Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1910 - Gestrandet auf Thorrim

Titel: 1910 - Gestrandet auf Thorrim
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Brunnen.
    Den Statthalter kümmerte es nicht. Über Funk organisierte er die Flucht seiner eigenen Familie sowie der meisten Stadtbewohner danach widmete er sich wieder der Dscherro-Burg.
    Kurz vor dem Morgengrauen ging sie nahe Zortengaam nieder und schleuste Hunderte von kleinen Fahrzeugen aus. Wie Insektenschwärme stürzten sich die Dscherro auf die Stadt. Jedes Fahrzeug war mit bis zu vierzig Gehörnten bemannt. Fast gleichzeitig traf aus mehreren Vierteln der Stadt die Meldung ein, daß die Evakuierung der Bevölkerung zu achtzig Prozent abgeschlossen war.
    Jar Makromeer ordnete absolute Funkstille an, Er setzte sich neben eines der Fenster der unteren Etagen des Palastes und wartete ab. Die Dscherro nahmen mehrere Gebäude an der Peripherie Zortengaarns unter Beschuß. Sie rasierten die obersten Stockwerke und die Wettertürmchen ab, landeten anschließend vor den Eingängen. Ihr zorniges Geschrei drang bis herauf zum Palast, als sie feststellten, daß die Häuser verlassen waren. Sie nahmen die Suche auf. Fast eine Stunde benötigten sie, bis sie Gebäude entdeckten, in denen noch Thorrimer ausharrten.
    Innerhalb weniger Augenblicke machten die Dscherro vierhundert Gefangene. Sie schafften sie auf die Dächer hinauf und wandten sich über Funk an die Regierung des Planeten. Dies war die Stunde des Statthalters.
    „Wir hören euch", verkündete er. „Warum nur seid ihr auf dem ärmsten aller armen Planeten von DaGlausch, gelandet?"
    Sein Gesprächspartner verfügte anscheinend über keinerlei Sinn für diese Relationen.
    Wenn du nicht sofort mit diesen blöden Sprüchen aufhörst, stürzen wir die ersten zweihundert Thorrimer in die Tiefe. Kapiert?"
    Jar Makromeer schluckte hörbar und bewahrte mühsam die Fassung.
    „Wir haben verstanden. Tut den Geiseln nichts, wir verhandeln mit euch."
    „Verhandeln?" brüllte der Gehörnte.
    Eigenhändig stieß er dreißig winselnde Thorrimer über den Rand des gewölbten Daches. Sie fielen in eine der Gassen des Zentrums, alle starben beim Aufprall auf den Boden. Dann erst wandte er sich wieder zum Funkgerät.
    „Nein, nicht verhandeln!" rief Makromeer hastig. Es machte die dreißig nicht mehr lebendig, aber immerhin gewann er wertvolle Augenblicke zum Nachdenken. „Stellt eure Forderungen' Doch nehmt zur Kenntnis, daß es höchstens zwei, drei Stunden dauert, bis die Flotte aus dem Ksaltarin-System eintrifft."
    Mit den Ksaltar hatte Thorrim vor vielen Generationen ein, Schutzabkommen geschlossen.
    Abgesehen von zwei, drei Überfällen irgendwelcher Raumpiraten hatte der Planet es noch nie in Anspruch genommen. Jetzt stand es vor seiner ersten Bewährungsprobe.
    „Übergebt uns alle Waffensysteme der Stadt!" donnerte der Dscherro. „Schafft sie hinaus zur Burg! Wir setzen euch eine Frist von zwei Stunden. Wenn nicht, dann ..."
    Er ließ den Satz offen. Inzwischen hatte sich die Zahl der Geiseln in Zortengaam auf sechshundert erhöht. Aus anderen Siedlungen rund um den Planeten trafen ähnliche Meldungen ein. Dort trieben die Dscherro die Gefangenen hinaus vor die Städte und inszenierten Scheinhinrichtungen, um sich die Zeit zu vertreiben.
    Der Statthalter klammerte sich an der Funkanlage fest, um nicht zu stürzen.
    „Ihr werdet mit uns zufrieden sein." Er hob die Funksperre auf und wies die Techniker an, sich zu sammeln und der Aufforderung unverzüglich nachzukommen.
    Viel war es sowieso nicht. Zortengaam verfügte lediglich über kleine Systeme. Sie dienten der Verteidigung gegen den Einfall von Tierhorden, wie es alle hundert Jahre einmal vorkam, wenn Al Naroq, der heiße Südwind, nach Norden trieb und Zortengaam sowie andere Städte für ein halbes Jahr in glühende Hitze tauchte. Dann zogen Herden reißender Bestien aus den Steppenlandschaften bis zu den Städten. Thorrimer die sich ohne Schutz auf die Felder wagten, fielen ihnen meist zum Opfer.
    Die zwei Stunden Frist reichten völlig aus, alle Systeme zur Burg zu schaffen. Jar Makromeer ging sogar einen Schritt weiter. Er ließ die einzige Hyperfunkanlage der Stadt ausbauen und ebenfalls hinüberbringen. Inzwischen wußten sie aus dem Funkverkehr, daß es sich um die GOUSHARAN unter Taka Poulones handelte. Die Horde gehörte zu den gierigsten dieses Volkes.
    Erst tobten die Dscherro, weil sie nicht glauben wollten, daß Zortengaam nur über derart kleine Defensivsysteme verfügte. Dann entdeckten sie die Hyperfunkanlage und holten den Schatz hastig in das Innere der Burg. Unterdessen ortete die Burg
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher