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1888 - Drei gegen Gousharan

Titel: 1888 - Drei gegen Gousharan
Autoren: Unbekannt
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Dscherro-Burg Gousharan manipuliert. Es war schwierig genug gewesen, die Projektoren so zu verändern, daß sie Strukturlücken in Nanosekundenintervallen öffnen konnten, ohne daß dies an zentraler Stelle als Ausfall registriert wurde. Die Koppelung an einen niederfrequenten Sender siganesischer Bauart gewährleistete die exakte zeitliche Abstimmung.
    Der Schutzschirm um die Burg war das erste Hindernis, wenn es darum ging, Atlan und Cistolo Khan zu informieren. Ebenso mußten später für die beiden Mini-Transmitter Strukturlücken geschaffen werden.
    Das zweite Hindernis war die Barriere, die das Faktorelement als Nebelwand umgab und Energien so stark streute, daß weder Ortungen noch Waffen wirkungsvoll eingesetzt werden konnten. Paul und Paula, die beiden Siganesenroboter, hatten empfangene Sendungen durch die Barriere zu transportieren und von außerhalb weiterzuleiten. Eine umständliche Lösung, aber die einzig praktikable.
    Lustlos kaute Arno Wosken auf einem Konzentratriegel. Er schaute erst Domino an, dann Rosa Borghan, und schließlich glitt sein Blick zurück.
    „Nach der Anstrengung brauchte ich eigentlich was Vernünftiges zwischen die Zähne. Ein Oxtorne-Schnitzel wäre das richtige."
    Domino Ross zeigte ein spöttisches Grinsen. „Ich glaube nicht, daß dir nach einer Zweijahresration wohler wäre.".
    „Ist sowieso alles zum Kotzen!" schimpfte Wosken. „Wie die Dscherro mit ihren Gefangenen umspringen, das schreit zum Himmel."
    „Es liegt an uns, dem ein Ende zu bereiten."
    Sie hatten sich auf die Ebene über den Verliesen zurückgezogen. Fünfhunderttausend Gefangene, das war eine Zahl, die angst machte. Hunger und Durst würden sie bald ebenso zermürben wie die Folter mit Neuropeitschen oder anderen Instrumenten. Und die ersten Erkrankungen infolge mangelhafter sanitärer Einrichtungen waren bei den hygienisch verwöhnten Terranern wohl nur eine Frage der Zeit.
    Die Siganesen hatten entschieden, ihren Stützpunkt in der Nähe der Gefangenen einzurichten. Nicht zu nahe, um die Gefahr zu vermeiden, von Dscherro oder deren Robotern entdeckt zu werden, aber auch nicht zu weit entfernt. Khans Einsatztruppen würden zu gegebener Zeit leistungsstärkere Transmitter mitbringen; keine Frage, daß versucht werden sollte, möglichst viele Geiseln über diese Transmitter in Sicherheit zu bringen.
    Deshalb war die Ebene über den Verliesen ideal. Auch hier das schon bekannte Labyrinth verschlungener Gänge und großräumiger Gewölbe. Der äußere Eindruck eines stählernen Termitenhügels bestätigte sich im Innern der Burg Gousharan.
    Auch hier hatten die Siganesen wieder das weitverzweigte Röhrensystem entdeckt. Viele der schmalen Schächte verliefen in den Zwischendecken und in Hohlräumen zwischen den einzelnen Gewölben.
    „Roboter!" warnte Domino.
    Die drei hatten Routine entwickelt, innerhalb von Sekunden unterzutauchen. Ihre elf Zentimeter Körpergröße kamen ihnen dabei zugute. Auf die Deflektorschirme verzichteten sie. Roboter würden vielleicht die schwachen Emissionen der SERUNS orten. Das Risiko war zu groß.
    Die Dscherro hatten ihr Heer bunt zusammengewürfelt. Obwohl nur dreißig Kampfroboter diesen Gangabschnitt passierten, zählte Domino Ross sieben verschiedene Formen, angefangen vom Kegelstumpf mit einem halben Dutzend tentakelförmiger Waffenarme bis hin zu einem würfelförmigen Gebilde, dessen blinkenden Sehzellen etwas Anachronistisches anhaftete.
    Zweifellos waren diese Maschinen Kriegsbeute, den verschiedensten Völkern abgepreßt, und wenn sich nichts Grundlegendes veränderte, würden bald auch terranische Kampfroboter ... Domino Ross spürte einen eisigen Schauder - eine der letzten Maschinen zeigte menschliche Körperformen. Zweieinhalb Meter groß, schätzungsweise, mit rundem Schädel, Brustkorb und zylinderförmigem Hüftteil. Neben zwei Gelenkarmen ragten aus der Brustplatte kurze Waffenarme hervor, an der Hüfte war zusätzlich eine altertümliche Handwaffe befestigt ein Nadel-Impulsstrahler ältester Bauweise, kramte Domino Ross aus seinem Gedächtnis hervor.
    Glühende Augenzellen drehten unablässig von einer Seite des Korridors zur anderen.
    Domino Ross drängte sich enger in die Wandnische, in der er Zuflucht gefunden hatte. Rosa und Arno konnte er von seinem Versteck aus nicht sehen, wohl aber die Rückenbeschriftung des Kampfroboters: TKR-2400/III.
    Das war Interkosmo. Vermutlich handelte es sich um ein uraltes Whistler-Modell. Solche Maschinen waren längst
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