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1883 - Die schiffbrÃŒchige Stadt

Titel: 1883 - Die schiffbrÃŒchige Stadt
Autoren: Unbekannt
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bestand aus der roten Sonne, außerdem aus zwölf grellen Reflexen, die er für Planeten hielt.
    Daneben bewegten sich Tausende von kleinen Lichtpunkten durch das Bild. Wahrscheinlich stellten sie künstliche Objekte dar, Raumschiffe oder Raumstationen. ‘ Die übrigen Holos holten Vergrößerungen heran.
    Aagenfelt erkannte in einer sechseckigen, riesengroßen Form ein Heliotisches Bollwerk. Soweit er verstanden hatte, war das Bollwerk durch den Hyperraum mit seiner Gegenstation im Solsystem verbunden.
    Und das über viele Millionen Lichtjahre! Nur durch diese Verbindung kam der Austausch von Faktorelementen überhaupt zustande.
    Plötzlich passierte etwas, das die Nonggo zu einem kollektiven Aufstöhnen veranlaßte. Ihr murmelndes Nod schwoll zu einem Geprassel aus Stimmen an.
    „Was bereden deine Leute da, Envyvil?" bedrängte er seinen Retter. „Bitte sag es mir! „ Der Nonggo deutete in einer Geste, die der menschlichen nicht unähnlich war, auf ein leeres Hologrammfeld -das in diesem Augenblick hell wurde.
    Aagenfelt musterte aufmerksam das Abbild einer Nonggo-Stadt. Statt des ockerfarbenen Grundtons, der Kenteullen auszeichnete, strahlte diese Stadt in einem intensiven, lichten Grün. Wo die Stadt lag, ließ sich der anzeige nicht entnehmen.
    „Was soll das?" fragte er verwundert. „Ist irgendwas nicht ..."
    Er unterbrach sich mitten im Satz. Aagenfelt sah in der grünen Stadt eine Faktordampf-Barriere entstehen.
    Die nebelhafte Wand blieb nur wenige Augenblick stabil, dann verschwand sie wieder.
    Praktisch in derselben Sekunde wurde die Darstellung durch eine andere ersetzt. Wieder tauchte eine Faktordampf-Barriere auf; diesmal lag die nebelhafte Wand im Zentrum eines Raumhafens, der sich anscheinend auf einer schwebenden Station befand.
    Aagenfelt schüttelte den Kopf. „Verstehst du das, Envyvil?"
    Der Nonggo gab einige brummende Geräusche von sich. Sein Oberkörper schwankte von einer Seite zu anderen. Seine dünnen Hände zitterten stark.
    „Nein. Aber meine Leute sagen ...Sie glauben, es ist eine Katastrophe. Das Bollwerk funktioniert nicht richtig. Die Entwicklung könnte uns alle gefährden."
    „Was sagen sie noch? Komm schon!" Zuletzt hatte er fast geschrien, obwohl der Tonfall Envyvil noch nervöser machte.
    „Ich kann es doch nicht verstehen. Ich bin kein Techniker, sondern ein Biologe."
    „Bekommen deine Leute die Fehlfunktion in den Griff?"
    „Das weiß ich nicht, Tautmo. Dies hier ist nur eine sehr kleine Schaltzentrale. Hier wird beobachtet, aber nicht reagiert."
    Von dem Moment an überschlugen sich die Ereignisse. Aagenfelt sah noch mehrfach im System der Nonggo wilde Faktorelemente entstehen.
    Er überlegte bereits, ob er die Aktivität nicht für seine Rückkehr ausnutzen konnte. Anzunehmen, daß der eine oder andere Austausch zwischen den Nonggo und den Terranern stattfand; er brauchte sich im Prinzip nur anzuhängen.
    Da kam es zu einer furchtbaren Entwicklung. Das Heliotische Bollwerk der Nonggo explodierte.
    Im ersten Moment wollte er es nicht glauben. Aagenfelt schloß die Augen, riß sie wieder auf, und statt der sechseckigen Form sah er eine glühende Wolke im Weltall auseinanderstreben.
    Das kann nicht sein. Es ist nicht möglich. Meine Augen täuschen mich.
    Die Zerstörung des Bollwerks bedeutete, daß es keine Rückkehr mehr für ihn geben würde. Ohne ein Heliotisches Bollwerk konnte es keinen Austausch von Faktorelementen geben. ‘Er versuchte, sich gegen den Gedanken zu wehren.
    Tautmo Aagenfelt, in einer fremden Galaxis gestrandet. Das ist nicht wahr. Das darf nicht die Wirklichkeit sein!
    Aagenfelt hoffte er verzweifelt, etwas zu entdecken, was die Holos als Trugbilder entlarvte. Es gelang ihm nicht.
    „... das Neuron!" hörte er Envyvil neben sich schreien. „Helft mir doch! Das Neuron ist instabil ..."
    Mitten im Satz wechselte er die Sprache. Nod eignete sich nicht sehr dazu, Panik und Schrecken auszudrücken. Dem Nonggo gelang es allerdings spielend, auch wenn man ihn nun nicht mehr verstehen konnte.
    Aagenfelt blickte plötzlich wieder auf Kenteullen. Die Darstellung war so brillant, daß er an vielen Stellen bauliche Details erkannte. Am meisten fielen die gerundeten gelben Dächer des Glockenpalastes ins Auge. Dort residierte die Obrigkeit der Nonggo, wie er wußte. Aber auch einige Türme schienen ihm bemerkenswert aufgrund ihrer fragilen Bauweise und der seltsam anmutenden, ausladenden Balkone.
    Rechts und links endete das Stadtgebiet wie
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