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191 - London - Stadt der Vampire

191 - London - Stadt der Vampire

Titel: 191 - London - Stadt der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schnappen wir uns!« zischte ich und sprang wieder auf die Fahrbahn.
    250 Meter von uns entfernt wendete der graue Wagen. Die Reifen drehten sich durch und pfiffen schrill. Blauer Rauch stieg aus den Radkästen. Das Fahrzeug nahm erneut Kurs auf mich.
    Dieser Kerl war verdammt hartnäckig!
    Noch einmal machte ich meine Rolle über die Schnauze meines Rovers Richtung Mr. Silver. Der Ex-Dämon packte abermals zu und zog mich hoch.
    Der graue Wagen verschwand um die nächste Ecke.
    »Hast du dafür eine Erklärung?« fragte ich meinen hünenhaften Freund.
    »Die ›Wegbereiter‹.«
    »Woher wissen sie von uns?« fragte ich, während ich den Rover hastig aufschloß und einstieg.
    Mr. Silver ließ sich auf den Beifahrersitz fallen und klappte die Tür zu. »Vielleicht waren sie bei Harry Raffertys Eltern.«
    Ich startete den Motor und hoffte, den Kerl, der zweimal versucht hatte, mich über den Haufen zu fahren, noch einholen zu können.
    Als ich wenden wollte, kamen zwei Fahrzeuge - ausgerechnet jetzt -, die ich vorbeilassen mußte. Wertvolle Sekunden vertickten.
    Dann beschrieb mein Rover endlich den Halbkreis und nahm die Verfolgung auf. Mit einer gerade noch vertretbaren Geschwindigkeit bog ich um die Ecke. Ich hielt das Lenkrad so fest in meinen Händen, daß die Knöchel weiß durch die Haut schimmerten.
    Mr. Silver hielt mit mir Ausschau nach dem grauen Wagen. Noch sahen wir ihn nicht. Die Straße teilte sich.
    »Nach links oder rechts?« fragte ich, hoffend, daß der Ex-Dämon die richtige Witterung hatte.
    »Nach links!« entschied mein Freund - und das war falsch, wie wir bald merkten.
    Der Blasse mußte nach rechts abgebogen sein. Ihn jetzt noch einzuholen war natürlich unmöglich.
    ***
    Zwei Teufel wollten Asmodis beim Aufstehen helfen, als Loxagon eintrat. Der Höllenfürst stieß ihre Hände zurück. »Laßt das!« herrschte er die beiden an. »Ich brauche keine Hilfe!« Er schickte sie hinaus und musterte seinen Sohn finster. »Was willst du hier? Wolltest du nicht die Rebellen im Kreis des Feuers niederwerfen?«
    »Das habe ich getan«, erwiderte der kriegerische Teufel, »und ihre Anführer habe ich eigenhändig getötet. Es wird in diesem Gebiet keinen Aufstand mehr geben.«
    »Wir sollten die Hölle von abtrünnigen Schwarzblütlern säubern«, sagte Asmodis hart. »Es sind schon zu viele, das ist gefährlich. Ich will nicht, daß sie so stark werden, um einen Umsturz zu wagen. Man sagte mir, du begnügst dich damit, sie aus der Hölle zu vertreiben. Das genügt nicht. Du mußt sie ausrotten, sonst kommen sie eines Tages wieder.«
    Loxagon fiel auf, daß sein Vater sich eisern zusammennahm. Nur keine Schwäche zeigen!
    Aber die Stimme verriet Asmodis’ Schwäche.
    »Warum siehst du mich so prüfend an?« fragte der Höllenfürst zornig. »Ist dir etwa dieses Gerücht zu Ohren gekommen, wonach ich von Tag zu Tag schwächer werde und mich ohne Hilfe kaum noch auf den Beinen halten kann? Sieh mich an! Sehe ich aus, als könnte ich in meinem Reich nicht mehr mit eiserner Hand herrschen? Ich werde herausfinden, wer diese Unwahrheit verbreitet hat, und er wird es mir teuer bezahlen!«
    Loxagon erkannte, daß es kein haltloses Gerücht war. Sein Vater war gezeichnet, wenn er das auch nicht zugeben wollte. Loxagon brauchte nur da zu sein und zu warten.
    Asmodis’ Verfall würde fortschreiten, daran zweifelte der Teufelssohn nicht.
    ***
    Ich kehrte um, zersägte das Gebiet mit dem Rover in kleine Stücke und hoffte, den grauen Wagen irgendwo wiederzuentdecken, doch dieser Wunsch erfüllte sich nicht. Nach 20 Minuten gab ich auf.
    »Vielleicht haben wir bei Charly Beck mehr Glück«, machte mir Mr. Silver Mut. »Wenn der Typ - was ich stark annehme - tatsächlich ein ›Wegbereiter‹ ist, kriegen wir ihn auf dem Umweg über Beck.«
    »Blaß wie ein Zombie, noch nicht mal richtig trocken hinter den Löffeln, aber schon einen erwachsenen Mann überfahren wollen!« brummte ich grimmig.
    »Wir werden ihm diese Löffel gehörig langziehen«, versprach der Ex-Dämon.
    Ich nahm Kurs auf den Battersea Park, überquerte die Themse auf der Chelsea Bridge und fragte mich, wo Harry Rafferty ins Wasser gefallen war. Irgendwo am Ufer dieses Flusses hatte er seine schicksalsschwere Begegnung mit dem Vampir gehabt.
    »Wir werden die Stelle nicht finden«, sagte Mr. Silver, der mal wieder meine Gedanken gelesen hatte. »Die ›Wegbereiter‹ müssen sie uns zeigen.«
    »Ob der Blutsauger ein Ableger von Ragon ist?« fragte

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