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1872 - Vermächtnis der Veego

Titel: 1872 - Vermächtnis der Veego
Autoren: Unbekannt
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Zweieinhalb Handflächen benötigte er, um das Loch in der Projektion abzudecken. Hastig gab er seine Wahrnehmung an die zweite Gruppe und an Eisar im Orbit weiter.
    „Ich will nichts beschreien", fügte er hinzu. „Aber es sieht aus, als würden die Phänomene stärker."
    Minuten später bestätigten Clement und Kymber seine Wahrnehmung. Und Hermes Eisar schimpfte auf die Ennox, weil er aus dem FünfhundertKilometer-Orbit nichts erkennen konnte. Von außen betrachtet, existierte das kosmische Modell nicht.
    David Golgar versank in Nachdenklichkeit. Er zitierte zwei der Sonden herbei, die sie bei der ersten Landung zurückgelassen hatten und die das Modell und die Oberfläche beobachteten. Er schickte sie hinauf bis unmittelbar unter das Modell. Sie versuchten es mit allen Möglichkeiten der Ortung. Das Ergebnis war niederschmetternd. Es ließ sich an der Lücke nicht einmal etwas wie Reststrahlung oder Restwärme feststellen.
    Cyrra Malory legte plötzlich eine Hand auf seinen Unterarm.
    „Woran denkst du?" fragte sie.
    „An den Tod. Was wird aus den Veego, deren Bewußtseine sich in diesem Teil des Modells manifestiert haben? Sterben sie endgültig, wenn ihr Himmel erlischt, in den sie nach dem Erlöschen ihres .energetischen Körpers eingegangen sind?" Er streifte ihre Hand sanft ab. „Sag jetzt nichts. Bitte. Wir rühren an einem Tabu, vielleicht dem letzten Tabu, das die Ennox noch besitzen, nachdem sie sich den Galaktikern offenbart haben.
    Hoffentlich hat unsere Neugier nichts mit ihrem Tod zu ..."
    Er sprang auf und schlug einen Salto vorwärts. Ein paar Grashalme peitschten gegen seinen Körper, als er vom Stein hinabstürzte und auf den Füßen landete.
    „Das nächste Feld erlischt!" rief Cyrra Malory hinter ihm her. „Und da drüben ist noch eines. Im Westen verschwinden gleich mehrere."
    „Golgar an Eisar", haspelte der Cheftechniker hervor. „Wir haben nicht mehr viel Zeit. Kann es sein, daß unsere eigentliche Aufgabe darin besteht, den Untergang der Veego zu erleben?"
    „Möglich ist alles", klang die Antwort des Kommandanten auf. „Die Geschichte der letzten neunhundert Jahre zeigt, daß wir vom Schicksal nicht gerade mit Glück überhäuft wurden. Rechnen wir mit dem Schlimmsten."
    Er spielte auf die Vernichtung des siganesischen Volkes in der Monos-Ara an.
    Dreihundertsiebenundzwanzig Individuen waren sie, ein kläglicher Rest eines einst großen Volkes. Der Zeitraum von neunhundert Jahren war gemessen an der früheren Lebenserwartung eines Siganesen von siebenhundert Jahren - etwas mehr als eine Generation. Nicht viel, mochte man meinen. In diesem Zeitraum jedoch waren anderenorts ganz Mächtigkeitsballungen zerbrochen worden. Heutzutage betrug die Lebenserwartung nur noch rund zweihundertfünfzig Jahre.
    Golgar biß sich auf die Unterlippe. Der leichte Blutgeschmack fiel ihm erst später auf. Er schlug die geballten Fäuste gegeneinander.
    „Wir suchen weiter", murmelte er. „Bis wir schwarzgrün sind und einen Hinweis besitzen, wie wir den Veego helfen können."
    Ein Stück im Osten, höchstens zehn Kilometer von der Gondel entfernt, entstand in Bodennähe ein winziges Licht. Wie bei einem aufflammenden Feuer nahm es rasch an Helligkeit zu. Es blähte sich zu einer Kugel von hundert Metern Durchmesser auf und wanderte.
    Ausgerechnet in Richtung der Gondel!
    Der Cheftechniker hantierte an seiner Komschleife und aktivierte den Kegelroboter.
    „Uri, sofort ausschleusen und die Meßgeräte in Position bringen!" wies er ihn an. „Du hast exakt dreißig Sekunden Zeit."
    Gleichzeitig gab er den Befehl an die Gondel, ihren Standort zu verlassen und nach Norden auszuweichen. Golgar aktivierte seinen Antigrav und folgte der Gondel, wobei er die flammende Kugel nicht aus den Augen ließ.
    „Was hast du vor?" fragte Cyrra Malory. „Würdest du mir erklären ..."
    „Später. Achte auf das Gebilde! Nach unseren bisherigen Erfahrungen müssen wir damit rechnen, daß es nicht allein bleibt."
     
    4.
     
    Planet der Veego, 1262 NGZ
     
    Kalel ist geflohen und zurückgekehrt. Ronar rast wie irr über Heimat entlang und scheint kein Ziel zu kennen. Vend verschwindet zwischen den Felsen der Einöde und kommt nicht mehr zum Vorschein. Überall auf Heimat kommt es zu solchen und ähnlichen Zwischenfällen.
    Galet und Bejj hängen über der Anhöhe und sehen dem Treiben in der Ebene ratlos zu. Die Prozession gerät ins Stocken. Keiner der Aktiven verläßt mehr seinen Platz, um den Kurzen Weg in die
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