkosmo, damit die Ginkoos ihn nicht verstanden. „Es hat keinen Sinn, mit ihnen zu reden. Sie werden nie begreifen, daß wir mit leeren Händen dastehen
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