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1901 - Tödliche Tessma

Titel: 1901 - Tödliche Tessma
Autoren: Unbekannt
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Reparaturrobot.
    Zweifellos bessert der kleine Kerl Schäden aus, die beim Einflug gegen den Hagelschauer aus Psi-Materie entstanden sind.
    Ich betrete das Schiff, hinter mir gleitet das Schleusenschott der KAURRANG zu. Der Helm aus Formenergie erlischt, ich atme wieder die würzige Luft des Nonggo-Schiffes.
    Aber nach wie vor sind meine Gedanken ein buntes Konglomerat durcheinanderwirbelnder Empfindungen.
    Ich bin jetzt der Sechste Bote von Thoregon, habe mich überzeugen lassen, das Angebot des Helioten anzunehmen. Weil die Ziele von Thoregon, dieses Bündnisses für Frieden und Freiheit, sich mit meinen eigenen Vorstellungen decken. Oder gibt es irgendwo einen Haken, den ich noch nicht erkennen kann?
    Wir werden immer weniger. Mike, mein Sohn, und Julian Timor sind vor fünfzig Jahren in Fornax verschollen, bis heute gibt es kein Lebenszeichen von ihnen. Was aus dem Mausbiber Gucky und dem Haluter Icho Tolot wurde, wissen wir ebensowenig.
    In Gedanken versunken erreiche ich die Zentrale der KAURRANG. Erwartungsvoll blickt mir die Crew entgegen. Alle sind versammelt - bis auf Foremon. „Und?" platzt Bully heraus. „Schieß endlich los! Wir sind begierig auf jede Neuigkeit."
     
    2.
     
    „Quatsch nicht lange, Mann!" dröhnte Poulton Kreyn.
    Obwohl der Ertruser sich ausnahmsweise Mühe gab, leise zu reden, hallte seine Stimme immer noch überlaut durch die Bugsektion. Er wirkte gereizt - aber wann war er das nicht? -, und er taxierte Norman, den gerade mal vierzig Zentimeter kleinen indischen Elefanten, mit dem Blick eines Verhungernden.
    Daß Poulton Kreyn sich in die Hocke niederließ und mit zwei Fingern den Ele fanten lockte, war überraschend. Bisher hätte er Mondra Diamonds Haustier und Maskottchen am liebsten mit beiden Pranken erwürgt. Norman spürte das sehr wohl. Sobald Kreyn in seine Nähe kam, verlor der kleine Elefant seine übliche Verspieltheit. Auch diesmal wich er langsam zurück, den Rüssel ängstlich zwischen die Vorderbeine geklemmt. „Komm her, du wandelndes Steak!" stieß Poulton Kreyn hervor, als gäbe es nur ihn und den Kleinen an Bord der KAURRANG.
    Norman stieß ein klägliches Trompeten aus und drängte sich gegen Mondras Beine. „Laß ihn in Ruhe, Kreyn", protestierte die ehemalige TLD-Agentin. „Du siehst doch, daß Norman sich ängstigt."
    „Der Schlag soll das Vieh treffen ..."
    „Poulton Kreyn!" schimpfte Bully. „Du hast keine Narrenfreiheit."
    Schnaubend wirbelte der Ertruser herum. „Wer hat das Schiff heil in den Deltaraum gebracht, he? Ich hab' meinen Anteil geleistet, aber die da ..."
    „Es reicht, Poulton!" fuhr Perry Rhodan dem Ertruser in die Parade. „Auch wenn es dir vielleicht nicht paßt, wir sind an Bord eine Gemeinschaft, jeder hat dieselben Rechte und Pflichten."
    „Du brauchst einen guten Piloten, kein halb verhungertes Skelett."
    Poulton erschien gereizter als sonst. Mondra Diamonds entsetzter Aufschrei vermischte sich mit einem schrillen Trompeten, als der Ertruser zupackte. „Laß den Elefanten los!"
    Perry Rhodan hielt plötzlich seinen Kombistrahler in der Rechten. Kreyn starrte ihn an, als wolle er sich im nächsten Moment auf ihn stürzen. „Poulton!" schrie Mondra Diamond entsetzt. „Drehst du völlig durch?"
    Der Zweieinhalb-Meter-Koloß achtete nicht auf sie. Ebensowenig auf die beiden Swoons, die mit Hilfe ihrer Mikrogravitatoren bis unter die Decke aufstiegen. Gegen den ertrusischen Riesen hatten sie keine Chance. Tautmo Aagenfelt, der Physiker, zog ein Gesicht wie zu seinem eigenen Begräbnis, Zivilcourage war von ihm ohnehin kaum zu erwarten.
    Den Schädel zwischen die Schultern, ging Kreyn auf Angriffsposition. „Ich entsinne mich, daß du unbedingt an Bord wolltest, Kreyn", erinnerte Reginald Bull mit Nachdruck. „Gib dafür nicht anderen die Schuld. Allerdings warst du ziemlich ramponiert, und inzwischen bist du verfettet. Was ist los mit dir?"
    „Geht dich einen Dreck an!"
    „Wie ich schon sagte: Wir sitzen alle im selben Boot." Mit einem knappen Fingerdruck aktivierte Rhodan den Strahler im Paralyse-Modus.
    Kreyns eng beieinanderstehende Augen glotzten ungläubig, als er das veränderte Flimmern der Abstrahlmündung bemerkte. Grollend riß er den Mund auf. „Du wirst nicht schießen", behauptete er. „Du nicht..."
    „Sei dir da nicht so sicher."
    Sie starrten sich an, ein stummes Kräftemessen. In der Zentrale der KAUR-RANG hielt atemlose Stille Einzug.
    Endlich versenkte Poulton Kreyn die Fäuste bis zu den Ellenbogen in
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