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1895 - Kampf um KONNEX A

Titel: 1895 - Kampf um KONNEX A
Autoren: Unbekannt
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unbeschadet überstanden habe?"
    Die Kutte raschelte, die Kapuze glühte hellrosa auf. Houcho Maull warf sich zu Boden, und die Mönche und Fothok eröffneten das Feuer auf die Kutte. Die Schüsse gingen durch, ohne Schaden anzurichten. Sie frästen Löcher in die Wand oberhalb des Terminals. Die. Kutte lachte meckernd.
    Bontereigg rann ein Schauer über den Rücken. Der Augenblick war gekommen! Jetzt mußte er es tun.
    Eine bessere Chance würde sich nie mehr bieten.
    Unbewußt tasteten seine Finger an den beiden Schärpen entlang und befühlten die Taschen.
    Mit-Ausnahme der Dozz-Pfeife und dem Kraut sowie ein paar Utensilien des täglichen Gebrauchs trug er nichts bei sich, was sich als Waffe verwenden ließ. Und doch war ihm sein neuer Auftrag absolut klar: Er mußte die Anführerin des Traal töten.
    Der Außenwächter benötigte keine Waffe dazu. Vermutlich als einziger Agent auf GK 876 kannte er das Geheimnis der Jedouinen und wußte, daß es reichte, ihr die Kutte vom Leib zu reißen. Ihr entblößter Körper würde sie innerhalb von wenigen Atemzügen sterben lassen. Und genau das war Bontereiggs Auftrag.
    „Du hast meine Worte noch immer nicht verstanden", erklang es aus dem durchlöcherten Gewand. „Ich spreche zu dir im Auftrag der Toten. Du selbst hast getötet, Houcho Maull. Vor dem Tribunal unseres Totenreiches bist du angeklagt wegen Kuttenraubs. Die Flucht an die Spitze des Traal wird dich nicht retten."
    Einer der Mönche grapschte nach der Kutte des Sprechers und zog daran. Schreiend ließ er sie plötzlich fahren. Seine Hände qualmten. Der Mönch schrie, aber schlimmer noch als seine Schmerzen fiel die Reaktion der Jedouine aus.
    „Hinaus!" schrie sie. „Flieht ins Freie!"
    Bontereigg mußte jetzt handeln. Mit zwei, drei Sätzen brachte er sich hinter die Anführerin des Traal. Er streckte die Arme aus, aber da legten sich weiße Mönchshände um seinen Hals und drückten zu.
    „Der hier riecht nach einem Attentäter", schrie der Traal-Gegenkultler. „Tötet ihn!"
    Houcho Maull fuhr herum. Die dunkle Öffnung ihrer Kapuze richtete sich auf Bontereigg.
    „Er lügt", keuchte der Außenwächter-Agent. „Durchsuche mich. Ich habe nichts bei mir, womit ich dir schaden könnte."
    Der Artgenosse ließ ihn los, wiederholte aber seinen Vorwurf.
    „Nehmt ihn mit. In der Residenz werden wir ihn zur Aussage bringen."
    „Es lebe der Traal!" rief Bontereigg laut. „Niemand verrät unsere Ziele."
    Aus den Augenwinkeln heraus nahm er wahr, daß die Jedouine wenige Augenblicke lang im Zentrum eines Dreiecks stand, dessen Eckpunkte die geisterhafte Kutte, Fleissnerrg und Bontereigg selbst bildeten.
    Und der Fothok handelte. Er bewegt sich so rasend schnell, daß niemand es richtig bemerkte. Seine Füße klackten über den Plastikboden. Er warf sich auf Houcho Maull, packte die Kutte und riß sie ihr mit einem Ruck vom Leib.
    Die Zeit schien stillzustehen. Bontereigg wußte aus Korters Folie, daß es zu merkwürdigen Erscheinungen kommen würde. Er hielt vor Anspannung den Atem an und achtete nicht darauf, daß sein Körper sich dadurch gefährlich zu verfärben begann.
    Houchos Kutte flog durch die Luft, kehrte an ihren Platz zurück, wurde wieder von ihr weggerissen, stülpte sich erneut über sie - zehn-, elfmal. Dabei erlahmte sie immer mehr, und schließlich blieb sie endgültig in den Klauen des Fothoks hängen.
    Dort, wo die Jedouine bisher gestanden hatte, wälzte sich eine träge, klebrige Masse auf dem Boden. Ab und zu durchliefen sie Zuckungen. Die Masse nahm rasend schnell ab. Sie löste sich auf, und lediglich eine deutlich spürbare Erwärmung wies darauf hin, daß hier ein physikalischer oder chemischer Prozeß ablief.
    Ein paar Augenblicke nur dauerte er, dann war alles verschwunden, was auf das Vorhandensein eines Lebewesens hingewiesen hatte.
    Fleissnerrg drehte und wendete die Kutte und unterzog sie einer genauen Untersuchung. Der Bote schwebte auf ihn zu.
    „Es sind zwei Kutten übereinander", stellte der Fothok fest. „Wenn ich das richtig verstanden habe, ist eine davon gestohlen."
    „Houcho Maull hat versucht, sich durch den Diebstahl ein längeres Leben zu verschaffen", klang es unter der inzwischen wieder violett leuchtenden Kapuze des Gespensts hervor. „Nun ist ihr Leben früher zu Ende gegangen. Gib mir die Kutten!"
    Fleissnerrg händigte dem „Gespenst" die beiden Gewänder aus. Es bedankte sich und schwebte in Richtung Ausgang. Auf halbem Weg dorthin verschwand es
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