Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1895 - Kampf um KONNEX A

Titel: 1895 - Kampf um KONNEX A
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Bontereigg und warf einen traurigen Blick auf das Tor.
    Auch hier bot sich kein anderes Bild. Die Traal-Gegenkultler schienen in die Wälder jenseits der Stadt geflohen zu sein. Von der zurückgekehrten Eskorte gab es keine Spur, nicht einmal Reste von Dozz-Kraut.
    „Höft?" fragte er leise. „Bist du da?"
    Die Antwort blieb aus, also schaute Bontereigg hinauf zum obersten Balkon der Residenz. Er suchte nach einer Bewegung, einem Schatten, nach etwas, das ihn an den Gepeinigten erinnerte.
    „Höft Mahrenbach!" versuchte er es nochmals. „Ich bin es. Bontereigg!"
    Noch immer gab der Gefangene keine Antwort. Hilflos wandte sich der Mönch dem Fothok zu.
    „Wahrscheinlich hat Houcho ihn mit sich genommen. Oder sie hat ihn getötet", mutmaßte Fleissnerrg.
    Diese Aussage entlockte Bontereigg einen lauten Schrei.
    „Nur das nicht!" rief der Außenwächter-Agent. „Er darf nicht tot sein. Dieser Preis für den Tod der Jedouine wäre zu hoch."
    Der Fothok ließ nicht erkennen, ob er einer Meinung mit ihm war. Er ging weiter und verschwand im Innern des Gebäudes.
    Bontereigg folgte ihm hastig. Gemeinsam durchsuchten sie das Erdgeschoß und stiegen dann in die süßlich riechenden Keller hinab. Dort drunten, das wußten sie längst, gab es nicht nur die Vorratsräume. Auch die Folterkammern lagen da, und in ihnen lauerte das Grauen.
    Metallisches Stampfen klang ihnen entgegen, und am Fuß der zweiten Treppe hörten sie eine leise Stimme.
    „Linksherum. Houcho! So ist es gut. Brav. Und jetzt rechtsherum. Hervorragend. Du begleitest mich hinauf zum Balkon."
    „Höft", murmelte Bontereigg. „Er ist es. Wir müssen zu ihm."
    „Warte!" Der Fothok hielt ihn zurück und zog ihn in eine Nische hinein.
    Ein Roboter näherte sich. Er besaß die Gestalt eines Mönchs mit dem Unterschied, daß er doppelt so groß war und doppelt so viele Gliedmaßen besaß. Umständlich bewegte er sich vorwärts. In drei Metern Abstand folgte der Blinde. Er dirigierte den Roboter die Treppe hinauf bis in die Gemächer der Jedouine. Er ließ ihn auf den Balkon an die Brüstung treten.
    „Was siehst du?" krähte der Blinde.
    „Den Hof", lautete die Antwort.
    „Sehr gut, Houcho. Erinnerst du dich, daß der dritte Abgesandte hinabgeflogen ist? Natürlich eirnnerst du dich! Du wirst jetzt dasselbe tun. Fliege, Houcho! Fliege mit dem Wind! Sei ein Vogel!"
    Der Roboter kletterte über die Brüstung und verbog sie durch sein hohes Gewicht. Er stürzte ab und zerschellte drunten. Sein Körper riß ein Loch in den Boden. Mehrere kleine Explosionen zeigten seine völlige Zerstörung an.
    Höft Mahrenbach fuhr auf einmal herum.
    „Ihr seid mir gefolgt", sagte er leise. „Natürlich habe ich euch rufen gehört und eure Anwesenheit bemerkt."
    Der Blinde setzte sich auf seine Lumpen und tastete nach dem Bündel Papier und dem Stift.
    „Ich wußte, daß du irgendwann zurückkommen würdest, Bontereigg. Du hast einen Fothok als Begleiter. Wer ist er?"
    „Fleissnerrg. Einer unserer Agenten. Er hat Houcho Maull die Kutte heruntergerissen und sie damit getötet."
    Der alte Mönch erstarrte. Papier und Stift glitten aus seinen Händen, rutschten nach vorn zum Geländer und fielen hinab in den Hof.
    „Sie ist also tot." Höft Mahrenbach richtete sich langsam und unsicher auf. „Ich habe es gehofft und erfleht. Stundenlang habe ich mit dem Roboter geübt und gebetet, daß es in Wirklichkeit geschehen möge. Nun wird sie es nie mehr erfahren."
    „Wovon sprichst du?" sirrte Fleissnerrg.
    „Ich war es, der nach dem Funkgespräch mit Korter die Anlagen sabotierte und die Programme verseuchte. Es war mein größter Triumph. Sie hat jeden und alles verdächtigt, nur mich nicht."
    Er lachte laut, trat an die Brüstung und atmete tief die würzige Luft des Morgens ein.
    „Hört ihr es?" rief er laut. Seine Stimme hallte über die Stadt hinweg, und die Dächer warfen das Echo zurück. „Die Bestie lebt nicht mehr. Sie hat ihre gerechte Strafe erhalten. Die Geißel von Shaogen-Himmelreich ist krepiert, an ihrem eigenen Schleim zugrunde gegangen. Wer hätte es ihr nicht gewünscht, egal ob TraalGegenkultler oder Anhänger des Shaog? OBontereigg, meine Bontereigg. Bald wird wieder Frieden einkehren."
    Er sank zu Boden. Sein Körper zitterte, und ein Weinkrampf schüttelte ‘ihn. Über eine Stunde verging, ehe er sich beruhigte. Der ehemalige Hüter vom neunten Phasenhügel auf Phasenberg lehnte sich an die Brüstung und preßte die Hände an den Körper.
    „Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher