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1901 - Tödliche Tessma

Titel: 1901 - Tödliche Tessma
Autoren: Unbekannt
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Lichtjahre!" rief Ska Kijathe unvermittelt. „Aura hat's endlich ausgespuckt. Die Koordinaten bezeichnen eine sechs Millionen Lichtjahre entfernte Doppelgalaxis. Entfernung zur Milchstraße rund 23 Millionen Lichtjahre."
    Reginald Bull fuhr auf dem Absatz herum. Er schürzte die Lippen, nickte anerkennend.
    „Ist das alles, Ska?"
    „Die astronomischen Speicher zeigen zwei' nebeneinanderliegende Galaxien, die durch eine Materiebrücke verbunden sind. Gesamtdurchmesser rund 65.000 Lichtjahre. Beide Sternensysteme sind irgendwann einmal kollidiert." Ska projizierte eine holographische Bildwiedergabe in die Zentrale. „Die Daten lassen wenig Raum für Vermutungen", bemerkte sie. „Bei dem Objekt handelt es sich meiner Meinung nach um NGC 5194 und NGC5195."
    „Exakt die Begriffe hat mir der Heliote auch benannt", sagte Rhodan langsam. „Es stimmt also überein."
    „Das ist doch die Doppelgalaxis Whirlpool", sagte Bully .überrascht. „Identisch auch mit M51 ..."
    „Stimmt." Ein kurzes Lächeln flog über Rhodans Gesicht. „Irgendwo in dieser Galaxis sind vor zweieinhalbtausend Jahren schon einmal Menschen gestrandet, und ..."
    „... ihr beiden wart natürlich auch schon einmal dort?" fragte Ska Kijathe mit ironischem Unterton.
    „Stimmt genau", sagte Bully trocken. „Sowohl Perry als auch mich hat es einmal nach Whirlpool verschlagen. Aber das ist Ewigkeiten her, darüber brauchen wir nicht zu reden."
    Er ging nicht weiter auf das Thema ein. „23 Millionen Lichtjahre", sagte Rhodan gedehnt. „Auf jeden Fall ein Katzensprung im Vergleich zu dem, was wir schon hinter uns haben."
    Keiner hatte auf Tautmo Aagenfelt geachtet - erst sein verhaltenes Wimmern zwang sie, sich dem Physiker zuzuwenden. Aagenfelt kauerte vornübergesunken in seinem Sessel, die Arme hatte er vor den Leib gepreßt. „Mir ist schlecht", stöhnte er. „Wir fliegen und fliegen, aber wir kommen nie nach Hause.
    Ich halte das nicht mehr durch."
    „Schwächling!" zischte Mondra Diamond.
    Aagenfelt hob kaum den Blick. „Versteh mich doch!" brachte er stockend über die Lippen. „Ich dachte, wir schaffen es bis in die Milchstraße. Mit Rhodan und Bull in Begleitung, da konnte gar nichts schiefgehen ..."
    „Von der Milchstraße war nie die Rede", unterbrach die dunkelhäutige Schönheit schroff.
    Seit sie wußte, daß Tautmo sie begehrte, behandelte sie ihn mit Verachtung. Und wenn sie jahrelang. im Weltraum unterwegs sein würden, er war ganz bestimmt nicht der Mann, mit dem sie eine intime Beziehung aufbauen konnte. „Wir wollten zu den Baolin-Nda, und das haben wir ..."
    „Ich weiß." Fast schrie Aagenfelt die Worte heraus. „Aber ich will nichts mehr hören. Das Schiff ist so verdammt eng, eine Nußschale, mehr nicht. Ich halt's eben nicht mehr aus.
    Wir werden umkommen."
    Gurgelnd brach er ab. Weil Ska ihm einen Becher voll Wasser über den Kopf geschüttet hatte. „Nimm dich zusammen, Tautmo!" sagte sie eindringlich. „Wenn du uns mit deinem Raumkoller ansteckst, gehen wir alle vor die Hunde."
    Der Physiker riß die Augen weit auf. Mit dem Ärmel wischte er sich die Nässe aus dem Gesicht, doch er schwieg verbissen. .
    Ska Kijathe, noch vor kurzem Mitglied einer Forschergruppe auf Titan - und zweifellos wäre sie in Kürze zur Ressortleiterin befördert worden -, streckte sich. Ein harter, verbitterter Zug hatte sich um ihre Mundwinkel eingegraben. In dem Moment wirkte sie wie eine aus Stein gemeißelte Statue, gar nicht wie ein Mensch aus Fleisch und Blut. „Ich nehme an, Perry Rhodan, du wirst als nächstes fragen, ob wir bereit sind, bei der Suche nach der SOL mitzumachen", sagte sie ohne jede Regung in der Stimme. „Welche Alternativen haben wir? Auf das Kenteullen-Rad zurückkehren? Das will wohl keiner von uns. Und in einem Flug zur Milchstraße sehe ich unter den gegebenen Umständen keinen Sinn, das wäre Zeitverschwendung."
    Aagenfelt wollte protestieren, hielt jedoch im Ansatz inne. Müde ließ er den erhobenen Arm wieder sinken. „Ich bin ohne jede Einschränkung für den Flug nach Whirlpool", erklärte Ska. „Vielleicht ist die SOL sogar unsere Chance, alle Menschen aus Kalkutta-Nord zu evakuieren, die zurückwollen."
    „Die Koordinaten, an denen die SOL zum letzten Mal geortet wurde, sind einige Jahre alt", berichtigte Perry Rhodan. „Selbst der Heliote glaubt nicht, daß das Hantelschiff noch an Ort und Stelle steht. Die Koordinaten sind lediglich unsere einzige Möglichkeit, die Spur unseres Schiffes
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